Tagebucheintrag 29, 24.01.2014 Erdenzeit
Weihnachten und Sylvester ist vergangen, es hat sich dieses Mal ganz anders abgespielt als damals, als ich noch bei Sam lebte. Dieses Mal habe ich eine aktivere Rolle im Familienleben gespielt, ich habe Spielzeug für Fabienne gekauft und ein Schmuckstück für Marie. Auch Sylvester haben wir gemeinsam verbracht, jedoch haben wir kaum Sylvesterknaller gezündet. Marie hatte einige eingekauft und sie mit Fabienne zusammen gezündet, ich habe zugesehen. Und wir haben an jedem Feiertag sehr reichhaltig und üppig gespeist. Die Zeit war eine sehr schöne Zeit, habe sie genossen. In den letzten Wochen und Monaten habe ich mich an die Rolle des Vaters für Fabienne gewöhnt und sie hat sich auch sehr an mich gewöhnt. Es fühlt sich merkwürdig an, nicht nur für die Arbeit zu leben.
Doch zu meinem Erschrecken und Entsetzen wird diese sinnliche und familäre Zeit von einem Verrat überschattet. Vor kurzem hat Marie mir gestanden, dass sie mit Jacob Baker geschlafen hat. Von jener Person, so erzählte sie mir mal, fühlte sie sich belästigt. Ich habe ihn nur einmal getroffen, im Gym. Er war mir nicht sympathisch und ich nahm an, das gleiche galt für Marie. Doch ich habe mich geirrt. An dem Abend des geständnisses, meinte sie, sie hätte es gemacht, weil ich kein '*****' wäre. Das hat mir reichlich Stoff zum Nachdenken gegeben. Als ich jünger war, grade alt genug um zu verstehen, was um mich herum geschieht, erlebte ich einen Streit zwischen meiner Mutter und meinem Vater mit. Beide waren Krieger, mein Vater Truppenführer und Befehlshaber, meine Mutter war eine Kriegspristerin. Sie stritten heftig, schrien sich an, wurden später sogar handgreiflich gegeneinander, meine Mutter wusste sich sehr gut zu wehren aber letztendlich gewann doch mein Vater. Diese Art von Streitereien waren äusserst selten und ich weiss nicht, worum es damals ging, aber ich erinnere mich, dass mein Vatter sich danach meiner annahm und mir erklärte, das Frauen, insbesondere kriegerische Frauen, auf diese Weise die Qualität ihres Mannes testen, seine Härte, seine Ausdauer, aber auch seine Fairness und seine Berechtigung, diese Frau ihre nennen zu dürfen.
An dem Abend, an dem Marie mir von ihrem Vergehen erzählt hat, bin ich in das Stargate Center zurück gekehrt, ich nächtige seit dem wieder hier und ich muss sehr oft an meine Eltern denken. Bin ich jetzt in der selben Position wie mein Vater? Ist Gewalt das, was Marie von mir erwartet, auch wenn sie nie offen danach fragen würde? Ich weiss nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Soll ich ihr einfach verzeihen? Oder ist das eine deutliche Herausforderung? Habe ich frühere Herausforderungen vielleicht nicht wahrgenommen? Ich versuche mich, in meinen Vater hineinzuversetzen und frage mich, wie hätte er dieses Verhalten von meiner Mutter behandelt. Meine Mutter stand nicht jedem Mann zur Verfügung, demnach wäre es Verrat gewesen. Meine Mutter und mein Vatter haben sich Treue versprochen, doch hat Marie dies nicht getan. Vermutlich ist sie mir nicht nicht verpflichtet. Ausserdem darf ich den Fakt nicht aus den Augen lassen, dass sie eine Taure Frau ist, sie hat eine andere kulturelle Erziehung genossen, hat andere Werte gelehrt bekommen. Vielleicht ist dieses Verhalten hier normal und ich gehe es falsch an.
Ich verbringe Nächte damit, darüber zu überlegen, an den Tagen widme ich mich wieder vermehrt der Maya Forschung. Diese habe ich in der Vergangenheit gänzlich schleifen lassen. Ich wollte noch die Missionsdaten vom 22.09.2013 aufarbeiten, in der ich und auch ein paar andere Teammitglieder eine Vision erfuhren. Ich kann mich nur noch vage daran erinnern, wer was gemacht hat, aber an meine Vision erinnere ich mich genau und ich will herausfinden, was es damit auf sich hat. Die Mission ist nun vier Monate her und ich bin noch immer nicht weiter. Das Familienleben ist auch äusserst ineffizient und produktivitätsmindernd. Ausserdem hat Daniel Jackson mir ein Buch geliehen, was nun auch schon seit über einem Monat bei mir liegt und ich habe erst die ersten vier Seiten gelesen. Dieses Buch beschreibt die Entstehung der Maya Kultur seiner Meinung nach am besten und am treffendsten, allerdings wurde es nie veröffentlich, es existieren nur wenige Exemplare davon. Auch dafür habe ich nun deutlich mehr Zeit.
Dennoch lassen mich meine Überlegungen bezüglich Marie nicht los, es kommt zwischendurch immer wieder hoch. Ich erinnere mich an Tealc's Worte, als ich ihm von meiner Beziehung zu ihr erzählte. Er bezeichnete mich als naiv. Damals war ich leicht beleidigt, doch heute frage ich mich, ob er recht hatte.
A Jaffa's Diary
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Re: A Jaffa's Diary
Tagebucheintrag 30, 16.02.2014 Erdenzeit
"Du bist eben nicht so dominant", sagte sie zu mir, "Du bist so lieb", fügte sie hin zu. Marie liebt die Abwechslung und die Überraschung, das Spnontane und Ungeplante. Den 'Kick', wie sie es nannte, suchte sie also bei Jacob Baker. Ich nehme an, das ist es unter anderem, was Teal'c meinte, als er mich als naiv bezeichnete. Ich weiss zu wenig über Tau're Frauen, ich weiss zu wenig über ihre Kultur insbesondere wenn es um die romantische Beziehung geht, ich kann derartige Bedürfnisse nicht einschätzen und vielleicht war es vorhersehbar und unabwendbar. Auf der einen Seite hat es mich wütend und traurig gemacht, auf der anderen Seite habe ich die Schuld für dieses Vorkommnis bei mir gesucht. Nach meiner Rückkehr von einer längeren Mission bei SG9 auf PX 339 hatten wir ein versöhnliches Gespräch. Marie war anwesend bei einem Missionsbriefing bei SG 4, überraschenderweise in Uniform in vorgeschriebener Weise, was für sie untüpisch ist. Sie war auch ausser gewöhnlich still, dennoch hat 'ihre' Art schliesslich obsiegt und sie verliess trotzig und sich allen Befehlen widersetzend das Briefing. Später Abends trafen wir uns am McCrae Resorvoir, ein kleiner Stausee, in welchem Marie mir das Schwimmen vor einigen Monaten beibrachte, dort hatten wir ein klärendes, wenn auch nicht einfaches Gespräch. Ich wog die schöne Zeit, die ich mit ihr genossen habe und die Gefühle, die sie trotz ihre nicht immer einfachen Art in mir weckt, mit diesem einen Vergehen ab und beschloss, ihr zu verzeihen. Die Mühen, die sie sich aufbürgte, lassen vermuten, dass es ihr aufrichtig leid tut, obgleich sie darauf hinwies, dass sie nicht garantieren könne, dass es nicht wieder geschieht.
Ich weiss noch nicht, wie ich damit umgehen werde, sollte es noch mal geschehen. Könnte ich ihr ein weiteres mal verzeihen? Reichen die Änderungen, die ich an mir vornehme, um ihrer Lust zu genügen? Ich werde mich damit konfrontieren, wenn es nochmal geschieht, doch zunächst möchte ich weiterhin das Leben mit ihr geniessen, hoffend, dass der bittere Nachgeschmack dieses Betruges nicht wie ein Schatten über der Beziehung schwebt. Fabienne hat sich gefreut mich wieder zu sehen, offensichtlich hatte Marie ihr nichts von der 'Krise' erzählt. Am nächsten Morgen musste ich früh abreisen zum US Airfield, um dem Einsatz bei SG 4 beizuwohnen, welcher sich der Aufklärung der Geschehnisse auf Ondar widmete. Allen Widrigkeiten zum Trotz denke ich, dass es die richtige Entscheidung war, Marie zu verzeihen und das gemeinsame Leben mit ihr und ihrer Tochter fortzusetzen. Ihre Gegenwart stärkt mich auf eine Weise, wie ich es nie zuvor erlebt habe, das habe ich besonders gemerkt in der Zeit, in der wir getrennt lebten. In dieser Zeit habe ich mich wieder in die Arbeit gestürtzt, wenn nicht im SGC dann auf Thomas' Ranch.
"Du bist eben nicht so dominant", sagte sie zu mir, "Du bist so lieb", fügte sie hin zu. Marie liebt die Abwechslung und die Überraschung, das Spnontane und Ungeplante. Den 'Kick', wie sie es nannte, suchte sie also bei Jacob Baker. Ich nehme an, das ist es unter anderem, was Teal'c meinte, als er mich als naiv bezeichnete. Ich weiss zu wenig über Tau're Frauen, ich weiss zu wenig über ihre Kultur insbesondere wenn es um die romantische Beziehung geht, ich kann derartige Bedürfnisse nicht einschätzen und vielleicht war es vorhersehbar und unabwendbar. Auf der einen Seite hat es mich wütend und traurig gemacht, auf der anderen Seite habe ich die Schuld für dieses Vorkommnis bei mir gesucht. Nach meiner Rückkehr von einer längeren Mission bei SG9 auf PX 339 hatten wir ein versöhnliches Gespräch. Marie war anwesend bei einem Missionsbriefing bei SG 4, überraschenderweise in Uniform in vorgeschriebener Weise, was für sie untüpisch ist. Sie war auch ausser gewöhnlich still, dennoch hat 'ihre' Art schliesslich obsiegt und sie verliess trotzig und sich allen Befehlen widersetzend das Briefing. Später Abends trafen wir uns am McCrae Resorvoir, ein kleiner Stausee, in welchem Marie mir das Schwimmen vor einigen Monaten beibrachte, dort hatten wir ein klärendes, wenn auch nicht einfaches Gespräch. Ich wog die schöne Zeit, die ich mit ihr genossen habe und die Gefühle, die sie trotz ihre nicht immer einfachen Art in mir weckt, mit diesem einen Vergehen ab und beschloss, ihr zu verzeihen. Die Mühen, die sie sich aufbürgte, lassen vermuten, dass es ihr aufrichtig leid tut, obgleich sie darauf hinwies, dass sie nicht garantieren könne, dass es nicht wieder geschieht.
Ich weiss noch nicht, wie ich damit umgehen werde, sollte es noch mal geschehen. Könnte ich ihr ein weiteres mal verzeihen? Reichen die Änderungen, die ich an mir vornehme, um ihrer Lust zu genügen? Ich werde mich damit konfrontieren, wenn es nochmal geschieht, doch zunächst möchte ich weiterhin das Leben mit ihr geniessen, hoffend, dass der bittere Nachgeschmack dieses Betruges nicht wie ein Schatten über der Beziehung schwebt. Fabienne hat sich gefreut mich wieder zu sehen, offensichtlich hatte Marie ihr nichts von der 'Krise' erzählt. Am nächsten Morgen musste ich früh abreisen zum US Airfield, um dem Einsatz bei SG 4 beizuwohnen, welcher sich der Aufklärung der Geschehnisse auf Ondar widmete. Allen Widrigkeiten zum Trotz denke ich, dass es die richtige Entscheidung war, Marie zu verzeihen und das gemeinsame Leben mit ihr und ihrer Tochter fortzusetzen. Ihre Gegenwart stärkt mich auf eine Weise, wie ich es nie zuvor erlebt habe, das habe ich besonders gemerkt in der Zeit, in der wir getrennt lebten. In dieser Zeit habe ich mich wieder in die Arbeit gestürtzt, wenn nicht im SGC dann auf Thomas' Ranch.
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Re: A Jaffa's Diary
Tagebucheintrag 31, 09.07.2014 Erdenzeit
In letzter Zeit war ich doch recht nachlässig mit dem Führen meines Tagebuchs. Es ist nicht viel aussergewöhnliches passiert, man könnte fast behaupten mein Leben läuft in ruhigen geregelten Bahnen. Die Taure gehen durch aus sparsamer mit ihren Soldaten um als die Goa'Uld mit ihren Kriegern. Man wird nicht von Schlachtfeld zu Schlachtfeld verlagert, man bekommt seine Pausen, ausreichende Mahlzeiten und Urlaub, ein Konzept was mir zuvor völlig fremde war. Ich wusste nichts mit der freien Zeit anzufangen. Doch ich habe mich sehr gut anpassen können.
Auf der Ranch haben einige Rinder Kälber bekommen, es war eine Arbeitsreiche Zeit und ich habe teilweise mehr Zeit dort verbracht als im SGC. Die Arbeit mit den Rindern ist weiterhin interessant und abwechslungsreich und wenn ich nicht direkt am Rind arbeite, fahre ich den Trecker oder mach andere Dinge. Letztens musste der Zaun auf der Nordweide komplett saniert werden, den Umgang mit dem Druckluftnagler habe ich schon letztes Jahr erlernt. Auch das Reiten von Pferden fällt mir mittlerweile leicht, was es auch muss, da es eher Nebensache ist, wenn man am Rind arbeitet.
Auch mit Marie läuft es geregelt, wenn auch gewohnt chaotisch. Ihre Tochter hatte letztenjs Geburtstag, wir haben erst zu Haus gefeiert und sind dann über ein verlängertes Wochenende nach Frankreich zu ihren Grosseltern geflogen. Das richtige Geschenk zu finden war wie immer nicht das leichteste für mich, ich entschied mich aber letztendlich für ein iPad, ich denke, sie ist alt genug dafür mittlerweile. Dennoch habe ich ebenfalls in eine stabile Schutzhülle investiert, um es vor Stürtzen zu schützen. Nach dem sie den Umgang mit dem Gerät erlernt hat, hat sie schnell freude daran gefunden. Ihre Lieblingslieder hat sie sich im Internet anhören können sowie ihre Lieblingsfilme konnte sie schauen. Ihre Grossmutter meinte später zu mir, dass das nicht notgetan hätte und dass sie nicht wolle, dass ihre Enkelin soviel Zeit mit elektronischen Geräten verbringt, aber ich denke, dass Marie und ich das im Griff haben. Marie meinte, dass wir die Zeit, die sie damit verbringen darf, einfach limitieren. Ich denke oft darüber nach, wie ich mich jetzt als Ersatzvater für Fabienne fühle. Es ist immer noch ungewohnt und ich rede häufig mit Marie über Dinge, bei denen ich mir unsicher bin, aber Alltagssituationen habe ich sehr gut im Griff. Was ich gebrauchen könnte wäre ein Führerschein, damit ich mit Fabienne nicht immer das Taxi nehmen muss. Ich denke ich werde mal im SGC im Personalbüro nachfragen, ob das möglich ist.
Mein zwei wöchiger Exkurs nach Mexico findet nun auch sein Ende. In Fakt sitze ich am Flughafen und warte auf meinen Rückflug. Schon letztes Jahr wollte ich die Maya Stätten in New Maxico besichtigen, doch der Lehrgang war bereits voll, dieses Jahr bekam ich die Chance einige der ältesten Ruinen auf dieser Welt zu sehen. Der Jaguarpriester, welcher von uns als der direkte Botschafter Gottes verehrt wurde, hat auch hier sehr hohes Ansehen genossen und galt als der weiseste und gelehrteste der Gesellschaft. Dies wurde vor allem klar, als ich durch eine verfallene Tempelanlage schritt, die einer auf Relmon sehr stark ähnelte. Die einzigen Unterschiede waren die Lage der Eingäge so wie die Glyphen an den Wänden. Jedoch war die Schrift beinahe identisch, es ist meine Vermutung, dass beide Ruinen, die auf der Erde und die auf Relmon, das gleiche Alter haben. Während die irdische Ruine von der verwirklichung der Seele und deren Aufstieg in die nächste Existenzebene beschreibt, erzählt die relmonische Ruine von dem Beginn eines neuen Zeitalters und der Trennung von alten Lasten. Eines Tages will ich nach Relmn zurückkehren, dort vergleichende Forschung betreiben, doch das ist nicht einfach, da noch viele meiner Brüder und Schwestern den Wegen des Ba' al folgen. Es ist ebenfalls mein Wunsch, sie von der Freiheit und Gleichheit zu überzeugen, doch ich habe kaum eine Gelegenheit dazu, ich bin seit einem drei viertel Jahr nicht mehr auf Relmon gewesen. Es fehlt mir hier an nichts und die Taure sind sehr gut zu mir dennoch habe ich das Gefühl, heimweh zu haben.
In letzter Zeit war ich doch recht nachlässig mit dem Führen meines Tagebuchs. Es ist nicht viel aussergewöhnliches passiert, man könnte fast behaupten mein Leben läuft in ruhigen geregelten Bahnen. Die Taure gehen durch aus sparsamer mit ihren Soldaten um als die Goa'Uld mit ihren Kriegern. Man wird nicht von Schlachtfeld zu Schlachtfeld verlagert, man bekommt seine Pausen, ausreichende Mahlzeiten und Urlaub, ein Konzept was mir zuvor völlig fremde war. Ich wusste nichts mit der freien Zeit anzufangen. Doch ich habe mich sehr gut anpassen können.
Auf der Ranch haben einige Rinder Kälber bekommen, es war eine Arbeitsreiche Zeit und ich habe teilweise mehr Zeit dort verbracht als im SGC. Die Arbeit mit den Rindern ist weiterhin interessant und abwechslungsreich und wenn ich nicht direkt am Rind arbeite, fahre ich den Trecker oder mach andere Dinge. Letztens musste der Zaun auf der Nordweide komplett saniert werden, den Umgang mit dem Druckluftnagler habe ich schon letztes Jahr erlernt. Auch das Reiten von Pferden fällt mir mittlerweile leicht, was es auch muss, da es eher Nebensache ist, wenn man am Rind arbeitet.
Auch mit Marie läuft es geregelt, wenn auch gewohnt chaotisch. Ihre Tochter hatte letztenjs Geburtstag, wir haben erst zu Haus gefeiert und sind dann über ein verlängertes Wochenende nach Frankreich zu ihren Grosseltern geflogen. Das richtige Geschenk zu finden war wie immer nicht das leichteste für mich, ich entschied mich aber letztendlich für ein iPad, ich denke, sie ist alt genug dafür mittlerweile. Dennoch habe ich ebenfalls in eine stabile Schutzhülle investiert, um es vor Stürtzen zu schützen. Nach dem sie den Umgang mit dem Gerät erlernt hat, hat sie schnell freude daran gefunden. Ihre Lieblingslieder hat sie sich im Internet anhören können sowie ihre Lieblingsfilme konnte sie schauen. Ihre Grossmutter meinte später zu mir, dass das nicht notgetan hätte und dass sie nicht wolle, dass ihre Enkelin soviel Zeit mit elektronischen Geräten verbringt, aber ich denke, dass Marie und ich das im Griff haben. Marie meinte, dass wir die Zeit, die sie damit verbringen darf, einfach limitieren. Ich denke oft darüber nach, wie ich mich jetzt als Ersatzvater für Fabienne fühle. Es ist immer noch ungewohnt und ich rede häufig mit Marie über Dinge, bei denen ich mir unsicher bin, aber Alltagssituationen habe ich sehr gut im Griff. Was ich gebrauchen könnte wäre ein Führerschein, damit ich mit Fabienne nicht immer das Taxi nehmen muss. Ich denke ich werde mal im SGC im Personalbüro nachfragen, ob das möglich ist.
Mein zwei wöchiger Exkurs nach Mexico findet nun auch sein Ende. In Fakt sitze ich am Flughafen und warte auf meinen Rückflug. Schon letztes Jahr wollte ich die Maya Stätten in New Maxico besichtigen, doch der Lehrgang war bereits voll, dieses Jahr bekam ich die Chance einige der ältesten Ruinen auf dieser Welt zu sehen. Der Jaguarpriester, welcher von uns als der direkte Botschafter Gottes verehrt wurde, hat auch hier sehr hohes Ansehen genossen und galt als der weiseste und gelehrteste der Gesellschaft. Dies wurde vor allem klar, als ich durch eine verfallene Tempelanlage schritt, die einer auf Relmon sehr stark ähnelte. Die einzigen Unterschiede waren die Lage der Eingäge so wie die Glyphen an den Wänden. Jedoch war die Schrift beinahe identisch, es ist meine Vermutung, dass beide Ruinen, die auf der Erde und die auf Relmon, das gleiche Alter haben. Während die irdische Ruine von der verwirklichung der Seele und deren Aufstieg in die nächste Existenzebene beschreibt, erzählt die relmonische Ruine von dem Beginn eines neuen Zeitalters und der Trennung von alten Lasten. Eines Tages will ich nach Relmn zurückkehren, dort vergleichende Forschung betreiben, doch das ist nicht einfach, da noch viele meiner Brüder und Schwestern den Wegen des Ba' al folgen. Es ist ebenfalls mein Wunsch, sie von der Freiheit und Gleichheit zu überzeugen, doch ich habe kaum eine Gelegenheit dazu, ich bin seit einem drei viertel Jahr nicht mehr auf Relmon gewesen. Es fehlt mir hier an nichts und die Taure sind sehr gut zu mir dennoch habe ich das Gefühl, heimweh zu haben.
Zuletzt geändert von TalOrak am Mittwoch 9. Juli 2014, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: A Jaffa's Diary
Tagebucheintrag 32, 10.05.2015 Erdenzeit
Da sich mein Leben in Konstanten Fugen bewegt und ich einen effizienten Rhytmus zwischen Freizeit und Arbeit gefunden habe, habe ich mich dazu entschieden, nicht mehr über jede Mahlzeit, über jede Person die ich treffe und über jeden Gang zum Trainingsraum einen Bericht anzufertigen. Allerdings sind in den vergangenen elf Monaten genug Ereignisse aufgetreten, die es rechtfertigen, mein Tagebuch mal wieder zu belasten.
Zum einen ist da meine Beziehung zu Marie Magique. Sie ist im Oktober letzten Jahres aus dem Militär ausgetreten und nach Frankreich geflogen gemeinsam mit ihrer Tochter Fabienne. Es war eine entbehrungsreiche Zeit für mich, all die Monate ohne sie. Zu Hause war ich eher selten. Marie und Fabienne sind nach Frankreich geflogen, um die Familie zu besuchen, um ein letztes Mal Abschied zu nehmen, von Maries Mutter, um Fabienne ihre Wurzeln nahe zu bringen. Zweifellos waren die Monate, die Marie getrennt von mir war, für sie eben so schwer, sie hat mich ebenso vermisst wie ich sie. Als sie zurückkehrte, machte sie mir ein Vermählungsantrag, dem ich zustimmte. Wir tauschten Ringe aus, darauf war ich nicht vorbereitet. Nun möchte sie mit mir in Las Vegas anonym heiraten. Ich freue mich darauf und ich bin neugierig, doch ist es auch ein merkwürdiges Gefühl, nun selbst der jenige zu sein, der heiratet. Bisher wohnte ich nur Eheschliessungen von Freunden und Kollegen bei, die eine kirchliche Zeremonie veranlasst haben. Die Art, die Marie anstrebt, ist eine offenbar inoffizielle Vermählung. Sie weiss, dass für eine standesamtliche Eheschliessung Urkunden meiner Herkunft vorgelegt werden müssen, welche bei mir zum Zwecke der Geheimhaltung meiner wahren Herkunft gefälscht werden müssten. Und das würde das SGC weder erlauben noch veranlassen.
Meine Arbeit bei SG 9 ist gleichbleibend. Die Teambesetzung ist häufig im Wechsel, doch der feste Kern besteht aus Jane Harper, John Kirk, Ethan Calhoun und mir selbst. Wie ich später erfuhr hat sich Timdala beurlauben lassen, ich weiss jedoch nicht wieso. Auch Sam Braga ist nicht mehr mit von der Partie, was mich lange bewegt und beschäftigt hat, da ich zu ihr ebenfalls eine gewisse Bindung aufgebaut habe. Dafür haben wir ein paar neue Gesichter, Lacy Logan zum Beispiel, welche bei uns als Airman begonnen hat. Dann hatten wir eine Personalbesprechung, in der Major Harper mit den Mitgliedern des Teams Einzelgespräche geführt hat. Das Gespräch verlief zwanglos, sie fragte mich, wie es mir geht und wie ich mich fühle, ob es im Team irgendwelche 'Reibereien' gibt, von denen sie nichts wüsste. Sie fragte mich auch, was man ändern könnte im Team und ob ich so zufrieden bin. Ich machte dabei die Anmerkung, dass ich das Gefühl habe, mehr Leisten zu können und nicht voll ausgelastet zu sein. Darauf hin hat sie mich gefragt, ob ich mir eine Führungsposition zu trauen würde. Dessen war ich mir nicht ganz sicher, da ich den Führungskodex der USAF nicht auswendig kenne und hierbei nur auf Erfahrungen aus dem Militär bei Ba' al beziehen kann. Sie schlug daraufhin vor, dass ich zu nächst mit Ethan Calhoun zusammen arbeite um mir so Erfahrungen zu erarbeiten. Ich habe mir dabei auch die Frage gestellt, wo ich meine Zukunft bei SG 9 oder allgemein im SGC sehe. Ich bin noch immer davon abgeneigt, dem Taure Militär beizutreten, auch wenn ich dann einen Rang hätte und aufsteigen könnte, will ich nicht mehr in Kommandoketten gefangen sein. Doch wo würde mich diese Reise auf Dauer hinführen? Würde ich eine Gruppe innerhalb des SG 9 in Zukunft leiten können? Könnte ich eines Tages John Kirk bei Abwesenheit ersetzen? Oder mein eigenes Team leiten? Ist es überhaupt möglich, als Fremder auf dieser Welt ein Kommandosoldat zu werden? Und würde ich das wollen?
Wo sich relativ wenig verändert hat, ist meine Rancharbeit bei Thomas, abgesehen davon,d ass es zeitweise deutlich weniger geworden ist, dafür wird es jetzt wieder mehr. Da wir in der Archeologie Abteilung sehr viel zu tun bekommen haben und Daniel Jackson mir sehr viel Arbeit auftrug, bin ich nicht mehr oft dazu gekommen, Thomas auf seiner Ranch zu helfen. Ich habe im November ausgedehnten Urlaub genommen, in welchem ich Thomas vermehrt helfen konnte. Sein Glück, denn er hatte sich bei einem Unfall das rechte Bein gebrochen und stand sechs Wochen lang in Gips. Beim Treiben der Rinder von der Südweide ist ein Bulle durchgegangen, und kollidierte mit seinem Pferd. Das Pferd stürtzte auf die Seite und der Bulle ist drüber gestiegen, trat dabei auf Thomas' Bein. Das Pferd und auch der Bulle bleib unverletzt, ich war an dem Tag, an dem es passierte nicht da. Christine, Thomas' Frau, rief mich zwei Tage später an, als ich zu Hause war. Da ich das meiste der Rancharbeit beherrsche, konnte ich übernehmen und aushelfen. Thomas' Sohn Joe ist mittlerweise trotz seines geringen Alters zu einem guten Helfer heran gewachsen und gemeinsam haben wir die Arbeit bewältigt die anfiel. Mittlerweile jedoch geht es Thomas wieder gut, sein Bein ist uneingeschränkt belastbar. Wir haben das beginnende Frühjahr genutzt, um die Zäune der Nordweide zu reparieren. Das Land ist sehr weitläufig und die Arbeit dauert entsprechend lange. Meist fährt Joe den kleinen Trecker mit dem Anhänger, in dem unsere Arbeitsmaterialien transportiert werden während Thomas und ich die Zaunlatten tauschen. Ich habe das Gefühl, die Arbeit nimmt kein Ende. Ähnlich wie die Arbeit der Archeologyabteilung, in dem Zeitraum, wo drei SG Teams ein unterirdisches Höhlensystem erforscht haben und so viele Reliquien und Proben zurück in das SGC gebracht haben, das wir unter den Bergen beinahe erstickt wären.
Wenn ich manchmal zurück blicke, auf mein Leben vor dem SGC, muss ich feststellen, dass die Arbeit unter Ba' al deutlich strukturierter und die Hierachie klarer war, was mir auf der einen Seite zu wider war, doch auf der anderen Seite eine Stärke offenbarte und das effiziente Vorran kommen in der Aufgabe sicherte. Heute jedoch ist mein Leben um vieles vielfältiger, abwechslungsreicher und auch fordernder. Ich bin zwar immer noch ein Krieger, doch bin ich auch ein Forscher. Ich blicke zurück auf eine Zeit beim SGC mit der Gewissheit vor zwei einhalb Jahren die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auch wenn ich mich hier noch immer einlebe, mich noch immer Anpasse und über die Kultur der Menschen lerne, fühle ich mich hier mittlerweile heimisch. Ich habe hier etwas gefunden, wonach ich auf Relmon und Val'Koree unbewusst immer gesucht habe und es nie gefunden habe: Vertrauen und Selbstvertrauen.
Da sich mein Leben in Konstanten Fugen bewegt und ich einen effizienten Rhytmus zwischen Freizeit und Arbeit gefunden habe, habe ich mich dazu entschieden, nicht mehr über jede Mahlzeit, über jede Person die ich treffe und über jeden Gang zum Trainingsraum einen Bericht anzufertigen. Allerdings sind in den vergangenen elf Monaten genug Ereignisse aufgetreten, die es rechtfertigen, mein Tagebuch mal wieder zu belasten.
Zum einen ist da meine Beziehung zu Marie Magique. Sie ist im Oktober letzten Jahres aus dem Militär ausgetreten und nach Frankreich geflogen gemeinsam mit ihrer Tochter Fabienne. Es war eine entbehrungsreiche Zeit für mich, all die Monate ohne sie. Zu Hause war ich eher selten. Marie und Fabienne sind nach Frankreich geflogen, um die Familie zu besuchen, um ein letztes Mal Abschied zu nehmen, von Maries Mutter, um Fabienne ihre Wurzeln nahe zu bringen. Zweifellos waren die Monate, die Marie getrennt von mir war, für sie eben so schwer, sie hat mich ebenso vermisst wie ich sie. Als sie zurückkehrte, machte sie mir ein Vermählungsantrag, dem ich zustimmte. Wir tauschten Ringe aus, darauf war ich nicht vorbereitet. Nun möchte sie mit mir in Las Vegas anonym heiraten. Ich freue mich darauf und ich bin neugierig, doch ist es auch ein merkwürdiges Gefühl, nun selbst der jenige zu sein, der heiratet. Bisher wohnte ich nur Eheschliessungen von Freunden und Kollegen bei, die eine kirchliche Zeremonie veranlasst haben. Die Art, die Marie anstrebt, ist eine offenbar inoffizielle Vermählung. Sie weiss, dass für eine standesamtliche Eheschliessung Urkunden meiner Herkunft vorgelegt werden müssen, welche bei mir zum Zwecke der Geheimhaltung meiner wahren Herkunft gefälscht werden müssten. Und das würde das SGC weder erlauben noch veranlassen.
Meine Arbeit bei SG 9 ist gleichbleibend. Die Teambesetzung ist häufig im Wechsel, doch der feste Kern besteht aus Jane Harper, John Kirk, Ethan Calhoun und mir selbst. Wie ich später erfuhr hat sich Timdala beurlauben lassen, ich weiss jedoch nicht wieso. Auch Sam Braga ist nicht mehr mit von der Partie, was mich lange bewegt und beschäftigt hat, da ich zu ihr ebenfalls eine gewisse Bindung aufgebaut habe. Dafür haben wir ein paar neue Gesichter, Lacy Logan zum Beispiel, welche bei uns als Airman begonnen hat. Dann hatten wir eine Personalbesprechung, in der Major Harper mit den Mitgliedern des Teams Einzelgespräche geführt hat. Das Gespräch verlief zwanglos, sie fragte mich, wie es mir geht und wie ich mich fühle, ob es im Team irgendwelche 'Reibereien' gibt, von denen sie nichts wüsste. Sie fragte mich auch, was man ändern könnte im Team und ob ich so zufrieden bin. Ich machte dabei die Anmerkung, dass ich das Gefühl habe, mehr Leisten zu können und nicht voll ausgelastet zu sein. Darauf hin hat sie mich gefragt, ob ich mir eine Führungsposition zu trauen würde. Dessen war ich mir nicht ganz sicher, da ich den Führungskodex der USAF nicht auswendig kenne und hierbei nur auf Erfahrungen aus dem Militär bei Ba' al beziehen kann. Sie schlug daraufhin vor, dass ich zu nächst mit Ethan Calhoun zusammen arbeite um mir so Erfahrungen zu erarbeiten. Ich habe mir dabei auch die Frage gestellt, wo ich meine Zukunft bei SG 9 oder allgemein im SGC sehe. Ich bin noch immer davon abgeneigt, dem Taure Militär beizutreten, auch wenn ich dann einen Rang hätte und aufsteigen könnte, will ich nicht mehr in Kommandoketten gefangen sein. Doch wo würde mich diese Reise auf Dauer hinführen? Würde ich eine Gruppe innerhalb des SG 9 in Zukunft leiten können? Könnte ich eines Tages John Kirk bei Abwesenheit ersetzen? Oder mein eigenes Team leiten? Ist es überhaupt möglich, als Fremder auf dieser Welt ein Kommandosoldat zu werden? Und würde ich das wollen?
Wo sich relativ wenig verändert hat, ist meine Rancharbeit bei Thomas, abgesehen davon,d ass es zeitweise deutlich weniger geworden ist, dafür wird es jetzt wieder mehr. Da wir in der Archeologie Abteilung sehr viel zu tun bekommen haben und Daniel Jackson mir sehr viel Arbeit auftrug, bin ich nicht mehr oft dazu gekommen, Thomas auf seiner Ranch zu helfen. Ich habe im November ausgedehnten Urlaub genommen, in welchem ich Thomas vermehrt helfen konnte. Sein Glück, denn er hatte sich bei einem Unfall das rechte Bein gebrochen und stand sechs Wochen lang in Gips. Beim Treiben der Rinder von der Südweide ist ein Bulle durchgegangen, und kollidierte mit seinem Pferd. Das Pferd stürtzte auf die Seite und der Bulle ist drüber gestiegen, trat dabei auf Thomas' Bein. Das Pferd und auch der Bulle bleib unverletzt, ich war an dem Tag, an dem es passierte nicht da. Christine, Thomas' Frau, rief mich zwei Tage später an, als ich zu Hause war. Da ich das meiste der Rancharbeit beherrsche, konnte ich übernehmen und aushelfen. Thomas' Sohn Joe ist mittlerweise trotz seines geringen Alters zu einem guten Helfer heran gewachsen und gemeinsam haben wir die Arbeit bewältigt die anfiel. Mittlerweile jedoch geht es Thomas wieder gut, sein Bein ist uneingeschränkt belastbar. Wir haben das beginnende Frühjahr genutzt, um die Zäune der Nordweide zu reparieren. Das Land ist sehr weitläufig und die Arbeit dauert entsprechend lange. Meist fährt Joe den kleinen Trecker mit dem Anhänger, in dem unsere Arbeitsmaterialien transportiert werden während Thomas und ich die Zaunlatten tauschen. Ich habe das Gefühl, die Arbeit nimmt kein Ende. Ähnlich wie die Arbeit der Archeologyabteilung, in dem Zeitraum, wo drei SG Teams ein unterirdisches Höhlensystem erforscht haben und so viele Reliquien und Proben zurück in das SGC gebracht haben, das wir unter den Bergen beinahe erstickt wären.
Wenn ich manchmal zurück blicke, auf mein Leben vor dem SGC, muss ich feststellen, dass die Arbeit unter Ba' al deutlich strukturierter und die Hierachie klarer war, was mir auf der einen Seite zu wider war, doch auf der anderen Seite eine Stärke offenbarte und das effiziente Vorran kommen in der Aufgabe sicherte. Heute jedoch ist mein Leben um vieles vielfältiger, abwechslungsreicher und auch fordernder. Ich bin zwar immer noch ein Krieger, doch bin ich auch ein Forscher. Ich blicke zurück auf eine Zeit beim SGC mit der Gewissheit vor zwei einhalb Jahren die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auch wenn ich mich hier noch immer einlebe, mich noch immer Anpasse und über die Kultur der Menschen lerne, fühle ich mich hier mittlerweile heimisch. Ich habe hier etwas gefunden, wonach ich auf Relmon und Val'Koree unbewusst immer gesucht habe und es nie gefunden habe: Vertrauen und Selbstvertrauen.
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- Registriert: Sonntag 23. September 2012, 22:11
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- Einheit: SG-9
Re: A Jaffa's Diary
Tagebucheintrag 33, 22.6.16 Erdenzeit
Es ist ein weiteres Jahr vergangen und ich schaue, was hat sich verändert? Beim SGC: Nicht viel. Es ist das gleiche Kommen und Gehen in allen Teams, SG 9 ist weites gehend stabil. Die junge Rekrutin Lacy Logan hat sich inzwischen zu einem festen und zuverlässigem Teammitglied entwickelt. Der 'alte' Kern von SG 9 ist erhalten geblieben und wird es hoffentlich auch weiterhin bleiben. Der Ablauf im Team ist effizient, man brauch meistens keine Worte, um einander zu verstehen. Wir sind gut eingespielt. Und dennoch kann man ausser gewöhnliche Dinge erleben, wie ich kürzlich erfahren durfte. Ich hatte eine Nahtod-Erfahrung, wie manch einer sagen würde. Oder vielleicht war ich auch schon tot, ich wurde erschossen, als ich mich, in meinem blinden Wunsch mein Team zu schützen, mit einer Überzahl an feindlichen Jaffa anlegte. Es hat mich selbst erstaunt, dass ich die meisten von ihnen tatsächlich ausschalten konnte, bevor es mich verrissen hat. Wir kehrten zur Alpha-Basis zurück, oder zumindest dachten wir es, und wurden des Verrats bezichtigt und inhaftiert. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass es eine Finte von dem Verräter Colonel Lamb war, die gefälschte Alpha-Basis war in Wahrheit ein Goa'Uld Hatak. Colonel Harper war noch immer verschwunden und wir waren eingesperrt in einer Art Lager, als ich im Gang hören konnte, wie Soldaten, welche sich als Jaffa von Ba' al heraus stellten, den Befehl erhielten, uns zu töten. Da die gesprochene Sprache Goa'Uld war, war ich der einzigste aus dem Team, der es verstanden hatte und vorbereitet war, als die Jaffa in den Raum stürmten. Demnach hat die Gegenwehr des Teams zunächst auf sich warten lassen. Ich erinnere mich noch vage, wie ich entkräftet, nach einem minutenlangen Kampf, hinter der Tür zusammen sackte und der Kampf sich ohne mich fortsetzte. Ich versuchte aufzustehen und erneut teilzunehmen doch mir fehlte die Kraft. Ich erinnere mich an das Gefühl, als sich meine Gedanken von meinem Körper zu lösen schien. Geräusche klangen zunächst blechern und dumpf bis sie schliesslich in der Ferne verschwanden. Ich erinnere mich, das mein Gefühl für Kälte und Wärme verschwand. Anfangs war mir warm von der Anstrengung des Kämpfens doch dies versiegte, mir war weder warm noch kalt. Ich hatte das Gefühl, mich in Schwerelosigkeit zu drehen. Mein Zeitgefühl verschwand. Alles um mich herum wurde irgendwann dunkel, ich weiss nicht genau wann, ausser über mir, jedenfalls glaube ich, dass es 'oben' war, war es hell, wie Tageslicht. Als ich wieder einen Klaren Blick fassen konnte, sah ich John Kirks Gesicht, er beugte sich über mich und ich lag in einem Sarkopharg. Ich wäre vielleicht gestorben, hätte er mich nicht hinein gelegt und so den Schaden, den fünf Stabwaffentreffer verursacht haben, repariert. Mein Symbiont hat diesen Kampf allerdings nicht überlebt. Mein Glück war es, das genügend besiegte Jaffa zugegen waren und John Kirk auf die Idee kam, meine sterbende Larve auszutauschen. Doch etwas in anders als vorher, ich kann das Kel'Noreem nicht mehr mit der selben intensität ausführen und auch der Erholungseffekt ist gemindert. Es fühlt sich an, als wenn wir uns noch an einander anpassen müssen. Das war mein Gedanke und meine Hoffnung. Lange Zeit hatte ich den Kontakt zu Teal'c eher gemieden doch an dem Punkt habe ich mich entschlossen, ihn zu fragen. Er war der Ansicht, dass ich von Glück reden könne, dass der Transfer so gut verlief, dass der Symbiont mich nicht auf Grund meines hohen Alters verstossen hat. Normalerweise erhält ein Jaffa seine Prim'Ta im frühen Jugendalter und trägt diese sein ganzes Leben lang in sich, ein Wechsel ist nicht vorgesehen. Für gewöhnlich stirbt ein Jaffa mit seinem Symbionten - Und umgekehrt. Ich hatte also Glück.
Weniger Glück hatte ich mit Marie Magique. Sie kehrte nur kurzfristig aus Frankreich zurück, allein, ohne Fabienne. Sie liess mich wissen, dass unsere Beziehung ihr Ende gefunden hatte. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich das auch schon erahnt, den sie hätte sich normalerweise eher gemeldet. Wir regelten den Verkauf des gemeinsamen Hauses, welches ich nun, fünf Monate später, an ein neues Teammitglied von SG 10, Andrew O'Parkson, verkaufte. Die Enttäuschung sitzt noch immer tief, ich weiss nicht ob mich dieser Fakt trauriger macht als den Fakt Marie Magique verloren zu haben. Entäuschung oder Verlust? Welcher Schmerz ist grösser? Ich hatte viele schöne Momente mit ihr, an die ich gerne zurück denke. Sicherlich hatten wir auch Meinungsverschiedenheiten und verbale Auseinandersetzungen, doch im Grossen und Ganzen denke ich, dass es grössten Teils harmonierte. Rückblickend und nüchtern betrachtend jedoch denke ich, das Marie und ich letztenendes doch zu verschieden waren, als das wir dauerhaft zusammen gepasst hätten. Abgesehen davon zog es sie immer wieder und immer stärker in ihre Heimat nach Frankreich. Ich bin mir nicht sicher, ob es gerechtfertigt wäre, ihr einen Vorwurf zu machen. Vielleicht ist es auch meine eigene Schuld gewesen, vielleicht hätte ich Anzeichen eher sehen müssen. Doch Menschen sind mir in einigen Bereichen noch immer schleierhaft. Ihre Ausdrücke, ihre Bräuche, ihre Art die Tatsachen zu umspielen und Fakten so fremdartig zu beleuchten, dass jemand wie ich sie falsch versteht. War es Absicht? Eine gewollte Irreführung? Oder einfach ihre unbedarfte Art? Ihre Vorgeschichte war mir bekannt und ich wusste, das sie schwierigkeiten hat, einem Mann treu zu bleiben. Doch ich stelle mir die ernsthafte Frage, ob das alles ist. Doch ich habe mich dazu entschieden, dieses Kapitel zu beenden. Ich weiss nicht, ob ich jemals wieder eine derartige Beziehung zu seinem Menschen frühren will. Wenn ich mich umsehe in meinem Kollegenkreis, bei deren Hochzeiten ich eingeladen war oder ich davon über andere erfahren hab, kaum eine Vermählung ist noch intakt. John Kirk, einst verheiratet mit Alice Bonaventura, ist schon seit langer Zeit wieder getrennt von ihr. Und auch andere Vermählungen sind getrennt. So betrachtet, scheint es unter Menschen recht üblich zu sein, die Partner zu wechseln. Ich hingegen ziehe das Beständige vor, dieses Wechselspiel ist nicht für mich geeignet.
Bei der Arbeit jedoch begrüsse ich Wechselspiele und Abwechslung. Im Augenblick bin ich regelmässig bei drei SG-Teams eingeteilt: SG 4, SG 9 und SG 10. Bei SG 10, unter dem Kommando von Chuck Schneider, habe ich eine Person kennen gelernt, der ich Anfangs nicht viel Bedeutung bei gemessen habe: Why Bridger. Bei meinen erstmaligen Teilnahmen an den Einsätzen von SG 10, wo ich mit Vorliebe der Vorhut zugeteilt werde, habe ich Why eher als kühl und abgeschottet kennen gelernt. Sie ist eine gute, fähige Soldatin, mit der meine Arbeit reibungslos funktioniert. Doch sie wirkte sehr verschlossen, verglichen mit den anderen schon beinahe zu 'soldatig'. Sie wirkte, als wäre sie selber ein Fremder in dieser Kultur, ähnlich wie ich, nur zum Kämpfen ausgebildet. Ihre Vorgeschichte begann mich zu interessieren, doch Zugang zu den Personalakten von SG 10 wurde mir erwartungsgemäss verwehrt. Also musste sich ein kennen lernen auf herkömliche Weise entwickeln. Ein gravierender Zwischenfall im Team, die Gefangenahme und Verschleppung von Captain Nikita Shield und der Tod von Sergeant Justus Fidler sprengten die gewohnten und eingefahrenen Fugen des Teams. Trotz einer Depression vieler Teammitglieder wurde SG 10 weiterhin in den Einsatz geschickt, viele Soldaten zweifelten stark an ihren Fähigkeiten, gaben sich selbst die Schuld an den Umständen. Der Teamleiter Chuck Schneider und ich waren die einzigen stabilen Charaktäre in der bestehenden Konstellation. Und das war auch der Punkt, wo ich erstmals echte Emotionen in Why Bridger gesehen habe. Von allen noch die kontrollierteste, war sie noch immer auf den Auftrag konzentriert, doch ich bemerkte die Veränderungen in ihrem Verhalten. Auch an ihr ist die Situation nicht spurenlos vorüber gegangen. Nach dem Einsatz und auch im späteren Verlauf konnte ich ihr einige Gespräche entlocken, sie taute regelrecht auf. Sie hatte zwar schon zuvor Einzelheiten über ihr Leben preis gegeben, aber selten hatten wir Gelegenheit wirklich offen mit einander zu sprechen. Sie zeigt keine Gefühle, weil sie Sorge hat, verletzlich zu wirken. Sie will vermeiden, potentielle Schwachstellen und Angriffspunkte preis zu geben. Mit unter Dinge, die ihr antrainiert wurden. Künstliche Alterung erlaubte ihr, schneller das Erwachsenenalter zu erreichen und eingesetzt werden zu können. Spezielles Kampftraining sollte sie in eine Kampfmaschine verwandeln. Und kybernetische Technologien gewährten ihr besseres Hör- und Sehvermögen. Das Ziel war es, eine Art Supersoldatin aus ihr zu machen. Und dahinter steckte die Organisation, die als der 'Trust' bekannt ist. Nach vielen Stunden der Gespräche mit ihr, sehe ich in ihre Augen. Und ich sehe mich selbst. In unserem Leben gibt es viele Parallelen. Wir haben beinahe das selbe durch gemacht, was eine Art Bindung zwischen uns schuf. Eine einzigartige Bindung, wie ich sie noch nie zu vor erlebt habe. Es ist nicht zu erklären mit romantischer Liebe oder Zuneigung zwischen Freunden, ich glaube, die Menschen nennen so etwas 'Seelenverwandschaft'. Denn sie ist, wie ich, eine Fremde in dieser Welt. Und wird es, trotz bester Anpassung, immer bleiben. Sie vertraut mir, heutzutage auf einer ganz anderen Ebene. Es geht nicht mehr darum, wer welche Seite der Vorhut übernimmt, sich darauf verlassend, dass die linke Seite gesichert ist, während man nach rechts schaut. Sie vertraut mir Details ihres Lebens an, bei dem ich nicht glaube, dass sie sie mit anderen Teammitgliedern ihrer Einheit teilt. Ich erlebe sie auf eine Art und Weise, wie sie sich ihrem Team, nicht mal ihrem Vorgesetzten, nie zeigen oder anvertrauen würde. Es ist eine aussergwöhnliche Form der Beziehung, bei der nur die Zukunft zeigen wird, wohin sie sich entwickelt.
Meine Rancharbeit bei Thomas pflege ich noch immer. Seit vier Jahren mittlerweile, weiss Thomas nicht einmal, dass er einen Ausserirdischen auf seiner Ranch beschäftigt. Diese Geheimnishalterei gibt mir ihm gegenüber öfters ein schlechtes Gewissen. Öfters in letzter Zeit als normal. Anfangs hatte ich kaum ein Problem damit. Es gehörte halt zu meiner Eingliederung auf dieser Welt. Doch mittlerweile denke ich, er hat das Recht zu erfahren, wer ich wirklich bin, wen er seinen Freund nennt. Ich lernte bei ihm vieles über das, was Menschen ihren Arbeitsalltag nennen. Bei ihm habe ich gelernt, was es heisst, 'Mensch' zu sein. Und die entfernte Welt der Nicht-Militärs, was für mich zu Anfang nur Erzählungen und Mythen waren, wurde Realität. Ich erlebte, wie Menschen in ihrem Habitat leben, Menschen, die nichts mit dem Stargate Command zu tun haben, die von dessen Existenz nichts wissen. Manchmal frage ic mich, mit welchem Recht ihnen das vorenthalten wird. Doch dies ist nicht meine Welt und ich muss mich an ihre, manchmal unfairen Regeln halten. Auch wenn es mir mittlerweile ein Loch in mein Gewissen brennt. Trecker-fahren, reiten, Rinder- und Weidepflege, kleinere Reparaturen an Nutzfahrzeugen, dies noch viel mehr habe ich bei ihm gelernt. Mit Amüsement erinnere ich mich daran, als ich das Auto eines damaligen Teamkollegen, Jeff Hardy war sein Name, beschädigt hatte. Ich sagte, ich wollte es reparieren. Er fuhr mich an mit den Worten, "Du willst ein Auto lackieren, du kannst nicht mal einen Weidezaun streichen." Ich glaube er meinte es vorwurfsvoll und fast beleidigend, doch er wusste ja nicht, warum ich all dies nicht kann. Er weiss bis heute nicht, wo ich herkomme und was ich kann. Was ich ursprünglich mal gelernt habe, zu tun. Und wenn er es wüsste, würde sich sein Verhalten mir gegenüber vermutlich ändern. Ich weiss nur wenig über Thomas Vorgeschichte, aber ich weiss, dass er früher auch beim Militär war, doch nach einem Vorfall entschied er sich auszutreten und ein traditionelles Leben als Rancher zu führen. Seine Frau Christine lernte er erst später kennen. Er ist schlau, erfindungsreich und hat eine gabe zu imrpovisieren. Ich frage mich, ob er im SGC nicht nützlich sein könnte. Doch als ich ihn fragte, ob er je wieder einem Militär beitreten wollte, lehnte er dies harsch ab. Manchmal bedauere ich es sehr, dass ich meine Erfahrungen und Eindrücke von den Einsätzen beim SGC nicht mit ihm teilen kann, das mir sein Input zu dieser Thematik wohl immer verwehrt sein wird. Aber wer weiss, vielleicht ändern sich diese Zeit noch.
Es ist ein weiteres Jahr vergangen und ich schaue, was hat sich verändert? Beim SGC: Nicht viel. Es ist das gleiche Kommen und Gehen in allen Teams, SG 9 ist weites gehend stabil. Die junge Rekrutin Lacy Logan hat sich inzwischen zu einem festen und zuverlässigem Teammitglied entwickelt. Der 'alte' Kern von SG 9 ist erhalten geblieben und wird es hoffentlich auch weiterhin bleiben. Der Ablauf im Team ist effizient, man brauch meistens keine Worte, um einander zu verstehen. Wir sind gut eingespielt. Und dennoch kann man ausser gewöhnliche Dinge erleben, wie ich kürzlich erfahren durfte. Ich hatte eine Nahtod-Erfahrung, wie manch einer sagen würde. Oder vielleicht war ich auch schon tot, ich wurde erschossen, als ich mich, in meinem blinden Wunsch mein Team zu schützen, mit einer Überzahl an feindlichen Jaffa anlegte. Es hat mich selbst erstaunt, dass ich die meisten von ihnen tatsächlich ausschalten konnte, bevor es mich verrissen hat. Wir kehrten zur Alpha-Basis zurück, oder zumindest dachten wir es, und wurden des Verrats bezichtigt und inhaftiert. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass es eine Finte von dem Verräter Colonel Lamb war, die gefälschte Alpha-Basis war in Wahrheit ein Goa'Uld Hatak. Colonel Harper war noch immer verschwunden und wir waren eingesperrt in einer Art Lager, als ich im Gang hören konnte, wie Soldaten, welche sich als Jaffa von Ba' al heraus stellten, den Befehl erhielten, uns zu töten. Da die gesprochene Sprache Goa'Uld war, war ich der einzigste aus dem Team, der es verstanden hatte und vorbereitet war, als die Jaffa in den Raum stürmten. Demnach hat die Gegenwehr des Teams zunächst auf sich warten lassen. Ich erinnere mich noch vage, wie ich entkräftet, nach einem minutenlangen Kampf, hinter der Tür zusammen sackte und der Kampf sich ohne mich fortsetzte. Ich versuchte aufzustehen und erneut teilzunehmen doch mir fehlte die Kraft. Ich erinnere mich an das Gefühl, als sich meine Gedanken von meinem Körper zu lösen schien. Geräusche klangen zunächst blechern und dumpf bis sie schliesslich in der Ferne verschwanden. Ich erinnere mich, das mein Gefühl für Kälte und Wärme verschwand. Anfangs war mir warm von der Anstrengung des Kämpfens doch dies versiegte, mir war weder warm noch kalt. Ich hatte das Gefühl, mich in Schwerelosigkeit zu drehen. Mein Zeitgefühl verschwand. Alles um mich herum wurde irgendwann dunkel, ich weiss nicht genau wann, ausser über mir, jedenfalls glaube ich, dass es 'oben' war, war es hell, wie Tageslicht. Als ich wieder einen Klaren Blick fassen konnte, sah ich John Kirks Gesicht, er beugte sich über mich und ich lag in einem Sarkopharg. Ich wäre vielleicht gestorben, hätte er mich nicht hinein gelegt und so den Schaden, den fünf Stabwaffentreffer verursacht haben, repariert. Mein Symbiont hat diesen Kampf allerdings nicht überlebt. Mein Glück war es, das genügend besiegte Jaffa zugegen waren und John Kirk auf die Idee kam, meine sterbende Larve auszutauschen. Doch etwas in anders als vorher, ich kann das Kel'Noreem nicht mehr mit der selben intensität ausführen und auch der Erholungseffekt ist gemindert. Es fühlt sich an, als wenn wir uns noch an einander anpassen müssen. Das war mein Gedanke und meine Hoffnung. Lange Zeit hatte ich den Kontakt zu Teal'c eher gemieden doch an dem Punkt habe ich mich entschlossen, ihn zu fragen. Er war der Ansicht, dass ich von Glück reden könne, dass der Transfer so gut verlief, dass der Symbiont mich nicht auf Grund meines hohen Alters verstossen hat. Normalerweise erhält ein Jaffa seine Prim'Ta im frühen Jugendalter und trägt diese sein ganzes Leben lang in sich, ein Wechsel ist nicht vorgesehen. Für gewöhnlich stirbt ein Jaffa mit seinem Symbionten - Und umgekehrt. Ich hatte also Glück.
Weniger Glück hatte ich mit Marie Magique. Sie kehrte nur kurzfristig aus Frankreich zurück, allein, ohne Fabienne. Sie liess mich wissen, dass unsere Beziehung ihr Ende gefunden hatte. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich das auch schon erahnt, den sie hätte sich normalerweise eher gemeldet. Wir regelten den Verkauf des gemeinsamen Hauses, welches ich nun, fünf Monate später, an ein neues Teammitglied von SG 10, Andrew O'Parkson, verkaufte. Die Enttäuschung sitzt noch immer tief, ich weiss nicht ob mich dieser Fakt trauriger macht als den Fakt Marie Magique verloren zu haben. Entäuschung oder Verlust? Welcher Schmerz ist grösser? Ich hatte viele schöne Momente mit ihr, an die ich gerne zurück denke. Sicherlich hatten wir auch Meinungsverschiedenheiten und verbale Auseinandersetzungen, doch im Grossen und Ganzen denke ich, dass es grössten Teils harmonierte. Rückblickend und nüchtern betrachtend jedoch denke ich, das Marie und ich letztenendes doch zu verschieden waren, als das wir dauerhaft zusammen gepasst hätten. Abgesehen davon zog es sie immer wieder und immer stärker in ihre Heimat nach Frankreich. Ich bin mir nicht sicher, ob es gerechtfertigt wäre, ihr einen Vorwurf zu machen. Vielleicht ist es auch meine eigene Schuld gewesen, vielleicht hätte ich Anzeichen eher sehen müssen. Doch Menschen sind mir in einigen Bereichen noch immer schleierhaft. Ihre Ausdrücke, ihre Bräuche, ihre Art die Tatsachen zu umspielen und Fakten so fremdartig zu beleuchten, dass jemand wie ich sie falsch versteht. War es Absicht? Eine gewollte Irreführung? Oder einfach ihre unbedarfte Art? Ihre Vorgeschichte war mir bekannt und ich wusste, das sie schwierigkeiten hat, einem Mann treu zu bleiben. Doch ich stelle mir die ernsthafte Frage, ob das alles ist. Doch ich habe mich dazu entschieden, dieses Kapitel zu beenden. Ich weiss nicht, ob ich jemals wieder eine derartige Beziehung zu seinem Menschen frühren will. Wenn ich mich umsehe in meinem Kollegenkreis, bei deren Hochzeiten ich eingeladen war oder ich davon über andere erfahren hab, kaum eine Vermählung ist noch intakt. John Kirk, einst verheiratet mit Alice Bonaventura, ist schon seit langer Zeit wieder getrennt von ihr. Und auch andere Vermählungen sind getrennt. So betrachtet, scheint es unter Menschen recht üblich zu sein, die Partner zu wechseln. Ich hingegen ziehe das Beständige vor, dieses Wechselspiel ist nicht für mich geeignet.
Bei der Arbeit jedoch begrüsse ich Wechselspiele und Abwechslung. Im Augenblick bin ich regelmässig bei drei SG-Teams eingeteilt: SG 4, SG 9 und SG 10. Bei SG 10, unter dem Kommando von Chuck Schneider, habe ich eine Person kennen gelernt, der ich Anfangs nicht viel Bedeutung bei gemessen habe: Why Bridger. Bei meinen erstmaligen Teilnahmen an den Einsätzen von SG 10, wo ich mit Vorliebe der Vorhut zugeteilt werde, habe ich Why eher als kühl und abgeschottet kennen gelernt. Sie ist eine gute, fähige Soldatin, mit der meine Arbeit reibungslos funktioniert. Doch sie wirkte sehr verschlossen, verglichen mit den anderen schon beinahe zu 'soldatig'. Sie wirkte, als wäre sie selber ein Fremder in dieser Kultur, ähnlich wie ich, nur zum Kämpfen ausgebildet. Ihre Vorgeschichte begann mich zu interessieren, doch Zugang zu den Personalakten von SG 10 wurde mir erwartungsgemäss verwehrt. Also musste sich ein kennen lernen auf herkömliche Weise entwickeln. Ein gravierender Zwischenfall im Team, die Gefangenahme und Verschleppung von Captain Nikita Shield und der Tod von Sergeant Justus Fidler sprengten die gewohnten und eingefahrenen Fugen des Teams. Trotz einer Depression vieler Teammitglieder wurde SG 10 weiterhin in den Einsatz geschickt, viele Soldaten zweifelten stark an ihren Fähigkeiten, gaben sich selbst die Schuld an den Umständen. Der Teamleiter Chuck Schneider und ich waren die einzigen stabilen Charaktäre in der bestehenden Konstellation. Und das war auch der Punkt, wo ich erstmals echte Emotionen in Why Bridger gesehen habe. Von allen noch die kontrollierteste, war sie noch immer auf den Auftrag konzentriert, doch ich bemerkte die Veränderungen in ihrem Verhalten. Auch an ihr ist die Situation nicht spurenlos vorüber gegangen. Nach dem Einsatz und auch im späteren Verlauf konnte ich ihr einige Gespräche entlocken, sie taute regelrecht auf. Sie hatte zwar schon zuvor Einzelheiten über ihr Leben preis gegeben, aber selten hatten wir Gelegenheit wirklich offen mit einander zu sprechen. Sie zeigt keine Gefühle, weil sie Sorge hat, verletzlich zu wirken. Sie will vermeiden, potentielle Schwachstellen und Angriffspunkte preis zu geben. Mit unter Dinge, die ihr antrainiert wurden. Künstliche Alterung erlaubte ihr, schneller das Erwachsenenalter zu erreichen und eingesetzt werden zu können. Spezielles Kampftraining sollte sie in eine Kampfmaschine verwandeln. Und kybernetische Technologien gewährten ihr besseres Hör- und Sehvermögen. Das Ziel war es, eine Art Supersoldatin aus ihr zu machen. Und dahinter steckte die Organisation, die als der 'Trust' bekannt ist. Nach vielen Stunden der Gespräche mit ihr, sehe ich in ihre Augen. Und ich sehe mich selbst. In unserem Leben gibt es viele Parallelen. Wir haben beinahe das selbe durch gemacht, was eine Art Bindung zwischen uns schuf. Eine einzigartige Bindung, wie ich sie noch nie zu vor erlebt habe. Es ist nicht zu erklären mit romantischer Liebe oder Zuneigung zwischen Freunden, ich glaube, die Menschen nennen so etwas 'Seelenverwandschaft'. Denn sie ist, wie ich, eine Fremde in dieser Welt. Und wird es, trotz bester Anpassung, immer bleiben. Sie vertraut mir, heutzutage auf einer ganz anderen Ebene. Es geht nicht mehr darum, wer welche Seite der Vorhut übernimmt, sich darauf verlassend, dass die linke Seite gesichert ist, während man nach rechts schaut. Sie vertraut mir Details ihres Lebens an, bei dem ich nicht glaube, dass sie sie mit anderen Teammitgliedern ihrer Einheit teilt. Ich erlebe sie auf eine Art und Weise, wie sie sich ihrem Team, nicht mal ihrem Vorgesetzten, nie zeigen oder anvertrauen würde. Es ist eine aussergwöhnliche Form der Beziehung, bei der nur die Zukunft zeigen wird, wohin sie sich entwickelt.
Meine Rancharbeit bei Thomas pflege ich noch immer. Seit vier Jahren mittlerweile, weiss Thomas nicht einmal, dass er einen Ausserirdischen auf seiner Ranch beschäftigt. Diese Geheimnishalterei gibt mir ihm gegenüber öfters ein schlechtes Gewissen. Öfters in letzter Zeit als normal. Anfangs hatte ich kaum ein Problem damit. Es gehörte halt zu meiner Eingliederung auf dieser Welt. Doch mittlerweile denke ich, er hat das Recht zu erfahren, wer ich wirklich bin, wen er seinen Freund nennt. Ich lernte bei ihm vieles über das, was Menschen ihren Arbeitsalltag nennen. Bei ihm habe ich gelernt, was es heisst, 'Mensch' zu sein. Und die entfernte Welt der Nicht-Militärs, was für mich zu Anfang nur Erzählungen und Mythen waren, wurde Realität. Ich erlebte, wie Menschen in ihrem Habitat leben, Menschen, die nichts mit dem Stargate Command zu tun haben, die von dessen Existenz nichts wissen. Manchmal frage ic mich, mit welchem Recht ihnen das vorenthalten wird. Doch dies ist nicht meine Welt und ich muss mich an ihre, manchmal unfairen Regeln halten. Auch wenn es mir mittlerweile ein Loch in mein Gewissen brennt. Trecker-fahren, reiten, Rinder- und Weidepflege, kleinere Reparaturen an Nutzfahrzeugen, dies noch viel mehr habe ich bei ihm gelernt. Mit Amüsement erinnere ich mich daran, als ich das Auto eines damaligen Teamkollegen, Jeff Hardy war sein Name, beschädigt hatte. Ich sagte, ich wollte es reparieren. Er fuhr mich an mit den Worten, "Du willst ein Auto lackieren, du kannst nicht mal einen Weidezaun streichen." Ich glaube er meinte es vorwurfsvoll und fast beleidigend, doch er wusste ja nicht, warum ich all dies nicht kann. Er weiss bis heute nicht, wo ich herkomme und was ich kann. Was ich ursprünglich mal gelernt habe, zu tun. Und wenn er es wüsste, würde sich sein Verhalten mir gegenüber vermutlich ändern. Ich weiss nur wenig über Thomas Vorgeschichte, aber ich weiss, dass er früher auch beim Militär war, doch nach einem Vorfall entschied er sich auszutreten und ein traditionelles Leben als Rancher zu führen. Seine Frau Christine lernte er erst später kennen. Er ist schlau, erfindungsreich und hat eine gabe zu imrpovisieren. Ich frage mich, ob er im SGC nicht nützlich sein könnte. Doch als ich ihn fragte, ob er je wieder einem Militär beitreten wollte, lehnte er dies harsch ab. Manchmal bedauere ich es sehr, dass ich meine Erfahrungen und Eindrücke von den Einsätzen beim SGC nicht mit ihm teilen kann, das mir sein Input zu dieser Thematik wohl immer verwehrt sein wird. Aber wer weiss, vielleicht ändern sich diese Zeit noch.
Zuletzt geändert von TalOrak am Mittwoch 22. Juni 2016, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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- Einheit: SG-9
Re: A Jaffa's Diary
Tagebucheintrag 34, 25.4.2017 Erdenzeit
In meinem Alltag bei SG 9 hat sich nichts verändert in dem vergangenen dreiviertel Jahr. John Kirk hatte mir zwar zugesagt, mich im Rahmen der Teamführung weiter zu bilden, jedoch stagniert dies im Augenblick. Vermutlich hat er andere Pflichten wahrzunehmen als Platoonleader und Leiter der Ausbildungsabteilung. Ich trage mich mit dem Gedanken, eine Weiterbildung als Diplomat wahrzunehmen. Im Augenblick sind Diplomaten im SGC rar gesäät, zum Teil auch weil sich nur wenige Zivilisten für diese Sparte interessieren, Soldaten hierfür jedoch nicht zugelassen sind. Sollte ich das tun? Ein Fachgebiet, vor dem ich früher gescheut habe, zu meinem Fachgebiet machen? Wenn ich an meine ersten Verhandlungsversuche zu Beginn meiner Karriere zurück denke, finde ich es schon erstaunlich, wie verhandlungssicher ich dagegen heute bin. Das hätte ich damals nicht für möglich gehalten. Doch ich strebe nach mehr, ich habe noch immer nicht das Gefühl, dass mein Potential und mein Leistungsvermögen voll ausgeschöpft sind. Meine Zeit im Berg verbringe ich mit der täglichen Arbeit, die im archeologischen Labor anfällt. Meistens besteht es aus dem Katalogisieren und dem Dokumentieren der Relikte und Artefakte, die die SG-Teams hier her bringen. Ich trainiere in letzter Zeit wneiger und mache auch weniger Schiessübungen, da mein 'Privatleben' einiges mehr an Zeit einnimmt als vorher.
Ich habe seit etwa drei Monaten wieder ein 'Zuhause' ausserhalb des SGC. Nach dem Verkauf von Maries Haus wohnte ich wieder primär im SGC, bis eine andere Frau in mein Leben trat: Why Bridger. Es hat lange Zeit gedauert und mich Überwindung gekostet, mich erneut auf eine Frau einzulassen. Eigendlich wollte ich keine Beziehung zu einer Erdenfrau, doch sie ist nicht wirklich von der Erde. Sie ist wie ich, eine Fremde in dieser Welt. Wir haben eine gewisse Seelenverwandschaft festgestellt, aus der sich eine innige Beziehung entwickelt hat. Wir haben eine Menge Zeit gemeinsam verbracht, was zur Folge hatte, dass ich zwei Mal zu spät zu einem Missionsbriefing kam, was mir zuvor noch nie passierte. Jedoch haben die Gefühle, die sie in mir auslöst, eine ganz andere Qualität. Sie hat mich kürzlich gefragt, ob ich sie heiraten wollte. Sie will mich als ihren 'Mann', nicht nur in einer Form von Beziehung sondern vertraglich. Ich habe zu dem Thema eine ganz andere Einstellung als der übliche Tauri, und ich weiss, sie sieht das Ganze ebenfalls aus einem anderen Blickwinkel. Dennoch macht es mir auf eine Weise Angst und ich weiss nicht, wie ich darauf im Detail reagieren soll. Bislang schiebe ich die Entscheidung vor mir her.
Whys Familie hat ihr Domizil verlassen, was dazu führte, das Why und ich nun alleine in dem Haus mit annähernd zehn Zimmern wohnen. Will Bridger wurde versetzt und arbeitet nun in anderen Teilen des Landes, seine Aufträge sind weiterhin geheim. So geheim, dass er nicht mal seiner Tochter, Why Bridger, davon erzählen darf. Das alles nimmt Why sehr mit und ich versuche ihr, wo und wie ich kann, beizustehen. Das einst so belebte Haus ist nun fast wie ein Geisterhaus. Viele Räume, lange Flure... Nahezu unbewohnt. Doch Will Bridgers Versetzung hat nicht nur bei Why ein Loch im Leben hinterlassen. Auch SG 10 ist im Augenblick ohne Teamführung. Chuck Schneider, der Platoon Leader von SG 10 hat ersatzweise das Kommando übernommen, dennoch fehlt eine Besetzung für diesen Posten, die Aufgaben des Platoon Leaders bei SG 10 werden im Augenblick von niemandem wahrgenommen. Ich versuche Chuck Schneider zu unterstützen, nicht nur mit meiner regelmässigen Anwesenheit im SG 10 Team, sondern auch in dem ich die verbleibenden Teammitglieder anzuleiten versuche. Die Dankbarkeit für meine Anstrengung ist.. Durchwachsen, manchmal habe ich das Gefühl, sie ist wenig geschätzt, in anderen Situationen hatte ich aber auch das Gefühl, dass Schneider klar wurde, was er an mir hat. Wie auch immer, ich sehe es auch als Übung und Weiterbildung meiner Fähigkeiten, ein Team anzuleiten, was schlussendlich, als die Ausschreibung des Teamleader Postens für SG 10 folgte, in meiner Bewebung für diesen Posten gipfelte. Ich mache mir dabei allerdings nichts vor, das SGC hat eine ganze Reihe ausgebildeter und qualifizierter Offiziere zu bieten und sicherlich haben sich mehrere auf diesen Posten beworben. Im Vergleich sind meine Qualifikationen vermutlich unzureichend in den Augen der Verantwortlichen, zumal ich nicht mal der Airforce als Soldat angehöre, sondern mein offizieller 'Rang' Zivilist ist. Ich schätze meine Chancen, dieses Kommando zugesprochen zu bekommen, denkbar gering ein. Dennoch war es eine völlig neue Erfahrung für mich, eine Bewerbung zu formulieren.
Dafür habe ich aber privat zwei Erfolge zu verzeichnen. Ich bin seit dem 17. Dezember 2016 Inhaber eines Führerscheins, den ich, dank Why Bridgers Hilfe, nun endlich machen durfte. Sie hat es über ihren Vater durchsetzen können, die genauen Details dazu, sind mir leider nicht bekannt. Sie hat es damals als Überraschung für mich eingefädelt, die Überrashcung ist gelungen. Meine zwölf Stunden habe ich gut absolviert und ich habe kein weiteres Training benötigt, was wohl daran lag, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits über Fahrerfahrung verfügte. Nur kurze Zeit später sind Why und ich losgefahren, um nach einem Auto für mich zu schauen. Wir sind mehrere Probe gefahren und ich tendiere im Augenblick zwischen einem Ford Pick Up und einem Sportwagen vom Hersteller Dodge. Mir haben beide sehr gefallen, wobei für meine Rancharbeit der Pick Up angebrachter wäre. Bis ich ein eigenes Fahrzeug habe, hat Why mir erlaubt, ihren Wagen mit zu nutzen.
Der Zweite Erfolg, den ich zu verbuchen habe, ist ein Distanzritt, den ich im Januar bestritten habe. Ich hatte keine Ahnung, auf welche Art von Disziplin ich mich eingelassen hatte. Thomas weiss, dass ich gerne reite und mir die Stunden, die wir auf den Rücken der Pferde verbringen, wenn wir die Rinder umtreiben, nichts ausmachen. Also schlug er im November letzten Jahres meine Teilnahme an einem Distanzritt in einem Colorado Springs Randbezirk vor. Da ich mich grundsätzlich gerne neuen Herausforderungen stelle, willigte ich ein. Der Ritt ging fünfzig Meilen und dauerte etwas über sechs Stunden. Der Weg führte Gonzo und mich über steinige Berge und grasbewachsene Täler. Auf dieser Route waren wir 23 Starter. Es gab einen, der zurückzog und drei, die verunfallten und somit habe ich von 19 möglichen Platzierungen den 7. Platz belegt. Für einen ersten Versuch bin ich damit zufrieden, aber ich denke nicht, dass ich diese Disziplin weiter verfolgen werden. Das Training des Pferdes und meine eigene Weiterbildung auf diesem Gebiet nehmen zu viele zeitliche Resourcen ein, die ich im Augenblick nicht entbehren kann. Es war dennoch eine interessante Erfahrung. Thomas erzählte mir, dass das Distanzreiten entstand und zum grossen Teilen noch auf den originalen Routen abläuft, wo früher, vor der industrialisierung, die Postträger entlang geritten sind. Und es zählt auch nicht allein, wer der schnellste ist, sondern auch wer mit dem fittesten Pferd das Ziel erreicht. Eine äusserst komplexe Disziplin ist das Rennen über hundert Meilen, welche dem Pferd und seinem Reiter eine Menge Kondition abverlangt, da die Strecke an nur einem Tag zurück gelegt werden muss.Und obwohl Gonzo die Vorraussetzungen für ein solches Rennen mitbringt, wäre das Training dafür extensiv, zu extensiv als dass es sich mit meinen anderen Verpflichtungen in Einklang bringen liesse. Der grösste Teil meiner Aufmerksamkeit ist für das SGC und für Why reserviert. Die Rancharbeit und die Ritte sind nur mein Hobby.
In meinem Alltag bei SG 9 hat sich nichts verändert in dem vergangenen dreiviertel Jahr. John Kirk hatte mir zwar zugesagt, mich im Rahmen der Teamführung weiter zu bilden, jedoch stagniert dies im Augenblick. Vermutlich hat er andere Pflichten wahrzunehmen als Platoonleader und Leiter der Ausbildungsabteilung. Ich trage mich mit dem Gedanken, eine Weiterbildung als Diplomat wahrzunehmen. Im Augenblick sind Diplomaten im SGC rar gesäät, zum Teil auch weil sich nur wenige Zivilisten für diese Sparte interessieren, Soldaten hierfür jedoch nicht zugelassen sind. Sollte ich das tun? Ein Fachgebiet, vor dem ich früher gescheut habe, zu meinem Fachgebiet machen? Wenn ich an meine ersten Verhandlungsversuche zu Beginn meiner Karriere zurück denke, finde ich es schon erstaunlich, wie verhandlungssicher ich dagegen heute bin. Das hätte ich damals nicht für möglich gehalten. Doch ich strebe nach mehr, ich habe noch immer nicht das Gefühl, dass mein Potential und mein Leistungsvermögen voll ausgeschöpft sind. Meine Zeit im Berg verbringe ich mit der täglichen Arbeit, die im archeologischen Labor anfällt. Meistens besteht es aus dem Katalogisieren und dem Dokumentieren der Relikte und Artefakte, die die SG-Teams hier her bringen. Ich trainiere in letzter Zeit wneiger und mache auch weniger Schiessübungen, da mein 'Privatleben' einiges mehr an Zeit einnimmt als vorher.
Ich habe seit etwa drei Monaten wieder ein 'Zuhause' ausserhalb des SGC. Nach dem Verkauf von Maries Haus wohnte ich wieder primär im SGC, bis eine andere Frau in mein Leben trat: Why Bridger. Es hat lange Zeit gedauert und mich Überwindung gekostet, mich erneut auf eine Frau einzulassen. Eigendlich wollte ich keine Beziehung zu einer Erdenfrau, doch sie ist nicht wirklich von der Erde. Sie ist wie ich, eine Fremde in dieser Welt. Wir haben eine gewisse Seelenverwandschaft festgestellt, aus der sich eine innige Beziehung entwickelt hat. Wir haben eine Menge Zeit gemeinsam verbracht, was zur Folge hatte, dass ich zwei Mal zu spät zu einem Missionsbriefing kam, was mir zuvor noch nie passierte. Jedoch haben die Gefühle, die sie in mir auslöst, eine ganz andere Qualität. Sie hat mich kürzlich gefragt, ob ich sie heiraten wollte. Sie will mich als ihren 'Mann', nicht nur in einer Form von Beziehung sondern vertraglich. Ich habe zu dem Thema eine ganz andere Einstellung als der übliche Tauri, und ich weiss, sie sieht das Ganze ebenfalls aus einem anderen Blickwinkel. Dennoch macht es mir auf eine Weise Angst und ich weiss nicht, wie ich darauf im Detail reagieren soll. Bislang schiebe ich die Entscheidung vor mir her.
Whys Familie hat ihr Domizil verlassen, was dazu führte, das Why und ich nun alleine in dem Haus mit annähernd zehn Zimmern wohnen. Will Bridger wurde versetzt und arbeitet nun in anderen Teilen des Landes, seine Aufträge sind weiterhin geheim. So geheim, dass er nicht mal seiner Tochter, Why Bridger, davon erzählen darf. Das alles nimmt Why sehr mit und ich versuche ihr, wo und wie ich kann, beizustehen. Das einst so belebte Haus ist nun fast wie ein Geisterhaus. Viele Räume, lange Flure... Nahezu unbewohnt. Doch Will Bridgers Versetzung hat nicht nur bei Why ein Loch im Leben hinterlassen. Auch SG 10 ist im Augenblick ohne Teamführung. Chuck Schneider, der Platoon Leader von SG 10 hat ersatzweise das Kommando übernommen, dennoch fehlt eine Besetzung für diesen Posten, die Aufgaben des Platoon Leaders bei SG 10 werden im Augenblick von niemandem wahrgenommen. Ich versuche Chuck Schneider zu unterstützen, nicht nur mit meiner regelmässigen Anwesenheit im SG 10 Team, sondern auch in dem ich die verbleibenden Teammitglieder anzuleiten versuche. Die Dankbarkeit für meine Anstrengung ist.. Durchwachsen, manchmal habe ich das Gefühl, sie ist wenig geschätzt, in anderen Situationen hatte ich aber auch das Gefühl, dass Schneider klar wurde, was er an mir hat. Wie auch immer, ich sehe es auch als Übung und Weiterbildung meiner Fähigkeiten, ein Team anzuleiten, was schlussendlich, als die Ausschreibung des Teamleader Postens für SG 10 folgte, in meiner Bewebung für diesen Posten gipfelte. Ich mache mir dabei allerdings nichts vor, das SGC hat eine ganze Reihe ausgebildeter und qualifizierter Offiziere zu bieten und sicherlich haben sich mehrere auf diesen Posten beworben. Im Vergleich sind meine Qualifikationen vermutlich unzureichend in den Augen der Verantwortlichen, zumal ich nicht mal der Airforce als Soldat angehöre, sondern mein offizieller 'Rang' Zivilist ist. Ich schätze meine Chancen, dieses Kommando zugesprochen zu bekommen, denkbar gering ein. Dennoch war es eine völlig neue Erfahrung für mich, eine Bewerbung zu formulieren.
Dafür habe ich aber privat zwei Erfolge zu verzeichnen. Ich bin seit dem 17. Dezember 2016 Inhaber eines Führerscheins, den ich, dank Why Bridgers Hilfe, nun endlich machen durfte. Sie hat es über ihren Vater durchsetzen können, die genauen Details dazu, sind mir leider nicht bekannt. Sie hat es damals als Überraschung für mich eingefädelt, die Überrashcung ist gelungen. Meine zwölf Stunden habe ich gut absolviert und ich habe kein weiteres Training benötigt, was wohl daran lag, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits über Fahrerfahrung verfügte. Nur kurze Zeit später sind Why und ich losgefahren, um nach einem Auto für mich zu schauen. Wir sind mehrere Probe gefahren und ich tendiere im Augenblick zwischen einem Ford Pick Up und einem Sportwagen vom Hersteller Dodge. Mir haben beide sehr gefallen, wobei für meine Rancharbeit der Pick Up angebrachter wäre. Bis ich ein eigenes Fahrzeug habe, hat Why mir erlaubt, ihren Wagen mit zu nutzen.
Der Zweite Erfolg, den ich zu verbuchen habe, ist ein Distanzritt, den ich im Januar bestritten habe. Ich hatte keine Ahnung, auf welche Art von Disziplin ich mich eingelassen hatte. Thomas weiss, dass ich gerne reite und mir die Stunden, die wir auf den Rücken der Pferde verbringen, wenn wir die Rinder umtreiben, nichts ausmachen. Also schlug er im November letzten Jahres meine Teilnahme an einem Distanzritt in einem Colorado Springs Randbezirk vor. Da ich mich grundsätzlich gerne neuen Herausforderungen stelle, willigte ich ein. Der Ritt ging fünfzig Meilen und dauerte etwas über sechs Stunden. Der Weg führte Gonzo und mich über steinige Berge und grasbewachsene Täler. Auf dieser Route waren wir 23 Starter. Es gab einen, der zurückzog und drei, die verunfallten und somit habe ich von 19 möglichen Platzierungen den 7. Platz belegt. Für einen ersten Versuch bin ich damit zufrieden, aber ich denke nicht, dass ich diese Disziplin weiter verfolgen werden. Das Training des Pferdes und meine eigene Weiterbildung auf diesem Gebiet nehmen zu viele zeitliche Resourcen ein, die ich im Augenblick nicht entbehren kann. Es war dennoch eine interessante Erfahrung. Thomas erzählte mir, dass das Distanzreiten entstand und zum grossen Teilen noch auf den originalen Routen abläuft, wo früher, vor der industrialisierung, die Postträger entlang geritten sind. Und es zählt auch nicht allein, wer der schnellste ist, sondern auch wer mit dem fittesten Pferd das Ziel erreicht. Eine äusserst komplexe Disziplin ist das Rennen über hundert Meilen, welche dem Pferd und seinem Reiter eine Menge Kondition abverlangt, da die Strecke an nur einem Tag zurück gelegt werden muss.Und obwohl Gonzo die Vorraussetzungen für ein solches Rennen mitbringt, wäre das Training dafür extensiv, zu extensiv als dass es sich mit meinen anderen Verpflichtungen in Einklang bringen liesse. Der grösste Teil meiner Aufmerksamkeit ist für das SGC und für Why reserviert. Die Rancharbeit und die Ritte sind nur mein Hobby.
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