Storys of the sixth World - Shadowrun

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Mark A. Kennrick
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Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 9. März 2008, 12:55

Hier werde ich in Zukunft Geschichten rund um die Cyperpunkwelt "Shadowrun" einstellen.

Erstmal etwas zu Shadowrun:

Ausgehend von der real existierenden Welt Ende der 1980er Jahre, sponnen die Macher von Shadowrun die Entwicklung der Menschheit im Sinne der dystopischen (Anti-Utopie) Richtung des Cyberpunks von William Gibson (Neuromancer) und der Dark Future weiter. Zusätzlich zum Cyberpunk-Aspekt zeichnet sich die Welt durch die Rückkehr der Magie und die Entstehung von Wesen aus dem Bereich der Fantasy aus.

Der Hintergrundgeschichte nach haben sich Konzerne zu weltumspannenden Strukturen ausgebaut, die nur noch wenigen Gesetzen unterliegen. Die größten multinationalen Konzerne – sogenannte Megakons – besitzen eine Form der Exterritorialität, was ihnen erlaubt, unbehelligt von staatlichen Gesetzen auf ihrem eigenem Grund zu agieren. Polizeiliche Aufgaben werden ebenfalls von einzelnen Konzernen übernommen. Weite Teile der Erde sind durch rücksichtslose Ausbeutung und Katastrophen zerstört. Die Katastrophen haben zusammen mit mehreren Pandemien eines stark mutagenen Virus – dem ein Drittel der Weltbevölkerung zum Opfer fiel – die urbane Gesellschaft stark polarisiert: eine vergleichsweise wohlhabende Schicht von Konzernangestellten, die in geschützten Enklaven ihres jeweiligen Konzerns leben und eine große Schicht von Armen, die weitgehend rechtlos außerhalb der Konzerne leben. Außerhalb der zu Megaplexen zusammengewachsenen Städte verwildern viele Gebiete oder werden zu autonomen Kleinstaaten.

Spieler spielen in dieser Welt zumeist „Shadowrunner“ – offiziell nicht existierende Söldner, die von Konzernvertretern für illegale Arbeiten gegen andere Konzerne angeheuert werden. Die Bandbreite reicht dabei von Datenbeschaffung und Wirtschaftsspionage bis zu Auftragsmorden ("Wetwork"). Dem Spieler steht dank des zwischenzeitlichen Fortschritts im Bereich von Technik und Wissenschaften dazu eine Vielzahl verschiedener technischer Hilfsmittel zur Verfügung – etwa in Form von kybernetischen Implantaten oder speziell gezüchteten Organen.


Es wird sicherlich einige Worte oder Begriffe geben, die Slangtypisch sind und ich deswegen hier zum Verständniss aufführen werde. Dennoch sind viele sicherlich im Kontext verständlich.
Weiter Angaben zu den einzelnden Geschichten werde ich immer beischreiben, denn im Laufe der Zeit hat sich einiges im Shadowrununiversum getan.

Bei Fragen/Ideen/Kritik oder sonst etwas möchte ich euch bitten, mir dies einfach per PM mitzuteilen. Ich möchte ungern einen weiteren Thread dazu eröffnen, jedoch wenn ihr glaubt das dies erforderlich sein sollte oder ihr es wünscht macht es einfach.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 9. März 2008, 13:03

Glossar:

ALI: Autofahrer-Leit- und Informationsnetz, berechnet mit Hilfe des Autopiloten die günstigste Strecke und fährt den Wagen selbstständig dorthin, ohne mit anderen Wagen zu kollidieren

ADL: Allianz Deutscher Länder, politisch instabiler Verbund nach dem Zerfall der Bundesrepublik Deutschland

Astralraum: Der Astralraum ist als eine geisterhafte Welt parallel zur normalen zu verstehen, man sieht Gegenstände schattenhaft, Lebendes leuchtend, Astralaktives strahlend.

Augmented Reality (AR): digitale Informationen, die den Sinneswahrnehmungen eines Benutzers hinzugefügt werden oder diese überlagern. Kann in Form visueller Daten, Grafiken, Klänge, Tastreize, Geruch oder eingeschränktem SimSinn erfolgen.

BTL-Chip: Abkürzung für >Better Than Life< - besser als die Wirklichkeit. Spezielle Form der SimSinn-Technik, die dem User einen extrem hohen Grad an Erlebnissdichte und Realität direkt ins Gehirn vermittelt. BTL-Chips sind hochgradig suchterzeugend und habnen chemische Drogen weitgehend verdrängt.

Chummer: Umgangsprachlich für Kumpel, Partner, Alter usw.

Credstick: Virtuelles Geld, welches auf einem Datenstick gespeichert ist. Jedoch sind keine Codes oder Fingerabdrücke von nöten, um es auszugeben. Übliche Zahlungsmethode der 6ten Welt

CVP: Christliche Volkspartei

Cyberware: Als Cyberware bezeichnet man technische Geräte, die aus medizinischen Gründen, weit häufiger aber zur Verbesserung oder Erweiterung der körperlichen und mentalen Fähigkeiten in den Körper implantiert werden. Cyberware-Implantate können in komplexer Wechselwirkung mit dem Körper stehen. Das Beispiel einer Cyberhand, die heute die Interaktion mit den motorischen Nerven spielend meistert, zeigt die großen Fortschritte auf dem Gebiet der Medizinischen Kybernetik, von deren Namen sich Cyberware auch ableitet, seit ihrem bescheidenen Beginn als Idee in den Science Fiction-Romanen des vorigen Jahrhunderts. Neben Menschen und Metamenschen werden auch Tiere mit Cyberware ausgestattet.

Dreakhead: Slangausdruck für: Idiot, Penner

Ebbi: deutscher Slangausdruck für einen Credstick

Exterritorialität: Seit dem Shiawase Urteil gibt es die Exterritorialität für Konzerne. Dies bedeutet, dass man mit Betreten eines exterritorialen Geländes den Rechtsraum des Landes, in dem man sich aufhält, verlässt und den Rechtsraum des Konzerns betritt. Hier gelten zum Teil andere Gesetze und man unterliegt der Jurisdiktion und Exekutivgewalt des Konzerns.

geeken: Slangausdruck für "jemanden umbringen"

KI-Adept: Adepten nennt man Personen mit einer bestimmten Form von magischer Begabung, die ihnen eine intuitive, oft durch die Beherrschung des Körpers vermittelte Fähigkeit zur Manipulation von Mana verleiht. Diese Fähigkeiten werden manchmal als "Kräfte" bezeichnet. Man muss Adepten von den Magiern unterscheiden.

Kommlink: Das kleine Gerät vereinigt die Funktionen von mobilem Telefon, Fotokamera, Router, Minicomputer, Chiplesegerät, Credstick und Abspielgerät in einem Gehäuse. Weiterhin übernimmt das Kommlink die Funktion des Ausweises, es enthält alle persönlichen Daten wie SIN (Systemidentifikationsnummer, ähnlich der Personalnummer), Reisepass, Lizenzen, Versicherungsdaten, Krankengeschichte u.ä. Die Kommlinks sind in allen möglichen Farben, Formen und Größen erhältlich. Es gibt Zigarettenschachtelgroße Geräte, die man in der Jackentasche mit sich trägt, andere werden mit einem Armband am Handgelenk befestigt. Ab 2064 trägt jede Person auf der Welt mindestens eins bei sich, weil das Link die Schnittstelle zur Matrix darstellt.

Magschloss: Elektronisches Schloss, welches Mithilfe von einer Karte, Fingerabdruck, Retinascan oder einfache Zahlencodes geöffnet werden kann. Hat fast in allen bereichen das Zylinderschloss abgelöst.

Meat: Slangausdruck, der sich entweder auf eine unverdrahtete Person oder den körperlichen Teil eines Hackers/Riggers bezieht, der bei VR zurückbleibt

Megakonzerne: Multidimensionale Konzerne, die ein jährliches Einkommen von kleinen Staaten haben. Sie haben enormen Einfluß auf Politik und deren Regierungen und benutzen oft Geld, um ihren Willen durchzusetzen. Auf ihren Grunstücken gilt das Exterritorialität-Recht.

Messerklaue: Slangausdruck; verdrahtete Person, die einzig und allein für den Kampf lebt. Implantierte Reflexbeschleuniger und herrausschnellbare Chromklingen sind unter solchen Personen weit verbreitet.

Mr. Schmidt: deutscher Ausdruck für Mr. Johnson

Mr. Johnson: Als Mr. Johnson (auch Johnson) bezeichnet man den Mittelsmann zwischen Konzern und Shadowrunner. Er ist Auftraggeber und Ansprechpartner der Runner.
Johnsons sind mehr oder weniger anonyme Vertreter der Kons. Sie heuern also "freie Mitarbeiter" in der Hoffnung an, dass der Konzern im Hintergrund und somit sein Ruf unbeschmutzt bleibt. Der Status des Johnsons innerhalb des Kons kann ganz unterschiedlich sein: Einige sind stinkreiche Schlipse oder sogar hochrangige Execs, die für wirklich dringende Angelegenheiten wirklich viel Kohle geben. Andere sind Lohnsklaven von ganz unten in der Konhierachie.
Der Name Johnson dient einfach dazu, dass der Auftraggeber seinen wahren Namen nicht nennen muss. Genau so, wie Shadowrunner sich Straßennamen suchen.

Norm: Abfällige Bezeichnung für einen Menschen

Orichalkum: Orichalkum ist eine arkane Legierung, die nur mit den Mitteln der Alchemie hergestellt werden kann. Man glaubt, dass die Bewohner von Atlantis das Orichalkum entdeckt haben. Orichalkum ist sehr wertvoll, da der Herstellungsprozess langwierig ist und die Rohmaterialien teuer. Orichalkum wird insbesondere für die Herstellung von Foki benötigt und ist orange-golden.

Rigger: Als Rigger bezeichnet man Personen, die sich mit Hilfe spezieller Cyberware - der sogenannten Riggerkontrolle - in ihre Fahr- oder Flugzeuge einriggen, diese also allein mit Gedankenkraft steuern. Daher sind Rigger normalen Fahrern und Piloten meist weit überlegen. Ihre Steuerbefehle müssen nicht mehr motorisch durch ihren Körper umgesetzt werden, weshalb Rigger viel schneller reagieren und so atemberaubende Manöver vollführen können.

SimSinn: Abkürzung für Simulierte Sinnesempfindungen, d.h elektronische Halluzinogene. Sie werden wie heutzutage Filme verkauft und dienen der Unterhaltung. Eine Sonderform der SimSinns sind die BTL-Chips.

So ka: japanisch für: Ich verstehe, aha, interessant, alles klar

SoyKaf: Ersatzkaffee auf Sojabasis

Spinne: Seit dem Crash 2.0 und der Einführung der WiFi-Matrix wird außerdem auch ein Sicherheitsrigger respektive -hacker als Spinne (engl. Spider) bezeichnet, der eine komplette Gebäudesicherheit steuert und kontrolliert.

verdrahtet: durch Cyberware verbesserte Person

Virtuell Reality (VR): ein Zustand, in dem äußere Reize ignoriert werden und der Benutzer nur Eindrücke aus der Matrix erhält

Wireless Fidelity (WiFi): kabelloses Netzwerk

Wetwork: Slangausdruck für "Auftragsmord"
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 9. März 2008, 13:58

Kapitel 1

Edition: 4.01 D
Datum: 14 Juni 2070
Ort: ADL, Rhein Ruhr Mega Plex, Stadtteil Schwerte/A1 Dortmunder Ring - Hörder Straße
Zeit: 23:12:26 Uhr

Die Hitze war unerträglich. Ein kurzer Blick auf die virtuelle Uhr oberhalb seines Sichtfeldes ließ Phönix einen Seufzer entfahren, während er wieder einen tiefen Zug seiner Zigarette nahm. Seine Navigationssoftware hatte die Fahrt auf eine Gesamtzeit von 24 Minuten und 18 Sekunden berechnet, aber der Rigger hatte es wieder einmal geschafft, diese Zeit zu unterbieten. Er blies den Rauch in Richtung des Beifahrersitzes und schaute wieder hoch zur Autobahnspur.

Sagt mal Chummers, wieso muss ich eigentlich hier alleine im Wagen sitzen und die ganze Arbeit machen? Ihr sitzt an der frischen Luft und verdient eurer Geld mit SoyKaf trinken. Das ist nicht gerecht.

Durch sein implantiertes Kommlink wurden seine Gedanken schnell in digitale Signale umgewandelt und zu seinen Chummern übermittelt. Bruchteile von Sekunden später erschien auf seiner Netzhaut die virtuelle Bildübertragung seiner Kollegen, die ziemlich gelangweilt aussahen.

Ey Phönix, mach dir mal nicht gleich ins Hemd, kam als Antwort zurück. Wenn doch etwas Unvorhersehbares passieren sollte, sind wir da und retten deinen Arsch. So ka? Die Stimme der koreanischen Elfe hallte noch etwas in seinem Kopf nach, was jedoch nur am miserablen Audiopuffer in seinem Kommlink lag. Er nickte in die Mikrokamera, die an seinem Rückspiegel hing und schaute erneut auf die Uhr. 23:14:08 Uhr. Es war soweit.

Er zog mit einem Routinegriff das Datenkabel aus der Kopflehne seines Autos und ließ den gut 2 Zentimeter langen vergoldeten Stecker in die Riggerbuchse im Nacken einrasten. Er fuhr sein Kommlink in den "Aktiv" Modus hoch, machte kurz einen Systemcheck aller Hard-und Software und rief die Positionsdaten seiner "Poison One" ab.

Ok, Poison One arbeitet zu 100%, Übertragungsrate der WiFi- Signale bei 94,76%...der Treibstoffvorrat ist wegen dem 15-minütigen Schweben bei rund 89% angekommen...nach meinen Diagnosesystemen und Kalkulationsprogrammen sollte alles doppelt und dreifach hinhauen. Dann lasst uns mal anfangen.

Er bestätigte das Einloggen in Poison One mit seinem DNA-Muster und gleich darauf ritt sein Geist über eine Funkfrequenz zu Poison One.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Dienstag 11. März 2008, 17:18

Seine neue Wahrnehmung explodierte förmlich und sein Verstand saß in "Poison One". Nein, er saß nicht in der Maschine, er war "Poison One". Die digitalen Signale, die zur Steuerung von der Drohne per WiFi-Signal zu ihm gesendet wurden, übersetzte sein SimSinn-Modul meisterlich. So geschah es, dass der Rigger im ersten Augenblick immer dachte, er würde mit seinem Körper in der Luft schweben.

Seine 360°-Sicht gab ihm von hier oben eine perfekte Sicht. Er konnte gleichzeitig nach vorne und hinten schauen, ohne sich umzudrehen und durch die Thermosicht und die Nachtsichtverstärkung war alles so, als wäre es taghell. Virtuell schwebten vor ihm die aktuellen Daten von "Poison One", ebenso ein transparenter Pfeil, der die Richtung des Zieles angab. Phönix kontrollierte noch kurz die gefälschten Flug- und Luftraumpapiere, die er heute Mittag 'raufgeladen hatte, als der riesige LKW unter ihm entlangfuhr.

Ziel hat gerade Poison One passiert. Ich werde mich nun an die Verfolgung machen und das Ziel am vereinbarten Punkt kontaktieren.

Seine Chummer bestätigten kurz seine Durchsage und er gab Gas. Die vier kleinen Schubtriebwerke heulten auf und die Drohne schnellte etwas mehr als 10 m über die Autobahn dem LKW hinterher. Schnell war der Laster eingeholt, da die Schubdrohne auf Schnelligkeit und Wendigkeit aufgerüstet worden war und der Fahrer des Lasters keine Ahnung hatte, dass er verfolgt wurde. Phönix drosselte die Schubkraft herunter, bis er die Geschwindigkeit des LKW angenommen hatte und blieb konstant über der Fahrerkanzel des Wagens schweben. Er rief den Autopiloten auf, gab ihm Anweisungen diese Position zu halten und begann, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Donnerstag 13. März 2008, 16:34

Gedanken schnell rief Phönix seine Lokalisierungs-Software auf und fing an, die richtige Funkfrequenz zu suchen. Er arbeitete sich durch hunderte von Signalen, bis er nach sehr kurzer Zeit die richtige fand. Er griff nach dem Datenstrom und wurde kurz darauf angewiesen, das Passwort einzugeben.

Gut, dass unser Johnson das Passwort für uns hatte, sonst wäre es viel komplizierter geworden.

Die Frequenz ließ ihn gewähren und so saß Phönix nun im System-Host des LKW. In der virtuellen Wahrnehmung präsentierte er sich als runder, gläserner Raum, in dem Phönix schwebte und auf alle Funktionen des Fahrzeuges Zugriff hatte. Über die Glasscheiben um ihn herum sah er die graphische Wiedergabe der Sensoren und so konnte er in der wirklichen Welt die Autobahn erblicken. Er rief schnell die Frachtpapiere des Fahrzeuges auf, lud sie in seinen internen Speicher hoch und loggte sich ohne zu zögern aus.

Sein Verstand raste mit Hyperspeed durch einen schwarzen Tunnel, zurück zu seinem Körper. Als er die Augen öffnete und sich aufrappelte spürte er die Schwere seines Körpers und war etwas enttäuscht, wieder da zu sein. Er hasste es förmlich, sich nicht mehr mit virtueller Geschwindigkeit zu bewegen und sich jetzt wieder an die physikalischen Gesetzen halten zu müssen. Er öffnete erneut einen Funkkanal zu seinen Chummern.

Ich hab' das Datenpaket erhalten und keine sichtbaren Probleme hinterlassen. Ich werde mich nun verziehen, "Poison One" kehrt ebenfalls zum HQ zurück.

Doch bevor Phönix den Wagen starten konnte, leuchtete eine Taschenlampe in seinen Wagen 'rein und der Rigger kniff die Augen zusammen. Als er sich langsam an die Helligkeit gewöhnt hatte, blickte er auf eine Person, die an der Fahrerseite seines Autos stand und das Konzernlogo von Nitama Security Service auf seiner Brust trug.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 16. März 2008, 16:46

Phönix ließ an der Fahrerseite die Scheibe nach unten gleiten und der Nitama-Beamte duckte sich etwas, um hineinzusehen.
"Guten Abend Herr ... Meier." sagte der Polizeibeamte etwas langsam, weil er nebenbei die SIN-Daten aus Phönix' Kommlink hochlud und sie einer flüchtigen Überprüfung unterzog.
"Wir sahen Sie und ihren Wagen hier am Straßenrand stehen und fragten uns, was Sie zu so später Stunde noch hier machen." Er schaute sich einmal kurz um und blickte dann wieder in Phönix' polierte Cyberaugen: "Soweit uns bekannt ist, gilt hier ein Halteverbot, außerdem gibt es hier keine Geschäfte oder ähnliches, was sie dazu veranlassen könnte, hier um halb zwölf mit abgeschaltetem Motor zu parken."

Phönix bemerkte, wie in ihm die Nervosität hoch kam. Er war kein geborener Lügner und sobald er versuchen würde, den Cop für dumm zu verkaufen, lief sicherlich etwas schief.
"Chummers, ich hab' hier Gesellschaft bekommen. Ein Bulle stellt mir unangenehme Fragen und ich weiß nicht, wie lange meine gefälschte SIN seiner Kontrolle standhält" stammelte Phönix nervös.
Kurz war alles ruhig und der Rigger versuchte, ein beschämtes Gesicht aufzusetzen, als er die Stimmen seiner Chummer hörte. Gleichzeitig blendete sich rechts oben in seinem Sichtfeld ein leicht transparentes Bild der sprechenden Person ein.
"Also, ich hab mir schon mal die Mühe gemacht und sitzt bei dir Huckepack im Kommlink. die Anfragen der Cops hab ich abgefangen, selektiert und mit sehr glaubwürdigen Informationen gefüttert. Vermutlich kann ich so ein paar Minuten 'raushauen, dennoch solltest du dir eine Möglichkeit überlegen, wie du abhaust."
"Ey Drekhead, kannste nichmal auf dein Meat aufpassen, wenn du on bist?" ertönte die Stimme der Koreanerin. "Muss man deinen Arsch denn immer retten?"
Bevor irgendwer etwas anderes durch die Kommleitung sagte, nickt der Nitama-Polizist etwas energischer und sagte: "Also, wenn Sie mir es nicht sagen wollen, ist dies ihr Gutes Recht. Jedoch haben wir auch das Recht, Sie dann mit auf das Revier zu nehmen, um Sie dort eingehender zu befragen. Verstehen Sie?"
"Ähm, es handelt sich hier um einen Notfall" gab Phönix von sich. Er hätte sich direkt schlagen können für so eine Antwort, denn er hatte sich somit direkt selbst in die Ecke gedrängt: "Ich kann Ihnen das jetzt nicht erklären, aber ich schwöre Ihnen, dass es wichtig ist."
Der Cop setzte ein leichtes selbstsicheres Lächeln auf, nickte verstehend und wollte gerade etwas sagen, als er aus dem Augenwinkel eine Gestalt erblickte, die ihn aufschrecken ließ.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Donnerstag 27. März 2008, 17:44

Der Finger krümmte sich um den Abzug und die Waffe spuckte ihre tödliche Ladung in Richtung des Polizisten aus. Dieser hatte sich gerade vor Schreck aufgerichtet, als ihn unvorbereitet die Salve aus der schweren Waffe traf und das Gleichgewicht verlieren ließ. Doch bevor der Cop durch die Schwerkraft auf dem Boden landete, wurde er erneut aus der Waffe getroffen.

Phönix erkannte nur eine hochgewachsene Person, die in der Dunkelheit auf den Polizisten schoss. Dieser war aufgeschreckt und hatte versucht, noch zu seiner Waffe zu greifen, aber war er zu langsam gewesen. Der Angreifer setzte sich schnell in Richtung des Streifenwagens in Bewegung und Phönix erkannte, wer es war: Shikigami. Die koreanische Killer-Elfe.

Der zweite Cop saß mit weit aufgerissenen Augen in dem Auto und schaute voller Panik zu der auf ihn zu stürmenden Elfe. Diese ballerte beim Laufen wie wild auf den Wagen ein und blieb neben dem Auto grinsend stehen. Der zweite Polizist, der die ganze Zeit im Wagen gesessen hatte, löste sich von seinem Schock und versuchte, die Karre zu starten. Jedoch vergebens. Durch die vielen Schüsse schien die Elfe wichtige Teile getroffen zu haben, sodass er nicht an sprang und so den Cop festnagelte. Dieser wollte unbedingt aus seiner defensiven Haltung 'raus, zog seine Waffe und versuchte, auf die vermeintliche Gegnerin zu zielen. Doch als Shikigami sah, was der Mann vorhatte, reagierte ihr implantierter Reflexbooster. Sie ließ die gut 10cm langen Klingen aus ihrem Unterarmpolster gleiten, schlug damit wie wild auf die Scheibe ein, bis sie zerbarst, und erreichte gerade rechtzeitig die Hand des Polizisten, bevor er abdrücken konnte. Dieser schaute entsetzt und schrie auf, als ihm die Elfe gekonnt mit der Klinge die Hand abtrennte.

Phönix schaute sich das ganze Schauspiel an. Erst als Shikigami dann nach einiger Zeit zu ihm herüber schlenderte, die Beifahrertür aufmachte und sich blutverschmiert neben ihn in den Wagen setzte, realisierte er, was eben vorgefallen war.

„Sag mal spinnt du?“ fragte er. „Hast du nur Dreck zwischen deinen Ohren? Das war ein Cop!“
Sie schaute mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm herüber, legte den Kopf etwas schief und sagte mit einen etwas traurigen Tonfall: “Tja, heutzutage darf sich wohl jeder so nennen.“
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Dienstag 1. April 2008, 21:33

Phönix startete etwas verstört den Wagen, legte den ersten Gang ein und fuhr los: Richtung Innenstadt. Die Stadt zeigte sich von ihrer besten Seite: Sobald die Dämmerung hereinbrach, kamen all die dunklen Gestalten aus ihren Verstecken und suchten nach Beute. Egal, ob sie sich Penner, Huren, Dealer oder einfach nur Trash-Kidz nannten; die Straßen wurden nachts voll. Und gefährlich.

Phönix übergab nach wenigen hundert Metern den Autopiloten in die Hände von ALI, der sie ruhig und auf den Verkehr achtend durch das Straßenchaos führte. Der Rigger fuhr sich zur Erleichterung mit der Hand durchs Gesicht, beugte sich nach vorne und nahm die Zigarettenschachtel vom Armaturenbrett. Nach einem kurzen geübten Rütteln sprang eine Zigarette heraus, die er mit dem Mund auffing und anzündete. Ein tiefer Zug ließ seine Nerven sich beruhigen und auch seine verdrahteten Reflexe gingen langsam wieder auf ein normales Niveau.

Shikigami saß währenddessen fast apathisch neben ihm und fing an, ihre schwere Pistole auseinander zunehmen. Phönix bemerkte, wie routinemäßig sie es machte und er war sich fast sicher, dass sie es auch mit verbundenen Augen hätte tun können. Er war in ihrer Gegenwart immer etwas unsicher, dennoch versuchte er, seiner Art entsprechend, mal wieder das Eis zu brechen.
„Sag mal Shiki, hätten wir das mit den Cops nicht anders regeln können? Ich kann mir vorstellen, dass es dir nicht bewusst ist, aber die Papiere des Wagens hier sind gerade neu. Und auf die Dauer wird mir das langsam zu teuer.“
Shikigami baute gerade ihre Waffe wieder zusammen, als sie einen kurzen Blick zu dem Rigger warf. Diesen Augen entsprangen förmlich der Zorn und die Worte: „Halt die Klappe!“, und so wollte Phönix nicht weiter drauf eingehen. Er überlegte kurz, doch als in seinem Sichtfeld ein vibrierendes Telefon auftauchte, war er etwas erleichtert. Er betätigte das Icon und direkt baute sich die Telefonverbindung zu Yikio auf.
„Hi Phönix, ich habe einen Ort und eine Zeit für die Übergabe. Ich habe versucht, Mr. Johnson eine Abgabe per Postfach aufzuschwatzen, er ist aber leider nicht drauf eingegangen. Ihr sollt um 0:30 Uhr im Bunker sein. Schafft ihr das?“
„So ka“ war das einzige, was Phönix antwortete und auflegte. „Wir haben einen Übergabeort“, sagte er zu Shikigami, koppelte den Wagen wieder von ALI ab und gab Gas.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 4. Mai 2008, 19:44

Es dauerte einige Zeit bis der dunkelblaue Ford America auf das Gelände der Disco fuhr. Der Übergabeort nannte sich „Der Bunker“ und war eine Szene-Disco für die Abenteuer lustigen aller Altersklassen. Der Name rührte von der Bauweise her und manche Leute sagten sogar, dass es sich bei dem Club wirklich um ein Überbleibsel aus den Euro-Kriegen handelte. Phönix suchte sich einen freien Parkplatz mit Sicht auf den Eingangsbereich und stellte den Motor ab. Er checkte kurz die Zeit auf seinem Display und ließ sich in dem Sitz sinken.
„Es ist noch etwas Zeit“, dachte er sich, nahm erneut eine Zigarette und zündete sie an. Shiki warf ihm einen bösen Blick zu, aber der Rigger versuchte ihn so gut wie möglich zu ignorieren und schaute aus dem Fenster.

Es dauerte eine kleine Weile, bis Shiki spontan die Tür öffnete und aus dem Wagen verschwand. Phönix schaute ihr kurz hinterher, seufzte und stieg ebenfalls aus. Sie war schon auf dem Weg zum Eingang, wo ein großer Troll mit ebenso großen Schultern die Menge filterte. Phönix folgte ihr und holte sie am Eingang wieder ein. Der Troll, der auf den Namen Rick hörte, grinste beide breit an und sah damit echt lächerlich aus.
„Ach schau an, die kleine Elfe mit ihrem Stecher. Was treibt euch beide den in den Bunker? Wieder auf Job-Suche?“

Phönix wollte direkt den Troll anschreien was ihm einfiele, jedoch war Shikigami schneller.
„Pass mal auf, Großer: Wir haben keine Zeit, um uns mit dir zu unterhalten. Es gibt schließlich wichtigeres im Leben. Also, was ist? Können wir jetzt rein oder nicht?“
Sie sagte es in einem so dominanten Tonfall, bei dem jeder normale Mensch Angst bekommen hätte. Auch Phönix erschrak, weil er befürchtete, das Shiki dem Troll gleich den Kiefer brechen wollte. Doch anstatt dies zu tun, hielt sie ihm einen Credstick hin. Der Troll lächelte nur kurz, nahm den Stick entgegen und ging zur Seite, um den beiden den Weg freizumachen. Shiki ging ohne zu zögern die spärlich beleuchtete Betontreppe hinab und verschwand schnell aus Phönix' Sicht. Gerade als er ihr folgen wollte vernahm er ein leises Kichern von dem Troll, der sichtlich amüsiert war.
„Ich kann mir das bildlich mit euch beiden vorstellen. Sie im sexy Leder-Outfit, Peitsche in der Hand und du gefesselt am Bett.“ Er schüttelte lachend den Kopf. „Du Norm. Ihr lasst euch jetzt schon von Frauen 'rum kommandieren. Es geht wirklich zu Ende.“
Danach, als er herzhaft anfing zu lachen, wurde es Phönix zu bunt. Er ging Shiki einfach hinterher und war froh, als die laute Musik ihm das Troll-Lachen aus den Ohren dröhnte.
Zuletzt geändert von Mark A. Kennrick am Donnerstag 4. Dezember 2008, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Freitag 16. Mai 2008, 12:38

Die lange nach unten führende Betontreppe versprach ein heruntergekommenes Gebäude, doch als Phönix im Eingangsbereich des Clubs stand, wusste er, dass dies anders war. Er überblickte eine riesige Fläche und erkannte drei Theken, die sich gut positioniert zwischen den vielen Tischen befanden. Einige Kellner wirbelten in der Menge herum und brachten Getränke zu den Tischen, die 'was bestellt hatten. Auch ein paar Sicherheitsleute erkannte Phönix: In schwarz gekleidete Norms, die sich unauffällig und diskret nach potenziellen Gefahren umschauten. Sie besaßen einen guten Ruf und sicherlich waren sie verdrahtet. Schnell griff er auf die Software seiner Cyberohren zu und ließ die dröhnende Musik, die aus dem Boxen kam, dämpfen.

Nach einem kurzem Moment der Orientierung meldete sein Kommlink einen eingehenden Anruf und bevor Phönix abnehmen konnte, wurde er durch die Server des „Bunkers“ vollgespammt.
„Hi Yikio, was kann ich für dich tun?“ dachte er während er mit seinen Händen die eingehenden Textfelder sortierte und wegklickte. Angebote, News, Drinklisten, Musikstreams, Notausgangswege…alles erschien kurz hintereinander auf seiner Iris und wollte Aufmerksamkeit erhaschen. Alle Werbe- und Infotexte drückte Phönix weg, die Ausgangswege ließ er leicht transparent in seinem Sichtbereich liegen. Immer einen Ausgang vor Augen war seine Devise.
„Unser Rendezvous ist in knapp 2 Minuten am Tisch 24…beeil' dich.“
Phönix suchte mittels seiner Kommlink-Software und dem Server des Clubs den Tisch 24 und ließ sich den Weg dorthin mittels einer hell-grünen Linie anzeigen. Schnell suchte er sich „Rock’Trog“ raus, einen Musik-Livestream und folgte der transparenten Linie bis zum Tisch. Leicht beobachtete er die Leute, die sich hier im Club aufhielten: Alle besaßen das gewisse skurrile Äußere und waren allein dadurch von der normalen Menge zu unterscheiden. Er erblickte eine Menschen-Gang im schwarzen Leder-Outfit, die sich grüne Neon-Tätowierungen ins Gesicht gemacht hatten und so ihre Zusammengehörigkeit demonstrierten. Ein Troll mit einem deutlich zu erkennenden Cyber-Arm saß an einer der Theken und schaute bedrückt in sein Glas. Wieder ein anderer war im ganzen Gesicht stark gepierct und sah so mehr nach einem wandelnden Schrotthaufen aus als nach dem Elf, der er anscheinend war. Seine Kleidung war so freizügig geschnitten, das Phönix direkt verstand, warum man alle Vertreter seiner Spezies als schwul bezeichnete.

Als der Rigger um eine große Betonsäule ging und den Blick auf das Separate mit dem Tisch 24 hatte, erblickte er dort Yikio und Shikigami. Beide Frauen sahen wie Gegensätze zueinander aus. Shikigami hatte ein Bein lässig angewinkelt und sah in ihrem Top und Armeehose aus, als suche sie nach Ärger. Mit einer Faust stützt sie ihren Kopf ab und schaute sich nach ihrem Kunden um. Yiki, ebenfalls eine Elfe, saß aufrecht der Messerklaue gegenüber und sah in ihrem adretten Anzug ganz und gar fehl am Platz aus. Sie hatte ihre langen blonden Haare zu einem Zopf zusammengebunden und trank ihren Cocktail, den sie kurz an ihre Lippen hielt. Äußerlich sah sie ganz ruhig und gelassen aus, jedoch war sie genau wie Skikigami auf der Suche nach ihrem Kunden.

Das Separate war etwas im Boden eingelassen und so musste Phönix eine Stufe hinab gehen, bis er auf der Höhe der Elfen war.
„Na Mädels, wie schaut's aus? Habt ihr mich vermisst?“ sagte er über die Kommfrequenz und setzte ein Lächeln auf, bei dem schon so manche Frau dahin geschmolzen war. Doch Shiki gab mal wieder nur einen „Ich-töte-dich-Blick“ von sich. Yikio schüttelte kurz ihren Kopf.
„Phönix, ich bitte dich. Setz' dich und sei ruhig. Unser Mr. Johnson wird gleich da sein.“
Dies ließ er sich nicht zweimal sagen und nahm zwischen den beiden Frauen platz. Bald würde es soweit sein.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 15. Juni 2008, 12:41

„Nicht grad so ‘n Pünktlicher, wat?“, murrte Phönix nach einiger Zeit über die Komm-Frequenz und drehte seinen Kopf erneut herum. Mr. Johnson war nun schon seit fast 20 Minuten überfällig und die Stimmung war extrem angespannt. Sie hatten nun schon die dritte Runde bestellt und auf dem Tisch standen einige leere Bierflaschen und Cocktail-Gläser und ein voller Aschenbecher.
Grade wollte Phönix erneut zu seiner Zigarettenschachtel greifen und eine der letzten herausziehen als Cyper sich meldete.
„Chummers, Mr. Johnson ist im Anmarsch. Hab grad' seine SIN-Nummer mitbekommen als sie am Eingang lokalisiert wurde. Allen Anschein nach bewegt er sich auf euch zu“.
Alle am Tisch anwesenden Personen wurden sichtlich entspannter, obwohl das schwierigste erst noch kommen würde. Cypher, der Hacker im Team befand sich sicherlich etliche Kilometer entfernt in irgendeiner alten vergammelten Wohnung und schickte nur sein Bewusstsein auf Reisen, um uns aus der Matrix heraus zur Seite zu stehen.
Kurze Zeit später war es dann soweit: Mr. Johnson kämpfte sich durch die Menge von Leuten und versuchte zielstrebig auf den Tisch 24 zu zugehen. Das war aber gar nicht so leicht, da er ein Zwerg war und deswegen mit seiner Körpergröße von ca. 1,20m eher wie ein Kind hin-und her geschubst wurde. Er hatte seine braunen langen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und trug einen klischeehaften langen Bart, der ihm bis zur Brust reichte. Doch anstatt eines teuren Anzugs trug er nur eine Jeans Hose und eine dazu passende abgewetzte Weste.
„Das soll unser…“ , begann Phönix, wurde jedoch von Yikio durch ein „Pssst!“ unterbrochen. Bevor der Rigger darauf reagieren konnte, stand die blonde Elfe auf, setzte ihr Buisness-Lächeln auf und begrüßte den Ankommenden.
„Mr. Johnson, schön Sie zu sehen. Setzen Sie sich doch." Yikio deutete galant auf einen Platz auf der Couch und wartete, bis er sich gesetzt hatte. Ihre Stimme klang nun ganz anders: makellos und ohne Anzeichen von Nervosität. Phönix hätte auf irgendeine Art von Implantat gewettet, aber er wusste, dass diese Elfe eine KI-Adeptin war. Sie schien ihre magischen Künste nicht in ihre akrobatischen Fähigkeiten, sondern eher in ihre Stimme und in ihr Verhandlungsgeschick einfließen lassen zu können.
„Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne direkt zum geschäftlichen Teil kommen. Wir hinken etwas in der Zeit hinterher, deswegen müssen wir uns etwas beeilen, damit wir unseren nächsten Termin noch einhalten können. Sie verstehen das sicherlich.“
Mr. Johnson schaute auf und starrte Yikio an. Er schien innerlich verärgert über diesen dezenten Vorwurf, hielt sich aber mit Äußerungen zurück: „Aber natürlich“ , sagt er, „wenn Sie mir die Daten geben, bekommen Sie von mir die vereinbarten 7000 Nuyen und fertig sind wir“. Yikio nickte Phönix zu, der daraufhin aus seiner Tasche ein Glasfaserkabel holte und das eine Ende in seine Datenbuche an der Schläfe einsteckte. Er reichte das andere Ende dem Johnson, der es bei sich ebenfalls einsteckte. Phönix spürte wie eine leichte Berührung an seinem Kopf den Kontakt der beiden Datenbuchsen simulierte und kurz danach die Aufforderung einging, die gestohlenen Daten freizugeben. Per Hyperspeed wurden die Frachtpapiere des LKW in das Schädel-Memory des Johnson kopiert, was Phönix ein leichtes Vibrieren seiner Schläfe einbrachte. Er wusste nicht wieso, aber dieses seltsame Gefühl welches er beim Datenverkehr mit seiner Datenbuchse hatte, war immer eine Wonne. Angenehm beruhigend.

Phönix schreckte plötzlich auf, als ein lauter Knall alle anderen Geräusche im „Bunker“ übertönte. Doch bevor er was machen konnte, realisierte er, das alles voller Blut war. Der Tisch, die Couch, die Kleidung - doch dann sah er es: Mr. Johnson war von einer Waffe schwer am Kopf getroffen worden, welche sein Gesicht fast vollständig über die Sitzgruppe verteilt hatte. Phönix griff schnell zu seiner Predator, doch bevor er einen Schützen ausmachen konnte klinkte sich ein Warnsymbol in seine Wahrnehmung ein und gab mit einer alarmierenden Stimme immer wieder “WARNING! HACK-ATTACK“ von sich. Gedanken schnell ließ er seinen Verstand in die Matrix abgleiten, ohne Acht auf seinen Körper zu geben. „Hoffentlich verletzt sich mein Körper nicht zu schwer bei dem Sturz“, dachte Phönix noch, „doch wenn ich mich nicht sofort um meine gehackte Firewall kümmere, ist mein Hirn nur noch Toast.“
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 29. Juni 2008, 13:20

Phönix hatte jahrelang keinen großen Spaß an graphisch anspruchsvollen Icons gehabt, jedoch hatte er irgendwann einmal eine Hackerin namens Styx kennen gelernt und so seine Leidenschaft für Topographie-Design entdeckt. Sie hatte für ihn ein eigenes Icon kreiert, welches reich an Details und Farbe war. Es zeigte einen Phönix, welcher in etlichen Rot-Tönen gehalten war und selbst in der Matrix den Anschein erweckte, zu brennen.

Wieder einmal explodierte seine Wahrnehmung und Phönix empfand ein Gefühl der Freiheit und der Geborgenheit. Er betätigte gedankenschnell ein paar Standardprogramme während sich sein Icon im virtuellen Raum materialisierte und direkt ein Analyse-Programm startete. Der Phönix, welcher er jetzt war, hockte auf einer Vogelstange im leeren Raum, welches anzeigte, dass sein Icon bereit war. Das Analyse-Programm arbeitete sich langsam auf die 100% Marke zu, als es auf einmal etwas entdecke und als Fadenkreuz davon schnellte. Es drehte sich leicht um seine eigene Achse und blieb plötzlich im leeren Raum hängen. Phönix ließ keine Nanosekunde verstreichen und setzte nach. Er reckte beide Flügel von sich und fing an, mit ihnen zu schlagen, als wolle er los fliegen. Doch stattdessen lösten sich aus seinem Gefieder brennende Federn und schnellten auf das einzige Ziel im virtuellen Raum zu: Dem Fadenkreuz. Phönix wartete angespannt auf das Ergebnis und ließ zur Vorsorge sein „Burn-Attack-V3.0“ Programm aktiv, als aus dem Nichts ein Chrom-farbener Ritter sichtbar wurde. Das Analyseprogramm des Riggers hatte die Tarn-Software des gegnerischen Hackers geknackt und dieser war nun deswegen für Phönix sichtbar geworden. Jedoch hatte der Hacker nicht gepennt und anstatt seines Tarn- ein Schutzprogramm in den Speicher hochgeladen. Am linken Arm des Ritters entstand ein riesiges Turmschild, welches er zum Schutz vor sich hielt. Die brennenden Federn schlugen mit einem Getöse auf das Schild und verschwanden. Phönix staunte nicht schlecht. Der Typ war schnell. Sehr schnell.
Mit einem krächzenden Schrei schwang Phönix sich von der Stange empor und gewann an Höhe. Er genoss das Gefühl der Leichtigkeit, wusste jedoch, dass es nur elektrische Signale waren, die seinem Gehirn dies glauben machen wollten. In Wirklichkeit lag er vermutlich blutend in den Scherben des Glastisches und starb. Als der Rigger glaubte, er hätte genug an Höhe gewonnen, wandte er sich dem Chrom-farbenen Ritter zu und sank im Sturzflug auf ihn herab. Der Ritter hatte anscheinend verstanden, was Phönix vorhatte und sich mit einem gewaltigen Sprung in seine Richtung katapultiert. Mit gezogenem Schwert schoss er auf Phönix zu und war bereit, dem brennenden Vogel den Todesstoß zu geben.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Dienstag 22. Juli 2008, 19:58

Phönix gab einen lautes Kreischen von sich, als die Klinge des Ritters sich tief in seinen rechten Flügel bohrte. Er hatte nochmals kurz vor dem Zusammentreffen mit dem Ritter versucht sein „Attack-V3.0“ auf ihn zu werfen, sodass er keine Zeit dafür hatte sein, Schild-Programm zu aktivieren. Doch anscheinend waren die Reflexe des Drekheads so was von frisiert, dass Phönix nur das Nachsehen hatte und keine reelle Chance hatte, einen ernsthaften Treffer zu landen. Der feindliche Ritter hatte erneut die brennenden Federn abgewehrt und mit seiner Klinge zugestoßen, sodass beide Icons nun ineinander verheddert waren. Der Rigger war kampfunfähig gemacht worden und wurde nun von den Schmerzen seiner Verwundung geplagt.
„Shit, was ist dies für ein Freak?“ , dachte Phönix. „Welche Art von Programm benutzt er? Ich habe keine Kontrolle mehr über mein Komm-Link. Es ist fast wie eine Feedback-Schleife, die die Black IC generieren.“
Zu mehr Gedanken kam er nicht, da der feindliche Hacker anfing, seine Dateien nach irgendwas zu durchforsten. Phönix konnte nichts anderes tun, als unter Schmerzen zu zu sehen, wie dieser Hacker seiner Arbeit nachging. Doch ohne großartig zu raten, war dem Rigger schon klar, warum der Hacker hier war und wonach er suchte.
„ Hey du Drekhead, das kannste wohl vergessen. Die Daten die du suchst, habe ich separat auf meiner Datenbuchse gespeichert. Und ohne Kabel wirst du die wohl nicht hacken können, so ka?“ Der Hacker in Form des chromfarbenden Ritters ließ kurz von ihm ab, schüttelte dann aber nur den Kopf und suchte weiter. Anscheinend glaubte er Phönix kein Wort.

Die Stille im Cyberspace wurde schlagartig unterbrochen, als ein lauter Peitschenknall ertönte und das Turmschild am Arm des Ritters in abertausende Pixel zersprang. Dieser, überrascht von der plötzlichen Attacke, schaute sich wild um und machte sich auf den nächsten Angriff gefasst. Doch auch der zweite kam wie der erste total unvorbereitet und traf diesmal das Icon des Hackers, welches daraufhin kurz aufflackerte, aber anscheinend nicht abstürzte. Der Ritter schien ein gutes Analyseprogramm zu besitzen, denn als er sich umschaute erschien plötzlich in ihrer Nähe ein kleiner Kutter, an dessen Bug ein Matrose mit einer Angel stand. Phönix war sichtlich erleichtert und bekam wieder Hoffnung: Es war Cypher, ihr Hacker. Die einzige Frage die Phönix quälte: War Cypher den Reflexen des anderen Hackers gewachsen?

Der Ritter setzte sich mit einem Sprung von seinem einstigen Ziel ab und schoss förmlich in die Richtung der neuen Bedrohung davon. Jedoch schien Cypher diesen Schritt vorausgesehen zu haben und reagierte. Er holte mit der Angel aus, schwang sie einmal über den Kopf und schlug den Angelhaken seinem Angreifer entgegen. Dies geschah so schnell, das erneut ein Peitschenknall zu hören war und Phönix bekam ein kribbelndes Gefühl, weil er gesehen hatte welche verheerende Wirkung diese Waffe hatte. Der Ritter jedoch schien unbeeindruckt, wich der schnellen Attacke aus und landete mit einem Satz auf dem Kutter. Er schlug nach Cypher, der sich gekonnt unter dem Schwerthieb wegduckte und seinen Feind böse zulächelte.
„Noch niemand hat es je gewagt, sich auf meinem Kutter mit mir ein Duell zu liefern. Du bist sehr mutig, aber auch ausgesprochen dumm.“
Während Cypher noch redete schimmerte es kurz und sein Icon trug einen gelben Friesen-Nerz, der den darauf folgenden Schlag des Ritters mit einem „Ping!“ abwehrte. Dieser schaute verwundert auf sein Schwert und verfing sich daraufhin direkt ein einem Tau, welches Anstalten mache sich um seine Arme und Beine zu wickeln. Der feindliche Hacker fing an, sich dagegen zu wehren, schaffte es schließlich auch, das Tau abzuschütteln und warf es über Bord. Doch diese Zeit hatte Cypher genutzt und unter seinem Nerz ein Sägefisch hergezogen, der seinem Namen wörtlich nachempfunden war. Die Spitze bestand auf einem Sägeblatt, welche funkelnd ihre Schärfe demonstrierte.

Als der Ritter sich wieder befreit hatte und sein Schwert zückte, begann das Duell zwischen den beiden. Sie sprangen wild auf dem Kutter hin und her, schlugen ihre beiden Waffen gegeneinander und schienen dem jeweils anderen keine Gnade zukommen zu lassen. Das einzige, was Phönix froh stimmte, war dass Cypher während des Duelles immer wieder Sprüche losließ und deswegen anscheinend nicht so unter Bedrängnis war, wie es aussah.
„Komm lass uns beeilen“ , sagte er, „ich muss heute noch 'raus fahren und meine Netze auswerfen.“
Doch plötzlich geschah es, dass der Ritter Cypher den Sägefisch aus der Hand schlug und ihm die Spitze seines Schwertes an die Kehle hielt.
„Klopf nich so große Sprüche du Anfänger. Du hast keine Chance gegen mich.“
Cypher jedoch stand ganz gelassen da, wartete ab bis der Hacker fertig war und sagte dann:
„Vielleicht habe ich gegen dich in der Matrix keine Chance, da könntest du Recht haben. Aber wir sind auf meinem Kutter und da bestimme ich die Regeln.“
Wie durch Zauberhand verschwamm das Icon des feindlichen Hackers und schien neue Gestalt anzunehmen. Der Ritter wich dem Klischeebild eines Piraten und das Schwert verwandelte sich in einen Degen. „Natürlich!“, dachte Phönix und lachte innerlich. Cypher hatte letztens über etwas geredet, was man „Realitätsfilter“ nannte und damit anderen Knoten oder Icons eine Anpassung aufzwang. Es war nichts Schlimmes, aber es veranlasste für einen Bruchteil von Sekunden die volle Auslastung des anderen Systems. So konnte man sich kurzerhand etwas Zeit erkaufen. Und genau dies machte Cypher: Er warf seinen Sägefisch mit dem Fuß hoch, fing ihn und stach ihn dem anderen Hacker direkt in sein Icon. Dieses verharrte kurz und zersprang dann lautstark.

Cypher beendete seine ganzen Programme und stand nunmehr nur noch in seinem Boot. Er nahm die Ruder in die Hand und setzte damit seinen Kutter in Bewegung. Phönix hatte das Glück, dass die Sperre des feindlichen Hackers aufgelöst war. Vermutlich lag dieser im günstigen Falle mit qualmenden Komm-Link in der Ecke und brabbelte.
„Phönix, ich kümmere mich hier um alles Weitere. Du musst unbedingt wieder zurück und den anderen als Fahrer dienen. Sonst kommen sie nicht weit.“
„So ka!“ gab dieser von sich und verließ die Virtuell Reality wieder. Die Gefahr war noch nicht vorbei.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Sonntag 17. August 2008, 12:14

Phönix brauchte einige Augenblicke, bis er seine Sinne von der virtuellen Realität gelöst hatte. Direkt überkam ihn ein stechender Schmerz an seinem Kopf und er vermutete, durch den Sturz eine Platzwunde davongetragen zu haben. Doch als er sich bewusst wurde, dass er nicht auf dem Boden lag, sondern von irgendwem getragen wurde, bekam er es mit der Angst zu tun. Hatte man seine Chummer gegeekt und ihn wegen der Daten mitgenommen? Einen schnellen klärenden Blick später erkannte der Rigger die Messerklaue Shikigami, wie sie ihn im Laufschritt von „dem Bunker“ davontrug. Schnell aktivierte er sein Kommlink und rief alle in seinem Team an.
„Hoi Chummers,“ sagte er, als alle die Konferenz angenommen hatten. „So wie es scheint haben Cyper und Shiki meinen Arsch gerettet.“
Cyper nickt nur einmal mit seinem Icon in die Kamera während Shikigami erwiderte: „Keine Sorge Chummer, das liegt nur daran das der Wert deines Schädels sich extrem erhöht hat. Nicht, dass du auf die Idee kommst, ich würde dich mögen.“
Phönix verzog kurz das Gesicht zu einer gespielt-beleidigten Grimasse.
„Ich dich auch. Yikio, wie geht es weiter? Du hast doch sicherlich schon einen Plan?“
Yikios Bild zeigte wie immer eine rein geschäftliche Mimik und der Rigger hatte schon Angst, sie hätte ihn an den Meistbietenden weiterverkauft.
„Da unser Schmidt durch eine unbekannte Partei gegeekt wurde, werde ich mich nach weiteren möglichen Käufern umhören. Bis dahin sollten wir uns alle von unseren Stammlokalen fernhalten und untertauchen. Für Phönix habe ich schon eine Unterkunft besorgt, Shiki bleibt als Sicherheit bei ihm. Cyper wird in der Matrix nach möglichen Problemen Ausschau halten. Zudem werde ich Ramia kontaktieren, damit wir auch einem magischen Support haben. Bitte ruft niemanden an, ich werde euch wieder kontaktieren.“
Während des Gespräches bekam Phönix eine Adresse und ein Passcode zugesand, was er beides speicherte.
„So ka!“ , gab er von sich und legte auf.

Während des etwas einminütigem Gespräches der Runnergruppe hatte Shikigami ihren Laufschritt verlangsamt, sich in eine dunkle Gasse zurückgezogen und Phönix abgesetzt. Dieser hatte seine Jacke etwas zu Recht gerückt und stand nun etwas verwirrt da. Er rief mittels seines Kommlinks seinen Wagen an das andere Ende der dunklen Gasse, nickte Shiki einmal knapp zu und ging langsam los. Die Killerelfe folgte ihm langsam und hielt Ausschau, ob den beiden eventuell irgendwelche Verfolger auf den Fersen waren. Am anderen Ende der Gasse warteten beide einen kurzen Augenblick, bis sein dunkelblauer Ford America vorfuhr. Die beiden Runner stiegen ein und der Rigger tippte die Zieladresse ein. Der Autopilot brauchte nur einen Augenblick, bis er die Route berechnet hatte und losfuhr.
Zuletzt geändert von Mark A. Kennrick am Dienstag 9. Dezember 2008, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Storys of the sixth World - Shadowrun

Beitragvon Mark A. Kennrick » Dienstag 19. August 2008, 19:51

Es dauerte einige Zeit, bis der Wagen an der kurzfristigen Unterkunft ankam. Die Straße ähnelte mit ihren Graffiti-übersäten Mauern sehr stark denen aus billigen Mafia-Filmen und Phönix und Shikigami war direkt klar, das es hier in der Gegend sehr rau zuging und etliche Gangs die örtliche Polizei ersetzten. Fast gleichzeitig mit der Messerklaue stieg der Rigger aus dem Wagen und beide gingen schnell und zielstrebig auf die Eingangstür zu. Mit Hilfe des Kommlinks in Phönix' Kopf gab er dem Autopiloten die Anweisung wieder in die Innenstadt zu fahren und sich dort auf einem allgemeinen Parkplatz abzustellen.

Die Haustür ließ sich einfach aufdrücken, da das Schloss anscheinend schon vor längerer Zeit aufgebrochen worden war und nun als reine Dekoration an der Tür baumelte. Der Eingangsbereich war mit alten Fliesen ausgekleidet, von denen die Hälfte schon kaputt und gesprungen war. An der rechten Wand befanden sich etliche altmodische Briefkästen, die schon bessere Zeiten gesehen hatten und nun um die Wette rosteten. Die Lampen an der Decke flackerten unregelmäßig und so wurde den beiden schnell klar, dass sie sich hier unten nicht länger aufhalten wollten. Zügig gingen sie auf die steinerne Treppe zu und machten sich in den vierten Stock auf. Der Flur roch überall noch nach Urin und Erbrochenem und hätte auf einer Etage eine verwesende Leiche gelegen, hätte dies die beiden nicht gewundert. Vermutlich deswegen erreichten sie schnell und ohne Kontakt mit anderen Hausbewohnern die gewünschte Etage und bestätigten mit ihrem Passcode das Mag-Schloss, welches mit einem elektronischen Fiepen aufsprang. Unterwegs hatten sie gesehen, dass jede Tür ein solches elektronisches Schloss besaß und so vermuteten sie, dass hier öfters Zimmer illegal vermietet wurden.

Shikigami betrat mit gezogener Waffe das Apartment und schaute sich flüchtig um. Sie hatte ihre Paranoia nicht niederkämpfen können und befürchtet, dass schon potentielle Killer auf sie warteten. Sie wurde enttäuscht. Der Hauptraum war gleichzeitig der Eingangsbereich und war etwa drei mal vier Meter groß. Das fahle Straßenlicht, welches durch das einzige Fenster der Wohnung hineinfiel, ließ ein Bett, eine kleinere Kommode und ein Trideo erkennen. In einem Nebenraum waren noch eine Dusche und ein WC auszumachen, jedoch war alles so eng gehalten, das man sich beim Reingehen schon richtig drehen musste. Phönix schloss die Eingangstür hinter sich und wollte gerade das Licht anmachen, als Shiki sich von dem Fenster wegdrehte.
„Lass das, sonst weiß jeder das hier neue Nachbarn sind. Das Licht müsste selbst für deine Augen reichen.“
Phönix nickte. Er wusste, dass Elfen mit natürlichen Lichtverstärker-Sinnen geboren wurden und so selbst bei Nacht alles fast taghell sahen. Er hatte es damals versäumt, beim Einbau seiner Cyberaugen diese Option hinzuzufügen.
„Ich komme schon klar.“ sagte er daher selbstsicher in der Hoffnung, das die Elfe ihm glaubte.
„So ka.“ Shikigami schaute sich noch einmal etwas kritisch um, als sie weiter sprach. “Hier sollten wir erstmal etwas Ruhe finden. Ich werde mich erstmal von meinen Klamotten befreien und duschen, währenddessen passt du hier auf. Wenn ich fertig bin tauschen wir.“
Phönix zog eine Augenbraue hoch. „Ich will ja nicht meckern, aber ich könnte auch eine Mütze Schlaf gebrauchen.“
Shikigami schüttelte kurz den Kopf und Phönix sah einen kurzen emotionalen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Jedoch konnte er es wegen der Dunkelheit nicht genau erkennen und vermutete daher, dass sie sich entweder über ihn amüsierte oder von ihm enttäuscht war. Sie legte ihre schwere Pistole auf den Nachttisch und ging ins Bad, wo kurze Zeit später das Wasser anfing zu plätschern.
Phönix überlegte kurz, ob er einen Blick ins Bad riskieren sollte, verwarf die Idee aber wieder schnell. Keiner von beiden war in der Stimmung sich irgendwelchen Gefühlen hinzugeben, zudem war der Tag schon anstrengend genug gewesen. Der Rigger setzte sich geschafft auf das Bett und dachte kurz nach.
Die Daten die er im Kopf trug waren heiß; fast glühend heiß. Doch weswegen? Doch viele Gedanken hatte er nicht mehr, denn schnell kam die Dunkelheit und nahm ihn mit.
Zuletzt geändert von Mark A. Kennrick am Dienstag 9. Dezember 2008, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
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