Der schmale Grat – Aus dem Leben eines Soldaten
Moderator: Mark A. Kennrick
- Devin Cant
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Der schmale Grat – Aus dem Leben eines Soldaten
Der schmale Grat – Aus dem Leben eines Soldaten
Anlässlich seines bevorstehenden zehnjährigen Dienstjubiläums im Stargate Command ist es an der Zeit, einen der bekanntesten und zugleich umstrittensten Charaktere des Rollenspiels näher zu beleuchten. Bei wohl kaum einem anderen gehen die Meinungen so weit auseinander, sowohl in dienstlicher als auch privater Hinsicht. Vorbildlicher Soldat und erfolgreicher Team Leader, rücksichtsloser Menschenschinder und skrupelloser Vollstrecker, verständnisvoller Freund und charmanter Kavalier, egoistischer Macho und gefühlloser Chauvinist – kaum eine Bezeichnung, die nicht irgendwie auf Cant zutreffen würde. So kennt man ihn, so verehrt man ihn, so hasst man ihn.
Doch wie wurde aus dem jungen Airman Basic, der 2003 in dieses ungewöhnliche Regierungsprojekt eintrat, jener eiskalt berechnende Stabsoffizier, der ohne mit der Wimper zu zucken dutzende Unschuldige opfern würde, wenn es ihm bei der Erfüllung seines Auftrags von Vorteil sein könnte, der die außerirdischen Feinde der Menschheit ohne Skrupel mit denselben Methoden bekämpft, die jene gegen die Erde einsetzen?
Kaum einer der heute aktiven Spieler hat Cant einst als draufgängerischen Airman erlebt, der stets ohne Rücksicht auf Gefahren voranstürmte. Oder als lockeren Platoon Leader, der seine verwegene Truppe auf kooperative Art und Weise in jedes noch so verrückte Abenteuer führte, ohne dabei den Spaß zu kurz kommen zu lassen. Doch ohne die Vergangenheit zu kennen, kann man nicht verstehen, warum er so geworden ist, wie er sich heute präsentiert. Daher werde ich hier in den kommenden Tagen und Wochen die gesamte Geschichte dieses Charakters offenbaren, von seiner Jugend über die Anfangsjahre im Stargate Command bis hin zum heutigen Tag. Möge es dem ein oder anderen helfen, manche Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Ich möchte im Vorfeld allen Spielern danken, die dazu beigetragen haben, den Charakter in die eine oder andere Richtung zu entwickeln. Auch wenn viele von ihnen im folgenden nicht immer ganz objektiven Lebenslauf nicht unbedingt positiv dargestellt werden, so hat doch jeder seinen Anteil zur Geschichte beigetragen. Und ganz besonders danken möchte ich zudem Scarlett Asturia und Julia Smith, die mich beim Schreiben dieses Werks in vielerlei Hinsicht unterstützt und inspiriert haben und ohne die viele der grandiosen Stories gar nicht entstanden wären. Und nun viel Spaß bei der Lektüre.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I: Man wird nicht als Soldat geboren
Kapitel II: Der Ruf der Freiheit
Kapitel III: Die Lebenden und die Toten
Kapitel IV: Eine neue Welt jenseits des Horizonts
Kapitel V: Glorreiche Zeiten
Kapitel VI: Tradition verpflichtet
Kapitel VII: Zwischen Freundschaft und Pflicht
Kapitel VIII: Ein neuer Stern am Himmel
Kapitel IX: Aufstand des Gewissens
Kapitel X: Höhen und Tiefen
Kapitel XI: Das Verhängnis nimmt seinen Lauf
Kapitel XII: Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht
Kapitel XIII: Des Teufels rechte Hand
Kapitel XIV: Die Saat des Untergangs
Kapitel XV: Die Gleichgültigkeit des Lebens
Kapitel XVI: Eine folgenschwere Entscheidung
Kapitel XVII: Abgründe der Seele
Kapitel XVIII: Ein Einsatz wie jeder andere
Kapitel XIX: Ungewollt vereint, ungewollt getrennt
Kapitel XX: Neue Prioritäten
Kapitel XXI: Eine letzte Chance
Kapitel XXII: Wie in alten Zeiten
Kapitel XXIII:
Kapitel XXIV: Missdeutung der Zeichen
Kapitel XXV: Der längste Tag
Kapitel XXV, Teil 1: Fehler des Unfehlbaren
Kapitel XXV, Teil 2: Kompromisslos in den Untergang
Kapitel XXV, Teil 3: Das Aufsammeln der Scherben
Kapitel XXV, Teil 4: Zu spät
Kapitel XXVI: Ein unbeschwerter Sommer
Kapitel XXVII: Der steinige Weg zurück
Kapitel XXVIII: Ein Kartenhaus
Kapitel XXIX: Ein Hauch von Frieden
Kapitel XXX:
Kapitel XXXI:
Kapitel XXXII:
Kapitel XXXIII:
Kapitel XXXIV:
Anlässlich seines bevorstehenden zehnjährigen Dienstjubiläums im Stargate Command ist es an der Zeit, einen der bekanntesten und zugleich umstrittensten Charaktere des Rollenspiels näher zu beleuchten. Bei wohl kaum einem anderen gehen die Meinungen so weit auseinander, sowohl in dienstlicher als auch privater Hinsicht. Vorbildlicher Soldat und erfolgreicher Team Leader, rücksichtsloser Menschenschinder und skrupelloser Vollstrecker, verständnisvoller Freund und charmanter Kavalier, egoistischer Macho und gefühlloser Chauvinist – kaum eine Bezeichnung, die nicht irgendwie auf Cant zutreffen würde. So kennt man ihn, so verehrt man ihn, so hasst man ihn.
Doch wie wurde aus dem jungen Airman Basic, der 2003 in dieses ungewöhnliche Regierungsprojekt eintrat, jener eiskalt berechnende Stabsoffizier, der ohne mit der Wimper zu zucken dutzende Unschuldige opfern würde, wenn es ihm bei der Erfüllung seines Auftrags von Vorteil sein könnte, der die außerirdischen Feinde der Menschheit ohne Skrupel mit denselben Methoden bekämpft, die jene gegen die Erde einsetzen?
Kaum einer der heute aktiven Spieler hat Cant einst als draufgängerischen Airman erlebt, der stets ohne Rücksicht auf Gefahren voranstürmte. Oder als lockeren Platoon Leader, der seine verwegene Truppe auf kooperative Art und Weise in jedes noch so verrückte Abenteuer führte, ohne dabei den Spaß zu kurz kommen zu lassen. Doch ohne die Vergangenheit zu kennen, kann man nicht verstehen, warum er so geworden ist, wie er sich heute präsentiert. Daher werde ich hier in den kommenden Tagen und Wochen die gesamte Geschichte dieses Charakters offenbaren, von seiner Jugend über die Anfangsjahre im Stargate Command bis hin zum heutigen Tag. Möge es dem ein oder anderen helfen, manche Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Ich möchte im Vorfeld allen Spielern danken, die dazu beigetragen haben, den Charakter in die eine oder andere Richtung zu entwickeln. Auch wenn viele von ihnen im folgenden nicht immer ganz objektiven Lebenslauf nicht unbedingt positiv dargestellt werden, so hat doch jeder seinen Anteil zur Geschichte beigetragen. Und ganz besonders danken möchte ich zudem Scarlett Asturia und Julia Smith, die mich beim Schreiben dieses Werks in vielerlei Hinsicht unterstützt und inspiriert haben und ohne die viele der grandiosen Stories gar nicht entstanden wären. Und nun viel Spaß bei der Lektüre.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I: Man wird nicht als Soldat geboren
Kapitel II: Der Ruf der Freiheit
Kapitel III: Die Lebenden und die Toten
Kapitel IV: Eine neue Welt jenseits des Horizonts
Kapitel V: Glorreiche Zeiten
Kapitel VI: Tradition verpflichtet
Kapitel VII: Zwischen Freundschaft und Pflicht
Kapitel VIII: Ein neuer Stern am Himmel
Kapitel IX: Aufstand des Gewissens
Kapitel X: Höhen und Tiefen
Kapitel XI: Das Verhängnis nimmt seinen Lauf
Kapitel XII: Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht
Kapitel XIII: Des Teufels rechte Hand
Kapitel XIV: Die Saat des Untergangs
Kapitel XV: Die Gleichgültigkeit des Lebens
Kapitel XVI: Eine folgenschwere Entscheidung
Kapitel XVII: Abgründe der Seele
Kapitel XVIII: Ein Einsatz wie jeder andere
Kapitel XIX: Ungewollt vereint, ungewollt getrennt
Kapitel XX: Neue Prioritäten
Kapitel XXI: Eine letzte Chance
Kapitel XXII: Wie in alten Zeiten
Kapitel XXIII:
Kapitel XXIV: Missdeutung der Zeichen
Kapitel XXV: Der längste Tag
Kapitel XXV, Teil 1: Fehler des Unfehlbaren
Kapitel XXV, Teil 2: Kompromisslos in den Untergang
Kapitel XXV, Teil 3: Das Aufsammeln der Scherben
Kapitel XXV, Teil 4: Zu spät
Kapitel XXVI: Ein unbeschwerter Sommer
Kapitel XXVII: Der steinige Weg zurück
Kapitel XXVIII: Ein Kartenhaus
Kapitel XXIX: Ein Hauch von Frieden
Kapitel XXX:
Kapitel XXXI:
Kapitel XXXII:
Kapitel XXXIII:
Kapitel XXXIV:
Zuletzt geändert von Devin Cant am Sonntag 29. Juni 2014, 01:44, insgesamt 23-mal geändert.
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Kapitel I: Man wird nicht als Soldat geboren
Kapitel I: Man wird nicht als Soldat geboren
Das Licht der Welt am 10. November 1981 in New York City erblickend, wuchs Devin Cant in den eher gehobeneren Teilen dieser Metropole auf. Als zweites Kind von George Cant, einem in der Tradition seiner Vorfahren aufstrebenden Vertreter der Bankenbranche, dessen Arbeitsplatz naturgemäß der Financial District um die Wall Street herum war, befand sich das Appartement der Familie in der Upper East Side, Manhattan. Die Mutter, Ellen Janelle Cant, geborene Montmorency, entstammte einer alten Südstaatendynastie mit französischen Wurzeln. Sie war erfolgreich in der New Yorker Modeszene tätig. Die Familie war somit wohlhabend und konnte ihren Kindern materiell alles bieten.
Doch in persönlicher Hinsicht führten die Karrieren der Eltern zu einem eher kühlen und distanzierten Verhältnis zu ihren Kindern. Devins Bruder Philip war somit neben wechselnden Kindermädchen in den frühen Jahren seine einzige Bezugsperson. Nichtsdestotrotz integrierte sich Devin schnell in das soziale Gefüge der Kinder der High Society New Yorks. Doch der Umgang mit diesem Personenkreis war nicht immer einfach, denn wer heute noch der beste Freund war, konnte schon morgen ein erbitterte Feind sein, den es mit ausgeklügelten Intrigen zu vernichten galt. Und doch blieben einige der Freundschaften, die Devin in jenen Jugendjahren schloss, noch weit über die Schulzeit hinaus bestehen. Dies sollte in seinem späteren Leben noch von Belang sein.
Auch unter den weiblichen Bekanntschaften fand sich keine, die ein dauerhaftes Interesse Devins wecken konnte. Schnell scheiternde und damit ständig wechselnde kurzzeitige Beziehungen wurden zudem konsequenterweise mit zunehmendem Alter weitgehend durch auf wenige Stunden begrenzte Abenteuer mit ihm größtenteils unbekannten Mädchen ersetzt, die keinerlei emotionale Bindungen erforderten. Materielle Werte standen stets im Vordergrund, Frauen waren nur eine vergnügliche Ablenkung.
Die Schwierigkeiten mit dem sozialen Umfeld und das geweckte Interesse an einem Leben im Wohlstand förderten ganz nach Tradition der Familie eine starke Fixierung Devins auf seine schulische Laufbahn. Ein sehr guter Abschluss an einer der renommiertesten Highschools Manhattans, der altehrwürdigen Columbia Grammar and Preparatory School, im Jahr 1998 war die konsequente Folge.
Die weniger arbeitsreichen Ferien, sprich jene im Sommer und zu Weihnachten, verbrachten die beiden Brüder nahezu immer beim mütterlichen Zweig der Familie in Lexington, Virginia. Ihr Großvater, wie seine Ahnen ein äußerst konservativer und gläubiger Offizier der Army, ging während jener Zeit dort einer Tätigkeit als Lehrer am berühmten Virginia Military Institute nach. Urlaubsstimmung kam unter diesen Umständen allerdings nur selten auf. Vielmehr legte der alte Mann großen Wert auf körperliche Leistungssteigerung und religiöse Erziehung seiner Enkel. Somit stellten die Ferien auf dem Lande einen extremen Kontrast zu den üblichen Lebensumständen Cants in Manhattan dar.
Eine neue Dimension erhielt dieser innerfamiliäre Konflikt, als das Ende der High School-Zeit näher rückte und die Frage nach der zu besuchenden Hochschule aufkam. Während der traditionell denkende mütterliche Familienzweig auf die Einschreibung an einer der altehrwürdigen Militärschulen drängte, favorisierte der Vater ein Studium an einer zivilen Eliteuniversität in Hinblick auf eine künftige Karriere in der freien Wirtschaft. Der Zwist wurde schließlich dahingehend gelöst, dass Philip das Virginia Military Institute besuchte, während Devin sich für die Harvard University in Cambridge, Massachusetts, entschied.
Das Licht der Welt am 10. November 1981 in New York City erblickend, wuchs Devin Cant in den eher gehobeneren Teilen dieser Metropole auf. Als zweites Kind von George Cant, einem in der Tradition seiner Vorfahren aufstrebenden Vertreter der Bankenbranche, dessen Arbeitsplatz naturgemäß der Financial District um die Wall Street herum war, befand sich das Appartement der Familie in der Upper East Side, Manhattan. Die Mutter, Ellen Janelle Cant, geborene Montmorency, entstammte einer alten Südstaatendynastie mit französischen Wurzeln. Sie war erfolgreich in der New Yorker Modeszene tätig. Die Familie war somit wohlhabend und konnte ihren Kindern materiell alles bieten.
Doch in persönlicher Hinsicht führten die Karrieren der Eltern zu einem eher kühlen und distanzierten Verhältnis zu ihren Kindern. Devins Bruder Philip war somit neben wechselnden Kindermädchen in den frühen Jahren seine einzige Bezugsperson. Nichtsdestotrotz integrierte sich Devin schnell in das soziale Gefüge der Kinder der High Society New Yorks. Doch der Umgang mit diesem Personenkreis war nicht immer einfach, denn wer heute noch der beste Freund war, konnte schon morgen ein erbitterte Feind sein, den es mit ausgeklügelten Intrigen zu vernichten galt. Und doch blieben einige der Freundschaften, die Devin in jenen Jugendjahren schloss, noch weit über die Schulzeit hinaus bestehen. Dies sollte in seinem späteren Leben noch von Belang sein.
Auch unter den weiblichen Bekanntschaften fand sich keine, die ein dauerhaftes Interesse Devins wecken konnte. Schnell scheiternde und damit ständig wechselnde kurzzeitige Beziehungen wurden zudem konsequenterweise mit zunehmendem Alter weitgehend durch auf wenige Stunden begrenzte Abenteuer mit ihm größtenteils unbekannten Mädchen ersetzt, die keinerlei emotionale Bindungen erforderten. Materielle Werte standen stets im Vordergrund, Frauen waren nur eine vergnügliche Ablenkung.
Die Schwierigkeiten mit dem sozialen Umfeld und das geweckte Interesse an einem Leben im Wohlstand förderten ganz nach Tradition der Familie eine starke Fixierung Devins auf seine schulische Laufbahn. Ein sehr guter Abschluss an einer der renommiertesten Highschools Manhattans, der altehrwürdigen Columbia Grammar and Preparatory School, im Jahr 1998 war die konsequente Folge.
Die weniger arbeitsreichen Ferien, sprich jene im Sommer und zu Weihnachten, verbrachten die beiden Brüder nahezu immer beim mütterlichen Zweig der Familie in Lexington, Virginia. Ihr Großvater, wie seine Ahnen ein äußerst konservativer und gläubiger Offizier der Army, ging während jener Zeit dort einer Tätigkeit als Lehrer am berühmten Virginia Military Institute nach. Urlaubsstimmung kam unter diesen Umständen allerdings nur selten auf. Vielmehr legte der alte Mann großen Wert auf körperliche Leistungssteigerung und religiöse Erziehung seiner Enkel. Somit stellten die Ferien auf dem Lande einen extremen Kontrast zu den üblichen Lebensumständen Cants in Manhattan dar.
Eine neue Dimension erhielt dieser innerfamiliäre Konflikt, als das Ende der High School-Zeit näher rückte und die Frage nach der zu besuchenden Hochschule aufkam. Während der traditionell denkende mütterliche Familienzweig auf die Einschreibung an einer der altehrwürdigen Militärschulen drängte, favorisierte der Vater ein Studium an einer zivilen Eliteuniversität in Hinblick auf eine künftige Karriere in der freien Wirtschaft. Der Zwist wurde schließlich dahingehend gelöst, dass Philip das Virginia Military Institute besuchte, während Devin sich für die Harvard University in Cambridge, Massachusetts, entschied.
Zuletzt geändert von Devin Cant am Dienstag 26. März 2013, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Kapitel II: Der Ruf der Freiheit
Kapitel II: Der Ruf der Freiheit
Das Studium der Wirtschaftswissenschaften war hart und fordernd, doch mit dem ihm eigenen Engagement erzielte Cant stets sehr gute Resultate. Den Abschluss als Bachelor of Arts erreichte er im Jahr 2001. Doch bevor er sich seiner weiteren wissenschaftlichen Karriere widmen konnte, erschütterten die Anschläge vom 11. September 2001 die Vereinigten Staaten. Für Cant stand es nun außer Frage, das Master-Studium aufzuschieben und sich seiner patriotischen Pflicht zu stellen. Da er jedoch nicht an eine langfristige militärische Karriere dachte, meldete er sich für die Laufbahn der Mannschaftssoldaten mit einer Begrenzung der Dienstzeit auf vier Jahre. Anschließend wollte er wieder ins Zivilleben zurückkehren, das Studium weiterführen und später in die New Yorker Finanzbranche einsteigen.
Schon wenige Monate nach der Grundausbildung bei der 1st Recruitment Brigade in Fort George G. Meade, Maryland, verlegte Cant als Infanterist im Frühjahr 2002 nach Afghanistan. Dort wurde er unter anderem mit mehreren unterbrechenden Heimataufenthalten in den Provinzen Nangahār, Kabul und Helmand eingesetzt.
In letzterer ereignete sich während der Frühjahrsoffensive der Aufständischen eine folgenschwere Begegnung. Cants Einheit war ausgerückt, um einer in einen Hinterhalt geratenen britischen Patrouille Unterstützung zu leisten. Doch der Feind war bestens auf das Eintreffen der Verstärkung vorbereitet, sodass sich auch die Amerikaner bald heftigem Widerstand erwehren mussten. Mitten zwischen der verminten Straße nach Lashkar Gah, einem ausgetrocknetem Flussbett, brennenden Fahrzeugen und einem feindlich gesinnten Dorf kam es auf den südafghanischen Ebenen zum ersten Aufeinandertreffen eines Briten namens Thomas Hancock mit Cant. Im Laufe des mehrstündigen Gefechts, in dem es einige Verwundete unter den angloamerikanischen Kräften gab, retteten die beiden jeweils das Leben des anderen. In den nächsten Wochen entwickelte sich im Zuge weiterer Begegnungen im Feldlager sowie auf gemeinsamen Patrouillenfahrten eine enge Freundschaft zwischen den beiden.
Auch in anderer Hinsicht wirkte die Zeit in Afghanistan prägend auf Cants Persönlichkeit ein. An die Appartements der Upper East Side und die Villen des ländlichen Virginias gewöhnt, war es anfangs eine große Umstellung, als er sich plötzlich in den Zelten der provisorischen Feldlager widerfand, untergebracht mit unzähligen Kameraden aus bildungsferneren Schichten auf engstem Raum. Doch die ausgeprägte Kameradschaft, das gemeinsame Erleiden der Strapazen und der Kampf Seite an Seite in Kombination mit der patriotischen Überzeugung, für die Freiheit zu fechten, ließen die Unannehmlichkeiten in den Hintergrund treten und formten Cant zu einem überzeugten Soldaten, der stets alles für die Gemeinschaft riskierte. Darüber hinaus legte er aber auch schon als Mannschaftssoldat großen Wert auf Ordnung, Gehorsam und Pflichterfüllung.
Damals noch kaum als besondere Begebenheit erkennbar, kam es während den Aufenthalten in den verschiedenen Feldlagern des Öfteren zu Begegnungen Cants mit Mitarbeitern unterschiedlicher amerikanischer Geheimdienste, deren über gesellige Ablenkung vom Kriegsalltag hinausgehende Bedeutung sich erst viele Jahre später herausstellen sollte. Auch einige Kameraden, Vorgesetzte unterschiedlichster Ebenen wie auch dienstgradgruppengleiche Soldaten, sollte Cant später in entscheidenden Positionen wiedertreffen, auch wenn damals noch niemand die Tragweite seiner Bekanntschaften voraussehen konnte.
Das Studium der Wirtschaftswissenschaften war hart und fordernd, doch mit dem ihm eigenen Engagement erzielte Cant stets sehr gute Resultate. Den Abschluss als Bachelor of Arts erreichte er im Jahr 2001. Doch bevor er sich seiner weiteren wissenschaftlichen Karriere widmen konnte, erschütterten die Anschläge vom 11. September 2001 die Vereinigten Staaten. Für Cant stand es nun außer Frage, das Master-Studium aufzuschieben und sich seiner patriotischen Pflicht zu stellen. Da er jedoch nicht an eine langfristige militärische Karriere dachte, meldete er sich für die Laufbahn der Mannschaftssoldaten mit einer Begrenzung der Dienstzeit auf vier Jahre. Anschließend wollte er wieder ins Zivilleben zurückkehren, das Studium weiterführen und später in die New Yorker Finanzbranche einsteigen.
Schon wenige Monate nach der Grundausbildung bei der 1st Recruitment Brigade in Fort George G. Meade, Maryland, verlegte Cant als Infanterist im Frühjahr 2002 nach Afghanistan. Dort wurde er unter anderem mit mehreren unterbrechenden Heimataufenthalten in den Provinzen Nangahār, Kabul und Helmand eingesetzt.
In letzterer ereignete sich während der Frühjahrsoffensive der Aufständischen eine folgenschwere Begegnung. Cants Einheit war ausgerückt, um einer in einen Hinterhalt geratenen britischen Patrouille Unterstützung zu leisten. Doch der Feind war bestens auf das Eintreffen der Verstärkung vorbereitet, sodass sich auch die Amerikaner bald heftigem Widerstand erwehren mussten. Mitten zwischen der verminten Straße nach Lashkar Gah, einem ausgetrocknetem Flussbett, brennenden Fahrzeugen und einem feindlich gesinnten Dorf kam es auf den südafghanischen Ebenen zum ersten Aufeinandertreffen eines Briten namens Thomas Hancock mit Cant. Im Laufe des mehrstündigen Gefechts, in dem es einige Verwundete unter den angloamerikanischen Kräften gab, retteten die beiden jeweils das Leben des anderen. In den nächsten Wochen entwickelte sich im Zuge weiterer Begegnungen im Feldlager sowie auf gemeinsamen Patrouillenfahrten eine enge Freundschaft zwischen den beiden.
Auch in anderer Hinsicht wirkte die Zeit in Afghanistan prägend auf Cants Persönlichkeit ein. An die Appartements der Upper East Side und die Villen des ländlichen Virginias gewöhnt, war es anfangs eine große Umstellung, als er sich plötzlich in den Zelten der provisorischen Feldlager widerfand, untergebracht mit unzähligen Kameraden aus bildungsferneren Schichten auf engstem Raum. Doch die ausgeprägte Kameradschaft, das gemeinsame Erleiden der Strapazen und der Kampf Seite an Seite in Kombination mit der patriotischen Überzeugung, für die Freiheit zu fechten, ließen die Unannehmlichkeiten in den Hintergrund treten und formten Cant zu einem überzeugten Soldaten, der stets alles für die Gemeinschaft riskierte. Darüber hinaus legte er aber auch schon als Mannschaftssoldat großen Wert auf Ordnung, Gehorsam und Pflichterfüllung.
Damals noch kaum als besondere Begebenheit erkennbar, kam es während den Aufenthalten in den verschiedenen Feldlagern des Öfteren zu Begegnungen Cants mit Mitarbeitern unterschiedlicher amerikanischer Geheimdienste, deren über gesellige Ablenkung vom Kriegsalltag hinausgehende Bedeutung sich erst viele Jahre später herausstellen sollte. Auch einige Kameraden, Vorgesetzte unterschiedlichster Ebenen wie auch dienstgradgruppengleiche Soldaten, sollte Cant später in entscheidenden Positionen wiedertreffen, auch wenn damals noch niemand die Tragweite seiner Bekanntschaften voraussehen konnte.
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Kapitel III: Die Lebenden und die Toten
Kapitel III: Die Lebenden und die Toten
Aufgrund seiner herausragenden Leistungen im Kampf sowohl gegen die lokalen Aufständischen als auch gegen die internationalen islamistischen Terrorzellen – der offene Kampf rückte zunehmend in den Hintergrund, Operationen im Schutze der Nacht nahmen zu – wurde Cant bald eine Laufbahn bei den Special Forces nahegelegt. Zu einer Bewerbung konnte er sich jedoch nicht überwinden, denn schließlich hatte er nicht vor, sich länger als die bereits zugesagten vier Jahre zu verpflichten.
Darüber hinaus hatte er trotz seines Talents keine große Freude an den Geheimoperationen, der offene Kampf sagte seinem Ehrgefühl eher zu. Denn bei den sich häufenden Unternehmen verlangte der Auftrag zunehmend das Ausschalten bestimmter Personenziele. Eine Aufgabe, die doch eher einem Attentäter als einem Soldaten lag. Verstecken bei Einbruch der Dunkelheit, töten aus dem Hinterhalt, untertauchen unter der Zivilbevölkerung – welch Kontrast zu den Gefechten auf den Ebenen jenseits der Dörfer, als man von den gepanzerten Fahrzeugen absaß und die Konfrontation Auge in Auge mit dem Feind suchte; als man Kämpfer tötete, die darauf vorbereitet waren, statt alte Männer zu überfallen, die gerade in ihren Familienhäusern schliefen oder soeben nach dem Gottesdienst die Moschee verließen. Doch der Erfolg rechtfertigte die Mittel, das lernte Cant damals. Und statt zu protestieren, engagierte er sich trotz seiner Bedenken mehr denn je – eine Selbstverständlichkeit für einen Soldaten im Krieg, auch wenn seine Verpflichtungszeit begrenzt war.
Eine entscheidende Wende nahm Cants Leben, als ihn die Nachricht vom Schicksal seines Bruders erreichte. First Lieutenant Philip Cant, mittlerweile Zugführer einer Infanterieeinheit der U.S. Army und seit Beginn des Irakkriegs im März 2003 im Zweistromland eingesetzt, geriet im Juli desselben Jahres in der berüchtigten Stadt Tikrit mit seinen Soldaten in einen Hinterhalt der Aufständischen und fiel im Kampf.
Noch geschockt vom Verlust seiner engsten Bezugsperson, wurde Cant wenige Wochen später von einem Vertreter des Verteidigungsministeriums die Teilnahme an einem streng geheimen und außergewöhnlichen Projekt angeboten. Geistig angeschlagen, vom eigenen Krieg gezeichnet und mit dem Wunsch des Großvaters konfrontiert, die Tradition der Familie weiterzuführen und den Platz des gefallenen Soldaten einzunehmen, willigte Cant schließlich ohne großes Nachdenken ein, um mit dieser neuen Herausforderung vorübergehend vor seinen Problemen zu fliehen.
Aufgrund seiner herausragenden Leistungen im Kampf sowohl gegen die lokalen Aufständischen als auch gegen die internationalen islamistischen Terrorzellen – der offene Kampf rückte zunehmend in den Hintergrund, Operationen im Schutze der Nacht nahmen zu – wurde Cant bald eine Laufbahn bei den Special Forces nahegelegt. Zu einer Bewerbung konnte er sich jedoch nicht überwinden, denn schließlich hatte er nicht vor, sich länger als die bereits zugesagten vier Jahre zu verpflichten.
Darüber hinaus hatte er trotz seines Talents keine große Freude an den Geheimoperationen, der offene Kampf sagte seinem Ehrgefühl eher zu. Denn bei den sich häufenden Unternehmen verlangte der Auftrag zunehmend das Ausschalten bestimmter Personenziele. Eine Aufgabe, die doch eher einem Attentäter als einem Soldaten lag. Verstecken bei Einbruch der Dunkelheit, töten aus dem Hinterhalt, untertauchen unter der Zivilbevölkerung – welch Kontrast zu den Gefechten auf den Ebenen jenseits der Dörfer, als man von den gepanzerten Fahrzeugen absaß und die Konfrontation Auge in Auge mit dem Feind suchte; als man Kämpfer tötete, die darauf vorbereitet waren, statt alte Männer zu überfallen, die gerade in ihren Familienhäusern schliefen oder soeben nach dem Gottesdienst die Moschee verließen. Doch der Erfolg rechtfertigte die Mittel, das lernte Cant damals. Und statt zu protestieren, engagierte er sich trotz seiner Bedenken mehr denn je – eine Selbstverständlichkeit für einen Soldaten im Krieg, auch wenn seine Verpflichtungszeit begrenzt war.
Eine entscheidende Wende nahm Cants Leben, als ihn die Nachricht vom Schicksal seines Bruders erreichte. First Lieutenant Philip Cant, mittlerweile Zugführer einer Infanterieeinheit der U.S. Army und seit Beginn des Irakkriegs im März 2003 im Zweistromland eingesetzt, geriet im Juli desselben Jahres in der berüchtigten Stadt Tikrit mit seinen Soldaten in einen Hinterhalt der Aufständischen und fiel im Kampf.
Noch geschockt vom Verlust seiner engsten Bezugsperson, wurde Cant wenige Wochen später von einem Vertreter des Verteidigungsministeriums die Teilnahme an einem streng geheimen und außergewöhnlichen Projekt angeboten. Geistig angeschlagen, vom eigenen Krieg gezeichnet und mit dem Wunsch des Großvaters konfrontiert, die Tradition der Familie weiterzuführen und den Platz des gefallenen Soldaten einzunehmen, willigte Cant schließlich ohne großes Nachdenken ein, um mit dieser neuen Herausforderung vorübergehend vor seinen Problemen zu fliehen.
- Devin Cant
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- Beiträge: 1848
- Registriert: Sonntag 21. September 2003, 14:19
- Stationierung: Cheyenne Mountain Complex
- Abteilungen: JAG
- Position im Team: Teamleader
- Einheit: SG-4
Kapitel IV: Eine neue Welt jenseits des Horizonts
Kapitel IV: Eine neue Welt jenseits des Horizonts
Nur Tage später fand er sich in einem Flugzeug in Richtung Heimat wieder. Es folgte ein hartes, aber zeitlich kurzes Auswahlverfahren und nach erfolgreichem Bestehen aller Prüfungen wurde Cant im September 2003 als Airman Basic in das Stargate Command aufgenommen. Es folgte eine spezifische, auf die Bedürfnisse des intergalaktischen Einsatzes ausgerichtete Spezialausbildung und schon Ende des Monats die Ernennung zum Airman. Erst jetzt, als die erste Reise durch das mysteriöse Stargate bevorstand, begann er zu begreifen, auf welch heikles Abenteuer er sich eingelassen hatte.
Im Oktober 2003 wurde Cant dem Team SG4 unter dem damaligen Team Leader Seamus Hapes zugeteilt und sammelte seine ersten Erfahrungen in außerplanetaren Einsätzen. Hauptfeind der Erde waren damals die Systemlords der Goa’uld und ihre Jaffa-Armeen. Bereits wenige Monate später trat Hancock ebenfalls dem Stargate-Projekt bei, sodass sich in den vielen folgenden gemeinsamen Einsätzen die Freundschaft zwischen Cant und dem Briten noch intensivierte.
Während dieser Zeit machte sich Cant wie schon in Afghanistan einen Namen als tapferer, loyaler und sich stets für alle Aufgaben freiwillig meldender Vorzeigesoldat mit hohem Ausbildungsstand auf dem Gebiet der Infanteriewaffen. Dies unterstrich er zudem durch den weitgehenden Verzicht auf eine Freizeitgestaltung jenseits von dienstlich nützlichen Aktivitäten. Obwohl aus einer wohlhabenden Familie stammend und somit an materielle Güter im Überfluss gewöhnt, zeigte sich nun die starke Prägung Cants durch seine entbehrungsreiche Militärzeit.
Herangewachsen im Zentrum der internationalen Beziehungen im Schatten der gewaltigen Glaspaläste eines internationalen Bankenviertels, erzogen von einem gnadenlosen Exerziermeister in den einsamen Wäldern zwischen den einst so grausamen Baumwollplantagen des Südens, geformt in den martialischen Dörfern an den staubigen Ausläufern des Gebirges, in dem ein großer Feldherr einst das Ende der Welt erreicht zu haben glaubte und schließlich überwältigt von der schier grenzenlosen Macht, die es den außerirdischen Systemlords erlaubte, dutzende Planeten zu unterjochen, hatte sich der unschuldige Musterschüler von einst nun in ein willfähriges Instrument des militärischen Komplexes gewandelt, bereit zu töten, wann immer sich Widerstand regte, bereit zu sterben, wann immer es befohlen wurde. Stehen oder fallen, siegen oder sterben waren nun die einzigen denkbaren Alternativen in diesem intergalaktischen Konflikt, in dem sich Herren über zahlreiche Welten gegenseitig bekämpften während sie nebenbei die Menschheit versklavten, wo Armeen von humanoiden Larventrägern aufeinandergehetzt wurden und in dem sich die kleinen Erkundungsteams des Stargate Command mit einer schier grenzenlosen Übermacht konfrontiert sahen.
In diesem Meer aus Finsternis erschien es Cant als Teil des kleinen tapfer leuchtenden Funkens Licht unangemessen, sich mit zivilen Vergnügungen zu befassen, während das Schicksal der Menschheit in jedem Augenblick ihres Daseins von ebenso mysteriösen wie grausamen Mächten bedroht war. Verfügbarkeit vor Ort rund um die Uhr, Einsatzbereitschaft zu Tag und Nacht, uneingeschränkte Aufopferung für das große Ganze waren nun feste Prinzipien in seinem Leben.
Ein Auszug aus seinem Quartier im Cheyenne Mountain zugunsten einer Wohnung in Colorado Springs war da natürlich ausgeschlossen. Fitnessraum, Sportplatz, Hindernisbahn und Schießstand als hauptsächliche Aufenthaltsorte nach Dienstschluss lagen darüber hinaus in unmittelbarer Nähe zu den Unterkünften. Ausflüge in die zivile Welt außerhalb des militärischen Sicherheitsbereichs waren somit nur selten notwendig. Hauptsächlich geschah dies, um Bedürfnisse zu befriedigen, denen man innerhalb des Stützpunktes nur sehr begrenzt nachgehen konnte. Aufgrund der zeitlichen Engpässe im normalen Dienstbetrieb, wochenlange Außenwelteinsätze und natürlich nicht zuletzt wegen seinem Unwillen, sich fest zu binden, blieben jegliche Kontakte zur Frauenwelt in jener Zeit emotional distanziert und meist auf ein oder sehr wenige nächtliche Zusammentreffen beschränkt.
Der Kampf gegen die Systemlords war in jener Zeit äußerst hart und wurde von beiden Seiten mit kompromissloser Entschlossenheit geführt. Als zahlenmäßig wie materiell deutlich unterlegene Fraktion waren die amerikanischen Soldaten bei der Unterstützung menschlicher Widerstandsgruppen vor allem auf solche Mittel des asymmetrischen Krieges angewiesen, die auf ihrem eigenen Planeten so oft gegen sie selbst eingesetzt worden waren. Anfangs aus der Not heraus improvisiert, später zunehmend gezielt von langer Hand vorbereitet, tat sich besonders Cant auf diesem Gebiet als ebenso erfinderisch wie skrupellos hervor. Doch die Erfolge rechtfertigten die Methoden, was ihm bei zahlreichen Gelegenheiten von seinen Vorgesetzten bestätigt wurde. Hier zeigte sich, wohin ein intelligenter und kreativer Geist neigen konnte, wenn er seine ganze Energie ausschließlich auf militärische Themengebiete verwendete und in seinem Erfindungsreichtum von seinen Führern darin noch bestärkt statt mäßigend gelenkt wurde. Doch solange dies dem Feind deutlich mehr Schaden zufügte als den eigenen Vorhaben, wurde ein solches Verhalten tatkräftig gefördert.
Fachliches Können und stetes Auftreten als Vorbild in Haltung und Pflichterfüllung, dabei ein Beispiel für alle Soldaten seiner Dienstgradgruppe und darüber hinaus gebend, führten bereits nach weniger als einem Jahr im Dienst von SG4 zum Aufstieg Cants auf der Karriereleiter. Nach verheerenden Verlusten in den aufreibenden Kämpfen gegen die Goa’uld tat sich eine in der Kürze der Zeit nicht gleichwertig zu schließende Lücke in der unteren Hierarchieebene des Stargate Commands auf. Diese Lücke musste schleunigst mit im Kampf gegen diese speziellen Bedrohungen erfahrene Soldaten aufgefüllt werden. So wurde Cant bereits im August 2004 im Dienstgrad eines Senior Airman zum Platoon Leader von SG4 ernannt. Sobald es die Zeit und die allgemeine Personallage zuließen, konnte er zudem gegen Jahresende einige Kurse an der Special Operations University in Okaloosa County, Florida, besuchen, wo er sich nun auch mit den theoretischen Grundlagen seines Berufs vertraut machen konnte.
Nur Tage später fand er sich in einem Flugzeug in Richtung Heimat wieder. Es folgte ein hartes, aber zeitlich kurzes Auswahlverfahren und nach erfolgreichem Bestehen aller Prüfungen wurde Cant im September 2003 als Airman Basic in das Stargate Command aufgenommen. Es folgte eine spezifische, auf die Bedürfnisse des intergalaktischen Einsatzes ausgerichtete Spezialausbildung und schon Ende des Monats die Ernennung zum Airman. Erst jetzt, als die erste Reise durch das mysteriöse Stargate bevorstand, begann er zu begreifen, auf welch heikles Abenteuer er sich eingelassen hatte.
Im Oktober 2003 wurde Cant dem Team SG4 unter dem damaligen Team Leader Seamus Hapes zugeteilt und sammelte seine ersten Erfahrungen in außerplanetaren Einsätzen. Hauptfeind der Erde waren damals die Systemlords der Goa’uld und ihre Jaffa-Armeen. Bereits wenige Monate später trat Hancock ebenfalls dem Stargate-Projekt bei, sodass sich in den vielen folgenden gemeinsamen Einsätzen die Freundschaft zwischen Cant und dem Briten noch intensivierte.
Während dieser Zeit machte sich Cant wie schon in Afghanistan einen Namen als tapferer, loyaler und sich stets für alle Aufgaben freiwillig meldender Vorzeigesoldat mit hohem Ausbildungsstand auf dem Gebiet der Infanteriewaffen. Dies unterstrich er zudem durch den weitgehenden Verzicht auf eine Freizeitgestaltung jenseits von dienstlich nützlichen Aktivitäten. Obwohl aus einer wohlhabenden Familie stammend und somit an materielle Güter im Überfluss gewöhnt, zeigte sich nun die starke Prägung Cants durch seine entbehrungsreiche Militärzeit.
Herangewachsen im Zentrum der internationalen Beziehungen im Schatten der gewaltigen Glaspaläste eines internationalen Bankenviertels, erzogen von einem gnadenlosen Exerziermeister in den einsamen Wäldern zwischen den einst so grausamen Baumwollplantagen des Südens, geformt in den martialischen Dörfern an den staubigen Ausläufern des Gebirges, in dem ein großer Feldherr einst das Ende der Welt erreicht zu haben glaubte und schließlich überwältigt von der schier grenzenlosen Macht, die es den außerirdischen Systemlords erlaubte, dutzende Planeten zu unterjochen, hatte sich der unschuldige Musterschüler von einst nun in ein willfähriges Instrument des militärischen Komplexes gewandelt, bereit zu töten, wann immer sich Widerstand regte, bereit zu sterben, wann immer es befohlen wurde. Stehen oder fallen, siegen oder sterben waren nun die einzigen denkbaren Alternativen in diesem intergalaktischen Konflikt, in dem sich Herren über zahlreiche Welten gegenseitig bekämpften während sie nebenbei die Menschheit versklavten, wo Armeen von humanoiden Larventrägern aufeinandergehetzt wurden und in dem sich die kleinen Erkundungsteams des Stargate Command mit einer schier grenzenlosen Übermacht konfrontiert sahen.
In diesem Meer aus Finsternis erschien es Cant als Teil des kleinen tapfer leuchtenden Funkens Licht unangemessen, sich mit zivilen Vergnügungen zu befassen, während das Schicksal der Menschheit in jedem Augenblick ihres Daseins von ebenso mysteriösen wie grausamen Mächten bedroht war. Verfügbarkeit vor Ort rund um die Uhr, Einsatzbereitschaft zu Tag und Nacht, uneingeschränkte Aufopferung für das große Ganze waren nun feste Prinzipien in seinem Leben.
Ein Auszug aus seinem Quartier im Cheyenne Mountain zugunsten einer Wohnung in Colorado Springs war da natürlich ausgeschlossen. Fitnessraum, Sportplatz, Hindernisbahn und Schießstand als hauptsächliche Aufenthaltsorte nach Dienstschluss lagen darüber hinaus in unmittelbarer Nähe zu den Unterkünften. Ausflüge in die zivile Welt außerhalb des militärischen Sicherheitsbereichs waren somit nur selten notwendig. Hauptsächlich geschah dies, um Bedürfnisse zu befriedigen, denen man innerhalb des Stützpunktes nur sehr begrenzt nachgehen konnte. Aufgrund der zeitlichen Engpässe im normalen Dienstbetrieb, wochenlange Außenwelteinsätze und natürlich nicht zuletzt wegen seinem Unwillen, sich fest zu binden, blieben jegliche Kontakte zur Frauenwelt in jener Zeit emotional distanziert und meist auf ein oder sehr wenige nächtliche Zusammentreffen beschränkt.
Der Kampf gegen die Systemlords war in jener Zeit äußerst hart und wurde von beiden Seiten mit kompromissloser Entschlossenheit geführt. Als zahlenmäßig wie materiell deutlich unterlegene Fraktion waren die amerikanischen Soldaten bei der Unterstützung menschlicher Widerstandsgruppen vor allem auf solche Mittel des asymmetrischen Krieges angewiesen, die auf ihrem eigenen Planeten so oft gegen sie selbst eingesetzt worden waren. Anfangs aus der Not heraus improvisiert, später zunehmend gezielt von langer Hand vorbereitet, tat sich besonders Cant auf diesem Gebiet als ebenso erfinderisch wie skrupellos hervor. Doch die Erfolge rechtfertigten die Methoden, was ihm bei zahlreichen Gelegenheiten von seinen Vorgesetzten bestätigt wurde. Hier zeigte sich, wohin ein intelligenter und kreativer Geist neigen konnte, wenn er seine ganze Energie ausschließlich auf militärische Themengebiete verwendete und in seinem Erfindungsreichtum von seinen Führern darin noch bestärkt statt mäßigend gelenkt wurde. Doch solange dies dem Feind deutlich mehr Schaden zufügte als den eigenen Vorhaben, wurde ein solches Verhalten tatkräftig gefördert.
Fachliches Können und stetes Auftreten als Vorbild in Haltung und Pflichterfüllung, dabei ein Beispiel für alle Soldaten seiner Dienstgradgruppe und darüber hinaus gebend, führten bereits nach weniger als einem Jahr im Dienst von SG4 zum Aufstieg Cants auf der Karriereleiter. Nach verheerenden Verlusten in den aufreibenden Kämpfen gegen die Goa’uld tat sich eine in der Kürze der Zeit nicht gleichwertig zu schließende Lücke in der unteren Hierarchieebene des Stargate Commands auf. Diese Lücke musste schleunigst mit im Kampf gegen diese speziellen Bedrohungen erfahrene Soldaten aufgefüllt werden. So wurde Cant bereits im August 2004 im Dienstgrad eines Senior Airman zum Platoon Leader von SG4 ernannt. Sobald es die Zeit und die allgemeine Personallage zuließen, konnte er zudem gegen Jahresende einige Kurse an der Special Operations University in Okaloosa County, Florida, besuchen, wo er sich nun auch mit den theoretischen Grundlagen seines Berufs vertraut machen konnte.
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Kapitel V: Glorreiche Zeiten
Kapitel V: Glorreiche Zeiten
Fortan führte Cant das Team auch zunehmend selbstständig auf Außenwelteinsätze, da der Team Leader immer häufiger verhindert war. So war es nicht überraschend, als er schließlich im Februar 2005 direkt zum Chief Master Sergeant ernannt wurde.
Das Team war damals recht klein und bestand überwiegend aus jungen und relativ unerfahrenen Mannschaftssoldaten, mit denen Cant trotz seiner Stellung als Vorgesetzter, in die er erst nach und nach hineinwuchs, ein sehr lockeres und kameradschaftliches Verhältnis pflegte. Begünstigt wurde dies zudem durch die Versetzung von Hancock zu SG4.
Häufig vom Team Leader allein gelassen, von großem Tatendrang getrieben und von jugendlicher Leichtsinnigkeit erfasst, führte Cant seine Truppe in zahlreiche waghalsige und gefährliche Abenteuer, über deren Hintergründe er sich selten Gedanken machte. Sein eigenes stets riskantes Handeln fern jeder Rücksicht auf mögliche gesundheitliche Folgen nahm er dabei zum Maßstab für seine Untergebenen. Es zählte lediglich der Auftrag der übergeordneten Führung, dabei waren Cant alle Mittel Recht. Diplomatisch oftmals ungeschickt, dafür in militärischer Hinsicht enorm erfolgreich, Verluste bei Freund und Feind stets rücksichtslos ignorierend, machte sich SG4 in dieser Zeit einen Namen als infanteristische Eliteeinheit, die von den vorgesetzten Stellen häufig in auswegsame Lagen geschickt wurde und doch immer wieder überwiegend erfolgreich zurückkehrte.
Bemerkenswert war dabei die Tatsache, dass trotz der hohen Verluste Cant selbst selten mehr als einige Kratzer und blaue Flecken von den Kämpfen davontrug. Die Überzeugung, nahezu unverwundbar zu sein, gepaart mit dem Willen, stets das Unmögliche durch das Ausreizen der eigenen physischen wie psychischen Grenzen erreichen zu wollen, ließen in ihm jeden Gedanken an ein gemäßigteres Vorgehen bereits im Keim ersticken.
Unter denjenigen, die zu dieser glorreichen Zeit die Feuertaufe bei SG4 überlebt hatten, waren bald im ganzen Stargate Command bekannte große Namen wie Andrew O’Sheawn und Deamos Asturia.
Im Laufe dieser Zeit wuchs Cant jedoch mit seinen neuen Aufgaben, sodass er sich trotz des steilen Karrieresprungs bald einen festen Platz im Unteroffizierskorps des Stargate Command erarbeitet hatte. Nach dem Prinzip, mit jedem innerhalb seiner Dienstgradgruppe gut auszukommen, aber nur zu wenigen ein tieferes Vertrauensverhältnis einzugehen, machte er sich einen Namen als zuverlässiger und stets gemeinschaftsdienlich handelnder Kamerad. Die für Außenstehende beeindruckend wirkende Erfolgsbilanz von SG4 – unter welchen Opfern diese Erfolge erfochten wurden, wurde freilich selten an die große Glocke gehangen – tat ihr Übriges, um Cant im Unterführerkreis zu etablieren.
Im privaten Bereich änderte sich wenig. Auch weiterhin zog er es vor, sein Quartier innerhalb der Basis zu bewohnen, um im Notfall möglichst schnell einsatzbereit zu sein. Sport sowie die zunehmende Auseinandersetzung mit militärtheoretischen Schriften nahmen einen Großteil seiner durch freiwillige Zusatzdienste und Ausbildungsergänzungen begrenzten Freizeit in Anspruch. Darüber hinaus kam es weiterhin zu gelegentlichen Ausflügen in die zivile Umgebung des Militärstützpunktes, die Cant hin und wieder für zwanglose Affären mit diversen Frauen, die er selten ein zweites Mal sah, nutzte. Sein soziales Umfeld konnte von all diesen Umständen natürlich nicht unberührt bleiben, sodass sich sein Freundeskreis hauptsächlich auf einige wenige Kameraden wie Hancock oder Asturia beschränkte.
Innerhalb des Teams kam es jedoch zunehmend zu Differenzen, insbesondere zwischen dem Briten Hancock und dem Iren O’Sheawn, hervorgerufen durch historisch über Jahrhunderte gewachsene unüberbrückbare Konflikte, die das Leben der beiden stark geprägt hatten, was sich des Öfteren negativ auf die Missionsergebnisse von SG4 auswirkte. Dieser Dualismus endete erst – vorläufig – mit dem plötzlichen Verschwinden Hancocks auf einem fremden Planeten zu Beginn des Jahres 2006.
Fortan führte Cant das Team auch zunehmend selbstständig auf Außenwelteinsätze, da der Team Leader immer häufiger verhindert war. So war es nicht überraschend, als er schließlich im Februar 2005 direkt zum Chief Master Sergeant ernannt wurde.
Das Team war damals recht klein und bestand überwiegend aus jungen und relativ unerfahrenen Mannschaftssoldaten, mit denen Cant trotz seiner Stellung als Vorgesetzter, in die er erst nach und nach hineinwuchs, ein sehr lockeres und kameradschaftliches Verhältnis pflegte. Begünstigt wurde dies zudem durch die Versetzung von Hancock zu SG4.
Häufig vom Team Leader allein gelassen, von großem Tatendrang getrieben und von jugendlicher Leichtsinnigkeit erfasst, führte Cant seine Truppe in zahlreiche waghalsige und gefährliche Abenteuer, über deren Hintergründe er sich selten Gedanken machte. Sein eigenes stets riskantes Handeln fern jeder Rücksicht auf mögliche gesundheitliche Folgen nahm er dabei zum Maßstab für seine Untergebenen. Es zählte lediglich der Auftrag der übergeordneten Führung, dabei waren Cant alle Mittel Recht. Diplomatisch oftmals ungeschickt, dafür in militärischer Hinsicht enorm erfolgreich, Verluste bei Freund und Feind stets rücksichtslos ignorierend, machte sich SG4 in dieser Zeit einen Namen als infanteristische Eliteeinheit, die von den vorgesetzten Stellen häufig in auswegsame Lagen geschickt wurde und doch immer wieder überwiegend erfolgreich zurückkehrte.
Bemerkenswert war dabei die Tatsache, dass trotz der hohen Verluste Cant selbst selten mehr als einige Kratzer und blaue Flecken von den Kämpfen davontrug. Die Überzeugung, nahezu unverwundbar zu sein, gepaart mit dem Willen, stets das Unmögliche durch das Ausreizen der eigenen physischen wie psychischen Grenzen erreichen zu wollen, ließen in ihm jeden Gedanken an ein gemäßigteres Vorgehen bereits im Keim ersticken.
Unter denjenigen, die zu dieser glorreichen Zeit die Feuertaufe bei SG4 überlebt hatten, waren bald im ganzen Stargate Command bekannte große Namen wie Andrew O’Sheawn und Deamos Asturia.
Im Laufe dieser Zeit wuchs Cant jedoch mit seinen neuen Aufgaben, sodass er sich trotz des steilen Karrieresprungs bald einen festen Platz im Unteroffizierskorps des Stargate Command erarbeitet hatte. Nach dem Prinzip, mit jedem innerhalb seiner Dienstgradgruppe gut auszukommen, aber nur zu wenigen ein tieferes Vertrauensverhältnis einzugehen, machte er sich einen Namen als zuverlässiger und stets gemeinschaftsdienlich handelnder Kamerad. Die für Außenstehende beeindruckend wirkende Erfolgsbilanz von SG4 – unter welchen Opfern diese Erfolge erfochten wurden, wurde freilich selten an die große Glocke gehangen – tat ihr Übriges, um Cant im Unterführerkreis zu etablieren.
Im privaten Bereich änderte sich wenig. Auch weiterhin zog er es vor, sein Quartier innerhalb der Basis zu bewohnen, um im Notfall möglichst schnell einsatzbereit zu sein. Sport sowie die zunehmende Auseinandersetzung mit militärtheoretischen Schriften nahmen einen Großteil seiner durch freiwillige Zusatzdienste und Ausbildungsergänzungen begrenzten Freizeit in Anspruch. Darüber hinaus kam es weiterhin zu gelegentlichen Ausflügen in die zivile Umgebung des Militärstützpunktes, die Cant hin und wieder für zwanglose Affären mit diversen Frauen, die er selten ein zweites Mal sah, nutzte. Sein soziales Umfeld konnte von all diesen Umständen natürlich nicht unberührt bleiben, sodass sich sein Freundeskreis hauptsächlich auf einige wenige Kameraden wie Hancock oder Asturia beschränkte.
Innerhalb des Teams kam es jedoch zunehmend zu Differenzen, insbesondere zwischen dem Briten Hancock und dem Iren O’Sheawn, hervorgerufen durch historisch über Jahrhunderte gewachsene unüberbrückbare Konflikte, die das Leben der beiden stark geprägt hatten, was sich des Öfteren negativ auf die Missionsergebnisse von SG4 auswirkte. Dieser Dualismus endete erst – vorläufig – mit dem plötzlichen Verschwinden Hancocks auf einem fremden Planeten zu Beginn des Jahres 2006.
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Kapitel VI: Tradition verpflichtet
Kapitel VI: Tradition verpflichtet
Karrieretechnisch lief es dagegen weitaus besser für Cant. Zum nahenden Ende seiner vierjährigen Verpflichtungszeit hin traf er die Entscheidung, eine langfristige Militärkarriere einzuschlagen. Doch wie kam es zu diesem wenige Jahre zuvor noch undenkbaren Schritt?
Die Familie Cant hatte sich mittlerweile endlich einigermaßen mit dem Verlust des erstgeborenen Sohnes abgefunden, doch hinterließ dieser eine Lücke in der langen Militärtradition der Montmorencys. Cants Großvater, verbittert ob dieser Tatsachen, hatte sich zunehmend in sich zurückgezogen. In Verbindung mit Cants dienstlich bedingten langen Abwesenheiten führte dies dazu, dass er den alten Mann nur noch selten besuchen konnte. Als er zudem noch die Uniform der Army gegen die der Air Force eintauschte, verbot ihm der Stabsoffizier zudem vorübergehend, sein Landgut bei Lexington, Virginia, zu betreten. Erst als ein hoher Vorgesetzter Cants, ein alter Freund seines Großvaters aus gemeinsamen Kampftagen, diesem die außerordentliche Brisanz und Wichtigkeit von dessen neuer Einheit erläuterte, konnte sich der alte Mann dazu herablassen, seinem Enkel diesen vermeintlichen Verrat zu vergeben.
So kam es im Frühjahr 2005 zu einem längeren Urlaub Cants in Virginia, bei dem er sich viel mit seinem Großvater unterhielt und schließlich, auch angesichts der weitgehend positiven Erfahrungen aus seiner bisherigen Dienstzeit, versprach, dem Alten dessen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: eine Karriere als Offizier. Bei einem Ausflug auf das ehemalige Schlachtfeld von Petersburg, Virginia, besuchten die beiden eine nahe Fort Stedman liegende Gedenkstätte, welcher neben so vielen anderen auch mehreren Vertretern der Familie Montmorency gewidmet war, die hier auf den Tag genau vor 140 Jahren bei der letzten verzweifelten Offensive des Südens für dessen Freiheit gefallen waren. An jenem historischen 25. März schwor Cant nun am Grabe seiner Ahnen, die Tradition fortzuführen und seiner Heimat als Offizier zu dienen.
Begünstigt wurde diese Entscheidung durch seinen bereits 2001 erworbenen Hochschulabschluss. In Sommer 2005 erhielt Cant nach Vermittlung des Großvaters zudem die Möglichkeit, zur Auffrischung seiner theoretischen Kenntnisse einige Wochen an Vorlesungen an der legendären United States Military Academy in West Point, New York, teilzunehmen. Darüber hinaus besuchte er in den folgenden Monaten auch hin und wieder die nahe dem Cheyenne Mountain gelegene United States Air Force Academy in Colorado Springs, Colorado.
Nach zudem konstant überragenden Leistungen in der Ausübung seiner Pflichten als Platoon Leader erhielt Cant somit schließlich bereits im November 2005 sein Offizierspatent als Second Lieutenant nach einem verkürzten Prüfungs- und Ausbildungsverfahren an der Air Force Officer Training School in Montgomery, Alabama.
Als wäre dies noch nicht genug gewesen, wurde ihm in den sich anschließenden Wintermonaten eine besondere Ehre zuteil. Unter Vermittlung Hancocks bei der britischen Heeresführung und durch das Einwirken von Cants Förderern auf die Entscheidungsträger in der Kommandokette der US Air Force wurde es diesem genehmigt, für einige Wochen nach Großbritannien zu reisen um dort an einigen Vorlesungen und Ausbildungsgängen der Royal Military Academy Sandhurst teilzunehmen.
Kaum zurückgekehrt, fiel Cant überraschend im März 2006 nun auch offiziell der Dienstposten des Team Leaders von SG4 in den Schoß, da der bisherige Inhaber recht spontan versetzt wurde. Konsequenterweise folgte bereits im Mai desselben Jahres die Ernennung zum First Lieutenant. Endlich hatte er nun jenen Platz eingenommen, der ihm seit dem Verlust seines Bruders vorherbestimmt war, wenn auch unter völlig anderen Umständen.
Während des Sommers nahm Cant dann eine weitere Auszeit von den Außenwelteinsätzen, um an der School of Advanced Leadership and Tactics in Fort Leavenworth, Kansas, an einigen Ausbildungseinheiten teilzunehmen und sich auf dem Gebiet der taktischen Führung von Truppen bis zur Einheitsebene hinauf fortzubilden.
Zum neuen Platoon Leader von SG4 erwählte er vor der Abreise noch Asturia, zu dem er mittlerweile auch privat ein gutes Verhältnis aufgebaut hatte, das sich in den kommenden Jahren zu einer engen Freundschaft entwickeln sollte.
Karrieretechnisch lief es dagegen weitaus besser für Cant. Zum nahenden Ende seiner vierjährigen Verpflichtungszeit hin traf er die Entscheidung, eine langfristige Militärkarriere einzuschlagen. Doch wie kam es zu diesem wenige Jahre zuvor noch undenkbaren Schritt?
Die Familie Cant hatte sich mittlerweile endlich einigermaßen mit dem Verlust des erstgeborenen Sohnes abgefunden, doch hinterließ dieser eine Lücke in der langen Militärtradition der Montmorencys. Cants Großvater, verbittert ob dieser Tatsachen, hatte sich zunehmend in sich zurückgezogen. In Verbindung mit Cants dienstlich bedingten langen Abwesenheiten führte dies dazu, dass er den alten Mann nur noch selten besuchen konnte. Als er zudem noch die Uniform der Army gegen die der Air Force eintauschte, verbot ihm der Stabsoffizier zudem vorübergehend, sein Landgut bei Lexington, Virginia, zu betreten. Erst als ein hoher Vorgesetzter Cants, ein alter Freund seines Großvaters aus gemeinsamen Kampftagen, diesem die außerordentliche Brisanz und Wichtigkeit von dessen neuer Einheit erläuterte, konnte sich der alte Mann dazu herablassen, seinem Enkel diesen vermeintlichen Verrat zu vergeben.
So kam es im Frühjahr 2005 zu einem längeren Urlaub Cants in Virginia, bei dem er sich viel mit seinem Großvater unterhielt und schließlich, auch angesichts der weitgehend positiven Erfahrungen aus seiner bisherigen Dienstzeit, versprach, dem Alten dessen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: eine Karriere als Offizier. Bei einem Ausflug auf das ehemalige Schlachtfeld von Petersburg, Virginia, besuchten die beiden eine nahe Fort Stedman liegende Gedenkstätte, welcher neben so vielen anderen auch mehreren Vertretern der Familie Montmorency gewidmet war, die hier auf den Tag genau vor 140 Jahren bei der letzten verzweifelten Offensive des Südens für dessen Freiheit gefallen waren. An jenem historischen 25. März schwor Cant nun am Grabe seiner Ahnen, die Tradition fortzuführen und seiner Heimat als Offizier zu dienen.
Begünstigt wurde diese Entscheidung durch seinen bereits 2001 erworbenen Hochschulabschluss. In Sommer 2005 erhielt Cant nach Vermittlung des Großvaters zudem die Möglichkeit, zur Auffrischung seiner theoretischen Kenntnisse einige Wochen an Vorlesungen an der legendären United States Military Academy in West Point, New York, teilzunehmen. Darüber hinaus besuchte er in den folgenden Monaten auch hin und wieder die nahe dem Cheyenne Mountain gelegene United States Air Force Academy in Colorado Springs, Colorado.
Nach zudem konstant überragenden Leistungen in der Ausübung seiner Pflichten als Platoon Leader erhielt Cant somit schließlich bereits im November 2005 sein Offizierspatent als Second Lieutenant nach einem verkürzten Prüfungs- und Ausbildungsverfahren an der Air Force Officer Training School in Montgomery, Alabama.
Als wäre dies noch nicht genug gewesen, wurde ihm in den sich anschließenden Wintermonaten eine besondere Ehre zuteil. Unter Vermittlung Hancocks bei der britischen Heeresführung und durch das Einwirken von Cants Förderern auf die Entscheidungsträger in der Kommandokette der US Air Force wurde es diesem genehmigt, für einige Wochen nach Großbritannien zu reisen um dort an einigen Vorlesungen und Ausbildungsgängen der Royal Military Academy Sandhurst teilzunehmen.
Kaum zurückgekehrt, fiel Cant überraschend im März 2006 nun auch offiziell der Dienstposten des Team Leaders von SG4 in den Schoß, da der bisherige Inhaber recht spontan versetzt wurde. Konsequenterweise folgte bereits im Mai desselben Jahres die Ernennung zum First Lieutenant. Endlich hatte er nun jenen Platz eingenommen, der ihm seit dem Verlust seines Bruders vorherbestimmt war, wenn auch unter völlig anderen Umständen.
Während des Sommers nahm Cant dann eine weitere Auszeit von den Außenwelteinsätzen, um an der School of Advanced Leadership and Tactics in Fort Leavenworth, Kansas, an einigen Ausbildungseinheiten teilzunehmen und sich auf dem Gebiet der taktischen Führung von Truppen bis zur Einheitsebene hinauf fortzubilden.
Zum neuen Platoon Leader von SG4 erwählte er vor der Abreise noch Asturia, zu dem er mittlerweile auch privat ein gutes Verhältnis aufgebaut hatte, das sich in den kommenden Jahren zu einer engen Freundschaft entwickeln sollte.
Zuletzt geändert von Devin Cant am Dienstag 30. Juli 2013, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Kapitel VII: Zwischen Freundschaft und Pflicht
Kapitel VII: Zwischen Freundschaft und Pflicht
In persönlicher Hinsicht wurde Cant auf eine harte Probe gestellt, als der zunehmend kampfmüde, von emotionalen Problemen gebeutelte und mutmaßlich fahnenflüchtige Hancock wenige Monate nach seinem Verschwinden wieder aufgefunden werden konnte. Hin- und hergerissen zwischen der Verpflichtung, seinem langjährigen Kameraden zu helfen und dem Befehl, den Verrat zu bestrafen und einen ehemaligen Elitesoldaten mit solch enormem Wissen über die streng geheimen Abläufe im Stargate-Projekt auf keinen Fall frei auf einer fremden Welt herumlaufen zu lassen, stand er plötzlich vor der Wahl, seinen besten Freund gewaltsam zurückzubringen, gar notfalls zu töten, oder seine Befehle zu missachten. Dieses moralische Dilemma, welches auch zum ersten Mal einen Riss durch das gesamte Team SG4 erzeugte, bei dem Dienstgrade und Vorschriften plötzlich in den Hintergrund traten, sollte Cant nachhaltig prägen.
Er entschied sich letztendlich für die Pflicht und versuchte, Hancock festzunehmen, um das Urteil dann später der Militärjustiz zu überlassen. Nachdem der Brite jedoch hartnäckig Widerstand leistete, entschied Cant, seinen alten Freund zu töten. Nur glückliche Zufälle verhinderten die Ausführung dieses Vorhabens: Hancock verletzte sich bei einem Unfall schwer am Kopf, konnte dadurch endlich zurück zur Erde gebracht werden und erlitt eine Amnesie, weshalb er sich später nicht mehr an die Ereignisse der letzten Monate erinnern konnte. Das Verhältnis zwischen ihm und Cant normalisierte sich danach bald wieder, denn Hancock wusste nichts über die Umstände, die die beiden zuletzt entfremdet hatten und Cant beschloss, diese einfach auszublenden.
Dies führte sogar so weit, dass Hancock nach der Versetzung Asturias im September 2006 zum neuen Platoon Leader von SG4 ernannt wurde, was sich aber nur als kurzzeitiges Intermezzo herausstellen sollte. Nach unglücklichen Ereignissen, die eine missglückte Übung innerhalb des Stützpunktes zu Folge hatte, musste der Brite von seinem Posten zurücktreten und der bei der Auswahl des Platoon Leaders kurz zuvor noch unterlegene O’Sheawn wurde sein Nachfolger. Das Verhältnis zwischen diesem und Cant war jedoch seit jeher angespannt, war O’Sheawn doch der geschworene Erzfeind seine besten Freundes und darüber hinaus ein sehr eigenwilliger und nicht immer förmlich korrekter Soldat. In Verbindung mit dem vorherigen Entscheid für O’Sheawns Konkurrenten für die Besetzung des vakanten Postens stand die Zusammenarbeit der Teamführung nun natürlich auf einem brüchigen Fundament.
Die Einsätze von SG4 waren in dieser Zeit außerdem stark von der Fluktuation des Personalbestands und den zahlreichen persönlichen Konflikten der einzelnen Teammitglieder geprägt, sodass die Effizienz vorübergehend etwas abnahm. Nichtsdestotrotz überzeugte Cant seine Vorgesetzten auch in diesem Formtief stets durch sein unerschütterliches Auftreten, seinen festen Glauben an den Erfolg und die besonders gern gesehene Eigenschaft, keine unnötigen Fragen zu stellen. Belohnt wurde dies mit der Ernennung zum Captain im Juli 2006 sowie bereits im Dezember desselben Jahres mit jener zum Major.
Nachdem Cant in so jungen Jahren schon zum Stabsoffizier aufgestiegen war, zeigte sich sogar sein Großvater beeindruckt von den Leistungen des Enkels. Dieser wusste, welch besondere Ehre es für ihn darstellte, als der alte Mann seine Kontakte zur Verwandtschaft jenseits des Atlantiks bemühte, um ihm einen kurzen Aufenthalt an der legendären École Spéciale Militaire de Saint-Cyr, Frankreich, zu ermöglichen. Dort nahm Cant als Beobachter während den Wintermonaten an einigen Kursen teil und durfte sogar mehrfach als Gastdozent Vorträge über seine militärischen Erfahrungen halten.
In persönlicher Hinsicht wurde Cant auf eine harte Probe gestellt, als der zunehmend kampfmüde, von emotionalen Problemen gebeutelte und mutmaßlich fahnenflüchtige Hancock wenige Monate nach seinem Verschwinden wieder aufgefunden werden konnte. Hin- und hergerissen zwischen der Verpflichtung, seinem langjährigen Kameraden zu helfen und dem Befehl, den Verrat zu bestrafen und einen ehemaligen Elitesoldaten mit solch enormem Wissen über die streng geheimen Abläufe im Stargate-Projekt auf keinen Fall frei auf einer fremden Welt herumlaufen zu lassen, stand er plötzlich vor der Wahl, seinen besten Freund gewaltsam zurückzubringen, gar notfalls zu töten, oder seine Befehle zu missachten. Dieses moralische Dilemma, welches auch zum ersten Mal einen Riss durch das gesamte Team SG4 erzeugte, bei dem Dienstgrade und Vorschriften plötzlich in den Hintergrund traten, sollte Cant nachhaltig prägen.
Er entschied sich letztendlich für die Pflicht und versuchte, Hancock festzunehmen, um das Urteil dann später der Militärjustiz zu überlassen. Nachdem der Brite jedoch hartnäckig Widerstand leistete, entschied Cant, seinen alten Freund zu töten. Nur glückliche Zufälle verhinderten die Ausführung dieses Vorhabens: Hancock verletzte sich bei einem Unfall schwer am Kopf, konnte dadurch endlich zurück zur Erde gebracht werden und erlitt eine Amnesie, weshalb er sich später nicht mehr an die Ereignisse der letzten Monate erinnern konnte. Das Verhältnis zwischen ihm und Cant normalisierte sich danach bald wieder, denn Hancock wusste nichts über die Umstände, die die beiden zuletzt entfremdet hatten und Cant beschloss, diese einfach auszublenden.
Dies führte sogar so weit, dass Hancock nach der Versetzung Asturias im September 2006 zum neuen Platoon Leader von SG4 ernannt wurde, was sich aber nur als kurzzeitiges Intermezzo herausstellen sollte. Nach unglücklichen Ereignissen, die eine missglückte Übung innerhalb des Stützpunktes zu Folge hatte, musste der Brite von seinem Posten zurücktreten und der bei der Auswahl des Platoon Leaders kurz zuvor noch unterlegene O’Sheawn wurde sein Nachfolger. Das Verhältnis zwischen diesem und Cant war jedoch seit jeher angespannt, war O’Sheawn doch der geschworene Erzfeind seine besten Freundes und darüber hinaus ein sehr eigenwilliger und nicht immer förmlich korrekter Soldat. In Verbindung mit dem vorherigen Entscheid für O’Sheawns Konkurrenten für die Besetzung des vakanten Postens stand die Zusammenarbeit der Teamführung nun natürlich auf einem brüchigen Fundament.
Die Einsätze von SG4 waren in dieser Zeit außerdem stark von der Fluktuation des Personalbestands und den zahlreichen persönlichen Konflikten der einzelnen Teammitglieder geprägt, sodass die Effizienz vorübergehend etwas abnahm. Nichtsdestotrotz überzeugte Cant seine Vorgesetzten auch in diesem Formtief stets durch sein unerschütterliches Auftreten, seinen festen Glauben an den Erfolg und die besonders gern gesehene Eigenschaft, keine unnötigen Fragen zu stellen. Belohnt wurde dies mit der Ernennung zum Captain im Juli 2006 sowie bereits im Dezember desselben Jahres mit jener zum Major.
Nachdem Cant in so jungen Jahren schon zum Stabsoffizier aufgestiegen war, zeigte sich sogar sein Großvater beeindruckt von den Leistungen des Enkels. Dieser wusste, welch besondere Ehre es für ihn darstellte, als der alte Mann seine Kontakte zur Verwandtschaft jenseits des Atlantiks bemühte, um ihm einen kurzen Aufenthalt an der legendären École Spéciale Militaire de Saint-Cyr, Frankreich, zu ermöglichen. Dort nahm Cant als Beobachter während den Wintermonaten an einigen Kursen teil und durfte sogar mehrfach als Gastdozent Vorträge über seine militärischen Erfahrungen halten.
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Kapitel VIII: Ein neuer Stern am Himmel
Kapitel VIII: Ein neuer Stern am Himmel
SG4 fand in der Folgezeit zu seiner alten Stärke und Effizienz zurück und machte seinem Ruf wieder alle Ehre. So wurden Cant auch keine Steine in den Weg gelegt, als er im Sommer 2007, kurz nach seiner Ernennung zum Lieutenant Colonel, um die Teilnahme am Generalstabslehrgang der Command and General Staff School in Fort Leavenworth, Kansas, bat. Denn obwohl er mittlerweile unumkehrbar in die Strukturen der Special Forces und der Air Force eingebunden war, sehnte er sich, nicht nur aufgrund der Familientradition, sondern auch aus persönlicher Neigung, nach einer Rückkehr in die Army, um irgendwann selbst einen Großverband kommandieren zu dürfen. So nahm er auch während den zahlreichen Außenwelteinsätzen von SG4 jede sich bietende Möglichkeit wahr, verbündete Heerführer zu beraten oder hin und wieder sogar selbst in die Befehlsgebung einzugreifen – natürlich nur, wenn es der eigene Auftrag gestattete. Die Funktion als Führer eines eher infanteristisch geprägten Teams ermöglichte es ihm zudem, stets Argumente anführen zu können, um die für seine Ansprüche recht nutzlosen speziellen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen der Air Force meiden zu können und stattdessen jene der Army zu besuchen.
Zum Ende des Jahres 2007 gewährte man Cant schließlich nach langem Bitten einen mehrwöchigen Aufenthalt in Deutschland, den er an der Offizierschule des Heeres, Dresden, sowie an der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg, verbrachte, wo er mit zahlreichen Vertretern des deutschen Generalstabsdienstes zusammenkam und auch einige Anregungen bezüglich seiner Fachliteratursammlung erhielt.
Aber auch in anderer Hinsicht war das Jahr 2007 sehr ereignisreich für Cant. Nach der Versetzung von O’Sheawn wurde Tatjana van Grande im Juli neue Platoon Leader. Selbst erst wenige Monate zuvor dem Stargate Command beigetreten, übernahm sie nun den Posten des Bindeglieds zwischen dem recht jungen und unerfahrenen Team und dem mittlerweile alten Haudegen an der Spitze. Dies erwies sich jedoch als sehr schwierig, denn trotz seines schnellen Aufstiegs hatte sich Cant bereits die Denkmuster eines Stabsoffiziers angeeignet – inklusive dem Bewusstsein, als Führungsperson weniger verzichtbar zu sein als ein einfacher Landser und somit zunehmend bedacht, sich nicht mehr ohne Verstand in jedes Feuergefecht zu stürzen – und stand auch persönlich zunehmend in Kontakt mit Kameraden der höheren Dienstgradgruppen, die er von diversen Lehrgängen kannte. Hinzu kamen alte Bekannte aus seiner Schul- und Universitätszeit, die selbstverständlich alle dem gehobenen Bürgertum entstammten und für die er nun wieder hin und wieder Lücken im Terminkalender finden konnte, wenn er auf einer seiner häufiger werdenden Dienstreisen an die Ostküste war. Nicht zuletzt waren auch Kameraden aus dem Afghanistaneinsatz mittlerweile in diversen Stabsverwendungen tätig oder waren im Falle der ehemaligen CIA-Mitarbeiter nun in den Reihen des NID zu finden.
Zu manchen dieser Personen entwickelten sich enge Freundschaften. Und viele von ihnen waren nicht nur selbst in gehobenen Positionen mit Aussichten auf den langfristigen Aufstieg in die höchsten Ebenen, sondern hatten auch einflussreiche Verwandte. So fand sich Cant immer öfter in Gesellschaft jener hohen Kreise wieder, die er noch aus seiner Kindheit gut kannte. Zu seinen Bekanntschaften und bald auch Förderern zählten bald unter anderem Generäle, Senatoren, Kongressabgeordnete, Industrielle und Banker.
Auch der NID wurde – nicht nur aufgrund der persönlichen Kontakte – zunehmend auf diesen berühmt berüchtigten Team Leader aufmerksam, der moralische Vorstellungen stets dem Gesetz unterordnete und zum Wohl der Erde auch ethische Bedenken gern außer Acht ließ. Cant schien außerdem nicht abgeneigt, die Rolle des Mannes für spezielle Aufgaben zu spielen, die andere Offiziere des Stargate Command nicht erledigen konnten oder wollten. Doch noch vertraute er seinem Team weitgehend und weihte seine Untergebenen in die meisten Vorhaben detailliert ein, denn so hatte er damals als Mannschaftssoldat selbst am besten handeln können: Mit dem Wissen, was genau der Dienstherr verlangte, um so in jeder Situation jederzeit richtig im Sinne des Auftrags handeln zu können. Dieses Prinzip funktionierte freilich nur, wenn man disziplinierte und loyale Soldaten hatte, die absolutes Vertrauen in ihre Führung hatten und von einem patriotischen Geist beseelt waren. Dass ein solches Personal ausgerechnet im Eliteverband der US-Streitkräfte nur schwer zu finden war, sollte Cant jedoch bald auf unangenehme Art und Weise feststellen.
SG4 fand in der Folgezeit zu seiner alten Stärke und Effizienz zurück und machte seinem Ruf wieder alle Ehre. So wurden Cant auch keine Steine in den Weg gelegt, als er im Sommer 2007, kurz nach seiner Ernennung zum Lieutenant Colonel, um die Teilnahme am Generalstabslehrgang der Command and General Staff School in Fort Leavenworth, Kansas, bat. Denn obwohl er mittlerweile unumkehrbar in die Strukturen der Special Forces und der Air Force eingebunden war, sehnte er sich, nicht nur aufgrund der Familientradition, sondern auch aus persönlicher Neigung, nach einer Rückkehr in die Army, um irgendwann selbst einen Großverband kommandieren zu dürfen. So nahm er auch während den zahlreichen Außenwelteinsätzen von SG4 jede sich bietende Möglichkeit wahr, verbündete Heerführer zu beraten oder hin und wieder sogar selbst in die Befehlsgebung einzugreifen – natürlich nur, wenn es der eigene Auftrag gestattete. Die Funktion als Führer eines eher infanteristisch geprägten Teams ermöglichte es ihm zudem, stets Argumente anführen zu können, um die für seine Ansprüche recht nutzlosen speziellen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen der Air Force meiden zu können und stattdessen jene der Army zu besuchen.
Zum Ende des Jahres 2007 gewährte man Cant schließlich nach langem Bitten einen mehrwöchigen Aufenthalt in Deutschland, den er an der Offizierschule des Heeres, Dresden, sowie an der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg, verbrachte, wo er mit zahlreichen Vertretern des deutschen Generalstabsdienstes zusammenkam und auch einige Anregungen bezüglich seiner Fachliteratursammlung erhielt.
Aber auch in anderer Hinsicht war das Jahr 2007 sehr ereignisreich für Cant. Nach der Versetzung von O’Sheawn wurde Tatjana van Grande im Juli neue Platoon Leader. Selbst erst wenige Monate zuvor dem Stargate Command beigetreten, übernahm sie nun den Posten des Bindeglieds zwischen dem recht jungen und unerfahrenen Team und dem mittlerweile alten Haudegen an der Spitze. Dies erwies sich jedoch als sehr schwierig, denn trotz seines schnellen Aufstiegs hatte sich Cant bereits die Denkmuster eines Stabsoffiziers angeeignet – inklusive dem Bewusstsein, als Führungsperson weniger verzichtbar zu sein als ein einfacher Landser und somit zunehmend bedacht, sich nicht mehr ohne Verstand in jedes Feuergefecht zu stürzen – und stand auch persönlich zunehmend in Kontakt mit Kameraden der höheren Dienstgradgruppen, die er von diversen Lehrgängen kannte. Hinzu kamen alte Bekannte aus seiner Schul- und Universitätszeit, die selbstverständlich alle dem gehobenen Bürgertum entstammten und für die er nun wieder hin und wieder Lücken im Terminkalender finden konnte, wenn er auf einer seiner häufiger werdenden Dienstreisen an die Ostküste war. Nicht zuletzt waren auch Kameraden aus dem Afghanistaneinsatz mittlerweile in diversen Stabsverwendungen tätig oder waren im Falle der ehemaligen CIA-Mitarbeiter nun in den Reihen des NID zu finden.
Zu manchen dieser Personen entwickelten sich enge Freundschaften. Und viele von ihnen waren nicht nur selbst in gehobenen Positionen mit Aussichten auf den langfristigen Aufstieg in die höchsten Ebenen, sondern hatten auch einflussreiche Verwandte. So fand sich Cant immer öfter in Gesellschaft jener hohen Kreise wieder, die er noch aus seiner Kindheit gut kannte. Zu seinen Bekanntschaften und bald auch Förderern zählten bald unter anderem Generäle, Senatoren, Kongressabgeordnete, Industrielle und Banker.
Auch der NID wurde – nicht nur aufgrund der persönlichen Kontakte – zunehmend auf diesen berühmt berüchtigten Team Leader aufmerksam, der moralische Vorstellungen stets dem Gesetz unterordnete und zum Wohl der Erde auch ethische Bedenken gern außer Acht ließ. Cant schien außerdem nicht abgeneigt, die Rolle des Mannes für spezielle Aufgaben zu spielen, die andere Offiziere des Stargate Command nicht erledigen konnten oder wollten. Doch noch vertraute er seinem Team weitgehend und weihte seine Untergebenen in die meisten Vorhaben detailliert ein, denn so hatte er damals als Mannschaftssoldat selbst am besten handeln können: Mit dem Wissen, was genau der Dienstherr verlangte, um so in jeder Situation jederzeit richtig im Sinne des Auftrags handeln zu können. Dieses Prinzip funktionierte freilich nur, wenn man disziplinierte und loyale Soldaten hatte, die absolutes Vertrauen in ihre Führung hatten und von einem patriotischen Geist beseelt waren. Dass ein solches Personal ausgerechnet im Eliteverband der US-Streitkräfte nur schwer zu finden war, sollte Cant jedoch bald auf unangenehme Art und Weise feststellen.
- Devin Cant
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Kapitel IX: Aufstand des Gewissens
Kapitel IX: Aufstand des Gewissens
Einen Einschnitt stellte das Verschwinden Cants im September 2007 auf einem fremden Planeten dar – zurückgeblieben, um dem Team die Rettung zu ermöglichen. Während der folgenden Wochen wurde SG4 vertretungsweise von einem befreundeten Offizier namens Petraeus angeführt, womit viele Soldaten jedoch offenbar nicht zurechtkamen. Bis heute sollte Cant nie vollständig verstehen, warum sich die folgenden Ereignisse so entwickelt hatten, wie sie es taten.
Wieder auf die Erde zurückgekehrt, hatte Cant zu allem Überfluss auch noch eine Amnesie erlitten, sodass sich die Übergabe des Kommandos über SG4 nach seiner Rückkehr etwas verzögerte. Eine Aneinanderreihung unglücklicher Umstände führte schließlich Ende 2007 zu einer offenen Meuterei eines Teils des Teams, die mit voller Härte von den beiden Offizieren sowie dem einige Wochen zuvor wiedergekehrten Asturia niedergeschlagen wurde. Die Mehrzahl der Beteiligten wurde durch die Militärjustiz bestraft und verließ wenig später das Team. Asturia wurde konsequenterweise erneut Platoon Leader.
Der Aufstand gegen seine Autorität löste einen – wenn auch damals noch nicht in vollem Ausmaß als solchen erkannten – Sinneswandel bei Cant aus. Von den Ereignissen überrumpelt, musste er sich nun endgültig von seiner Vergangenheit als Mannschaftssoldat und der selbstgewählten Rolle als primus inter pares innerhalb des Teams trennen. Stattdessen entwickelte er eine zunehmende Skepsis gegenüber jungen Kameraden aus niedrigeren Dienstgradgruppen und vertraute grundsätzlich niemandem mehr, der sich nicht zuvor im Kampf bewiesen hatte. Auch ließ er sich nun immer mehr auf die elitären Kreise ein, mit denen er schon seit einiger Zeit regen Kontakt hatte. Denn als hochdekorierter Stabsoffizier war es nur natürlich, die Beziehungen zur militärischen Führungsebene sowie zunehmend auch zu Vertretern des militärisch-industriellen Komplexes sowie zu Politikern und Vertretern des gehobenen Bürgertums zu pflegen. Das Vertrauen zu seinen Untergebenen war indes zutiefst erschüttert; es sollte nie mehr vollständig wiederhergestellt werden.
Auch einige Außenwelteinsätze hatten Cant in jenem Jahr sehr stark beeinflusst, allen voran eine Mission auf einem stark religiös geprägten Planeten, noch vor der Rebellion der Meuterer in SG4. In einem Scharmützel tödlich verwundet und mit Hilfe eines Goa’uld-Sarkophags wiederauferstanden, fühlte Cant sich in seinem durch die Benutzung dieses Instruments hervorgerufenen Wahn dazu berufen, die alte Ordnung des Planeten zu stürzen und als Prophet Gottes eine zutiefst reaktionäre Theokratie zu errichten – was sich freilich mit dem Willen der Mehrheit des Volkes sowie dem Auftrag von SG4 deckte. Teile des Teams sahen dies aus nicht nachzuvollziehenden Gründen anders und unterstützten aufständische Stämme im Kampf gegen ihren Team Leader. Auch wenn sowohl Cant als auch die abtrünnigen Soldaten später wieder zur Besinnung kamen und das Endergebnis des Einsatzes sehr erfolgreich für die Erde war, so hatten sich hier bereits erste Spannungen zwischen dem Team und seinem Führer gezeigt und Cants altes Gerechtigkeitsempfinden gegenüber seinen Untergebenen verabschiedete sich nun zunehmend. Die bereits beschriebene Eskalation war eine sich bereits damals abzeichnende logische Folge.
Zwischen den ganzen Konflikten kam die Abkommandierung zur School for Command Preparation in Fort Leavenworth, Kansas, für Cant im Sommer 2008 ganz gelegen. Dort fand er Ablenkung vom Alltag und konnte sich wieder voll und ganz auf die Grundlagen des Offiziersberufs konzentrieren. Mit neuer Energie ging er sodann nach seiner Rückkehr zu SG4 seine Aufgaben an und formte aus frischem Personal ein neues Team. Zwar immer noch auf Kampfaufträge spezialisiert, ging er jedoch zunehmend dazu über, auch diplomatische Aufträge anzunehmen. Auf diesem Gebiet bewies Cant entgegen zahlreicher Rückschläge in den frühen Tagen seiner Karriere mittlerweile großes Geschick. Dabei kam ihm zugute, dass er ideologische Gegensätze sowie Probleme mit den Menschenrechten seitens seiner Verhandlungspartner völlig ausklammerte und nur als Interessenvertreter der Erde fungierte. Erdvölkerrechtswidriges Verhalten seitens außerirdischer Fraktionen, die diesen Gesetzen nicht unterworfen waren, übersah er dabei gefügig, während eine direkte Beteiligung seinerseits oder seiner Untergebenen an solchen Aktionen jedoch für Cant nie in Frage kam. Dies verbot ihm neben dem Gesetz auch seine Ehre als Offizier. Seine Spezialdisziplin war in jener Zeit übrigens die Vermittlung von Deals zur Lieferung militärischer Güter der US-Rüstungsindustrie im Tausch gegen auf der Erde seltene Rohstoffe. Nicht nötig zu erwähnen, dass er sich damit viele Freunde und Förderer in den Reihen des Verteidigungsministeriums, der Geheimdienste, der geheimen Kongress- und Senatsausschüsse sowie der Industrie machte.
Einen Einschnitt stellte das Verschwinden Cants im September 2007 auf einem fremden Planeten dar – zurückgeblieben, um dem Team die Rettung zu ermöglichen. Während der folgenden Wochen wurde SG4 vertretungsweise von einem befreundeten Offizier namens Petraeus angeführt, womit viele Soldaten jedoch offenbar nicht zurechtkamen. Bis heute sollte Cant nie vollständig verstehen, warum sich die folgenden Ereignisse so entwickelt hatten, wie sie es taten.
Wieder auf die Erde zurückgekehrt, hatte Cant zu allem Überfluss auch noch eine Amnesie erlitten, sodass sich die Übergabe des Kommandos über SG4 nach seiner Rückkehr etwas verzögerte. Eine Aneinanderreihung unglücklicher Umstände führte schließlich Ende 2007 zu einer offenen Meuterei eines Teils des Teams, die mit voller Härte von den beiden Offizieren sowie dem einige Wochen zuvor wiedergekehrten Asturia niedergeschlagen wurde. Die Mehrzahl der Beteiligten wurde durch die Militärjustiz bestraft und verließ wenig später das Team. Asturia wurde konsequenterweise erneut Platoon Leader.
Der Aufstand gegen seine Autorität löste einen – wenn auch damals noch nicht in vollem Ausmaß als solchen erkannten – Sinneswandel bei Cant aus. Von den Ereignissen überrumpelt, musste er sich nun endgültig von seiner Vergangenheit als Mannschaftssoldat und der selbstgewählten Rolle als primus inter pares innerhalb des Teams trennen. Stattdessen entwickelte er eine zunehmende Skepsis gegenüber jungen Kameraden aus niedrigeren Dienstgradgruppen und vertraute grundsätzlich niemandem mehr, der sich nicht zuvor im Kampf bewiesen hatte. Auch ließ er sich nun immer mehr auf die elitären Kreise ein, mit denen er schon seit einiger Zeit regen Kontakt hatte. Denn als hochdekorierter Stabsoffizier war es nur natürlich, die Beziehungen zur militärischen Führungsebene sowie zunehmend auch zu Vertretern des militärisch-industriellen Komplexes sowie zu Politikern und Vertretern des gehobenen Bürgertums zu pflegen. Das Vertrauen zu seinen Untergebenen war indes zutiefst erschüttert; es sollte nie mehr vollständig wiederhergestellt werden.
Auch einige Außenwelteinsätze hatten Cant in jenem Jahr sehr stark beeinflusst, allen voran eine Mission auf einem stark religiös geprägten Planeten, noch vor der Rebellion der Meuterer in SG4. In einem Scharmützel tödlich verwundet und mit Hilfe eines Goa’uld-Sarkophags wiederauferstanden, fühlte Cant sich in seinem durch die Benutzung dieses Instruments hervorgerufenen Wahn dazu berufen, die alte Ordnung des Planeten zu stürzen und als Prophet Gottes eine zutiefst reaktionäre Theokratie zu errichten – was sich freilich mit dem Willen der Mehrheit des Volkes sowie dem Auftrag von SG4 deckte. Teile des Teams sahen dies aus nicht nachzuvollziehenden Gründen anders und unterstützten aufständische Stämme im Kampf gegen ihren Team Leader. Auch wenn sowohl Cant als auch die abtrünnigen Soldaten später wieder zur Besinnung kamen und das Endergebnis des Einsatzes sehr erfolgreich für die Erde war, so hatten sich hier bereits erste Spannungen zwischen dem Team und seinem Führer gezeigt und Cants altes Gerechtigkeitsempfinden gegenüber seinen Untergebenen verabschiedete sich nun zunehmend. Die bereits beschriebene Eskalation war eine sich bereits damals abzeichnende logische Folge.
Zwischen den ganzen Konflikten kam die Abkommandierung zur School for Command Preparation in Fort Leavenworth, Kansas, für Cant im Sommer 2008 ganz gelegen. Dort fand er Ablenkung vom Alltag und konnte sich wieder voll und ganz auf die Grundlagen des Offiziersberufs konzentrieren. Mit neuer Energie ging er sodann nach seiner Rückkehr zu SG4 seine Aufgaben an und formte aus frischem Personal ein neues Team. Zwar immer noch auf Kampfaufträge spezialisiert, ging er jedoch zunehmend dazu über, auch diplomatische Aufträge anzunehmen. Auf diesem Gebiet bewies Cant entgegen zahlreicher Rückschläge in den frühen Tagen seiner Karriere mittlerweile großes Geschick. Dabei kam ihm zugute, dass er ideologische Gegensätze sowie Probleme mit den Menschenrechten seitens seiner Verhandlungspartner völlig ausklammerte und nur als Interessenvertreter der Erde fungierte. Erdvölkerrechtswidriges Verhalten seitens außerirdischer Fraktionen, die diesen Gesetzen nicht unterworfen waren, übersah er dabei gefügig, während eine direkte Beteiligung seinerseits oder seiner Untergebenen an solchen Aktionen jedoch für Cant nie in Frage kam. Dies verbot ihm neben dem Gesetz auch seine Ehre als Offizier. Seine Spezialdisziplin war in jener Zeit übrigens die Vermittlung von Deals zur Lieferung militärischer Güter der US-Rüstungsindustrie im Tausch gegen auf der Erde seltene Rohstoffe. Nicht nötig zu erwähnen, dass er sich damit viele Freunde und Förderer in den Reihen des Verteidigungsministeriums, der Geheimdienste, der geheimen Kongress- und Senatsausschüsse sowie der Industrie machte.
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Kapitel X: Höhen und Tiefen
Kapitel X: Höhen und Tiefen
In persönlicher Hinsicht war das Jahr 2008 geprägt vom endgültigen Ausscheiden Hancocks aus dem Stargate Command sowie einer tiefen Sinneskrise Cants, die sich zunehmend in unkontrolliertem Alkoholkonsum äußerte. Denn trotz des beruflichen Erfolgs fühlte er sich zunehmend leer und wurde auch in den Weiten des Alls nicht fündig auf der Suche nach dem höheren Sinn seines Daseins. Gelegentliche Suizidgedanken unter Alkoholeinfluss sowie ungewöhnlich riskantes Agieren während einiger Missionen inklusive der ständigen Suche nach dem Heldentod auf dem Schlachtfeld prägten jene Monate. Doch so sehr Cant sich auch immer wieder dem feindlichen Feuer entgegenwarf, das Schicksal wollte es anders. Kugeln verfehlten seinen Leib, Explosionen führten zu keinen nachhaltigen Schäden, Hieb- und Stichwaffen hinterließen bestenfalls kleine Kratzer. Nach und nach führte dies zu der verhängnisvollen Annahme, von der Vorsehung auserwählt worden zu sein, Großes zu vollbringen und somit seinen Namen in die Geschichtsbücher einzutragen.
Sein chaotisches Leben kam jedoch erst wieder richtig in geordnete Bahnen, als er Susan McLawrance kennenlernte. Entgegen seinem sonst äußerst oberflächlichen Verhältnisses zum anderen Geschlecht schaffte diese Frau, woran bisher alle anderen gescheitert waren: Cant entdeckte seine Gefühle und ließ sich auf eine längere Beziehung ein. Dies stellte ein bemerkenswertes Novum dar, als dass er zuvor stets emotionale Bindungen gemieden hatte. Auch wenn diese Partnerschaft nach einigen Monaten wieder ein Ende fand, so hatte sie Cant doch wieder in die richtige Spur geführt und ihm zudem die bisher verschlossene Tür in die ihm völlig unbekannte Welt der Liebe geöffnet. Und so fand McLawrance schließlich einen festen Platz in seinem Herzen, den sie auch nach dem Ende der Beziehung und ihrer Versetzung aus dem Stargate Command heraus stets behalten sollte.
Karrieretechnisch ereignete sich im Jahr 2009 nicht allzu viel, zumal sich die Niederlage der Systemlords der Goa’uld allmählich abzeichnete. So hatte Cant etwas Freiraum, um ein Fernstudium am United States Army War College in Carlisle, Pennsylvania, zu beginnen, um sich seinem Dienstgrad und seinen Ambitionen entsprechend theoretisch weiterzubilden.
Tragisch für SG4 wirkte sich in jenem Jahr das endgültige Ausscheiden Asturias aus dem Stargate Command aus. Die enge Freundschaft zwischen diesem und Cant blieb jedoch bestehen. Begünstigt wurde dies durch den Umstand, dass Asturias spätere Ehefrau Scarlett Bradshaw – ebenfalls in der New Yorker Upper East Side aufgewachsen – eine alte Freundin Cants aus seiner Jugendzeit war. Sie war im Sommer 2008 dem Stargate-Projekt zugeteilt worden, infolgedessen sich die Freundschaft noch intensivierte. Allerdings folgte sie ihrem Mann bald ans Federal Department of Homeworld Security. Dennoch hielt man weiterhin Kontakt und die Konstellation führte schließlich sogar dazu, dass der sonst Kindern gegenüber stets äußerst skeptisch eingestellte Cant bald zum Paten des kleinen Devin William Asturia wurde. Zugleich entspannte sich auch sein einst sehr distanziertes Verhältnis zu O’Sheawn, der mittlerweile selbst Offizier und Team Leader geworden war. Kleinere Differenzen aufgrund der unterschiedlichen Auffassung zum Führungsstil und zur Prioritätensetzung im Privatleben waren freilich weiterhin nicht zu vermeiden.
In persönlicher Hinsicht war das Jahr 2008 geprägt vom endgültigen Ausscheiden Hancocks aus dem Stargate Command sowie einer tiefen Sinneskrise Cants, die sich zunehmend in unkontrolliertem Alkoholkonsum äußerte. Denn trotz des beruflichen Erfolgs fühlte er sich zunehmend leer und wurde auch in den Weiten des Alls nicht fündig auf der Suche nach dem höheren Sinn seines Daseins. Gelegentliche Suizidgedanken unter Alkoholeinfluss sowie ungewöhnlich riskantes Agieren während einiger Missionen inklusive der ständigen Suche nach dem Heldentod auf dem Schlachtfeld prägten jene Monate. Doch so sehr Cant sich auch immer wieder dem feindlichen Feuer entgegenwarf, das Schicksal wollte es anders. Kugeln verfehlten seinen Leib, Explosionen führten zu keinen nachhaltigen Schäden, Hieb- und Stichwaffen hinterließen bestenfalls kleine Kratzer. Nach und nach führte dies zu der verhängnisvollen Annahme, von der Vorsehung auserwählt worden zu sein, Großes zu vollbringen und somit seinen Namen in die Geschichtsbücher einzutragen.
Sein chaotisches Leben kam jedoch erst wieder richtig in geordnete Bahnen, als er Susan McLawrance kennenlernte. Entgegen seinem sonst äußerst oberflächlichen Verhältnisses zum anderen Geschlecht schaffte diese Frau, woran bisher alle anderen gescheitert waren: Cant entdeckte seine Gefühle und ließ sich auf eine längere Beziehung ein. Dies stellte ein bemerkenswertes Novum dar, als dass er zuvor stets emotionale Bindungen gemieden hatte. Auch wenn diese Partnerschaft nach einigen Monaten wieder ein Ende fand, so hatte sie Cant doch wieder in die richtige Spur geführt und ihm zudem die bisher verschlossene Tür in die ihm völlig unbekannte Welt der Liebe geöffnet. Und so fand McLawrance schließlich einen festen Platz in seinem Herzen, den sie auch nach dem Ende der Beziehung und ihrer Versetzung aus dem Stargate Command heraus stets behalten sollte.
Karrieretechnisch ereignete sich im Jahr 2009 nicht allzu viel, zumal sich die Niederlage der Systemlords der Goa’uld allmählich abzeichnete. So hatte Cant etwas Freiraum, um ein Fernstudium am United States Army War College in Carlisle, Pennsylvania, zu beginnen, um sich seinem Dienstgrad und seinen Ambitionen entsprechend theoretisch weiterzubilden.
Tragisch für SG4 wirkte sich in jenem Jahr das endgültige Ausscheiden Asturias aus dem Stargate Command aus. Die enge Freundschaft zwischen diesem und Cant blieb jedoch bestehen. Begünstigt wurde dies durch den Umstand, dass Asturias spätere Ehefrau Scarlett Bradshaw – ebenfalls in der New Yorker Upper East Side aufgewachsen – eine alte Freundin Cants aus seiner Jugendzeit war. Sie war im Sommer 2008 dem Stargate-Projekt zugeteilt worden, infolgedessen sich die Freundschaft noch intensivierte. Allerdings folgte sie ihrem Mann bald ans Federal Department of Homeworld Security. Dennoch hielt man weiterhin Kontakt und die Konstellation führte schließlich sogar dazu, dass der sonst Kindern gegenüber stets äußerst skeptisch eingestellte Cant bald zum Paten des kleinen Devin William Asturia wurde. Zugleich entspannte sich auch sein einst sehr distanziertes Verhältnis zu O’Sheawn, der mittlerweile selbst Offizier und Team Leader geworden war. Kleinere Differenzen aufgrund der unterschiedlichen Auffassung zum Führungsstil und zur Prioritätensetzung im Privatleben waren freilich weiterhin nicht zu vermeiden.
Zuletzt geändert von Devin Cant am Sonntag 10. März 2013, 03:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Kapitel XI: Das Verhängnis nimmt seinen Lauf
Kapitel XI: Das Verhängnis nimmt seinen Lauf
Im Teamgefüge von SG4 hatte das Ausscheiden von Asturia jedoch eine nicht mehr zu schließende Lücke hinterlassen. Nach langem Zögern musste sich Cant jedoch im Januar 2010 endlich für einen Nachfolger entscheiden. Da alle brauchbaren Alternativen anderweitig gebunden waren, blieb ihm nichts weiter übrig, als einen der jungen und recht unerfahrenen Soldaten zu erwählen, die bereits unter seinem Kommando standen. Zunächst als vorübergehende Notlösung gedacht, übernahm der seit einem halben Jahr in SG4 dienende Joe Toye schließlich den Posten des Platoon Leaders. Von vornherein war es diesem somit nicht vergönnt, jemals eine Aussicht darauf zu haben, von Cant als gleichwertiger Partner akzeptiert zu werden.
Doch in dieser hektischen Phase des intergalaktischen Krieges blieb nicht viel Zeit, sich über solche Themen Gedanken zu machen. Priore der Ori breiteten sich zunehmend aus und nahmen den Platz der weitgehend besiegten Goa’uld als neue Hauptbedrohung der Erde ein. Der fehlende Zusammenhalt innerhalb von SG4 wirkte sich dabei oft hinderlich auf die Erfolgsquote aus. Cant verfolgte – getrieben von der um die üppigen Subventionen besorgten Generalität, ambitionierten Politikern und ihre eigenen Ziele verfolgenden Geheimdienstagenten – rücksichtslos seine oft moralisch fragwürdigen Aufträge, während die Masse seiner Untergebenen stets zwischen Gehorsam und Gewissen entscheiden musste. In zahlreichen Situationen zeigte sich, dass der Team Leader nicht mit bedingungsloser Unterstützung des Teams rechnen konnte und das distanzierte Verhältnis zu seinem neuen Platoon Leader war dabei auch nicht gerade förderlich. Die Bildung eines gegenseitigen Vertrauensverhältnisses war nahezu ausgeschlossen. Somit beschleunigte sich die Entfremdung zunehmend und die Gräben wurden tiefer.
Das Ende der Beziehung zu McLawrance tat sein Übriges, um Cant weiter in Richtung eines eiskalt berechnenden, Gefühlen gegenüber völlig unaufgeschlossenen und nur auf seinen Beruf fixierten Mann zu treiben. Auch die danach einsetzende längere Affäre mit Elizabeth McDarcy – einer Frau, die ihm schon bald ähnlich viel bedeutete wie einst McLawrance, auch wenn es nie zu einer Beziehung im eigentlichen Sinn kam – sollte ihn nicht mehr von diesem Weg abbringen, der dazu führte, dass er niederrangige Soldaten nur noch als Schachfiguren in seinem Great Game betrachtete, die er nach Belieben opfern konnte, um geringfügige Vorteile zu erlangen. Freundschaften mit Vertretern dieser Dienstgradgruppen waren mit wenigen Ausnahmen nahezu undenkbar.
Gleichzeitig wuchs Cants Selbstbewusstsein mit jedem Erfolg, den er gerade trotz seines von ihm wenig geschätzten Teams erreichte. Mit zahlreichen Orden geehrt, immer häufiger als Vorbild in Haltung und Pflichterfüllung dem Offiziersnachwuchs des Stargate Command präsentiert und zunehmend bei Beratungen der höheren Führung über strategische und militärpolitische Themen herangezogen, war dem von Geburt an in Cant vorhandenem Keim des Egoismus und Klassendenkens nun Tür und Tor geöffnet. Aufgewachsen in der Upper East Side Manhattans, unterrichtet in den elitären Hallen einer der ältesten High Schools des Landes und Harvards und nun regelmäßig im Zentrum der Macht verkehrend, erschienen die Jahre im Staub und Dreck als Speerspitze im heldenhaften Kampf für die Freiheit im Rückblick wie in eine kurzzeitige Verirrung, eine Jugendsünde im patriotischen Überschwall. Doch Cant war sich immer sehr wohl bewusst, was er dieser entbehrungsreichen Zeit zu verdanken hatte und wollte auf die damals gemachten Erfahrungen keineswegs verzichten.
Wöchentliche Flüge nach Washington, D.C. waren nun keine Seltenheit mehr und die flüchtigen Bekanntschaften in den Kreisen des Ministeriums sowie der Geheimdienste entwickelten sich teilweise zu regelrechten Freundschaften. All dies führte dazu, dass SG4 zwar zunehmend besonders geheime und brisante Aufträge erhielt, der Team Leader seinen Soldaten jedoch – wie sich bereits von langer Hand abgezeichnet hatte – immer weniger Vertrauen entgegenbrachte. Immer häufiger mit nur sehr begrenzten oder teils sogar bewusst falschen Informationen schickte Cant sein Team fortan in die Außenwelteinsätze, um dann dort so selbstständig wie möglich seine Befehle zu erfüllen. Des Öfteren war ihm dabei der Rest des Teams sogar eine Last, gerade wenn besonders aufrührerische Soldaten dabei waren. Denn trotz seines rasant steigenden Einflusses vermochte er es immer noch nicht, höhere Standards bei der Auswahl des Personals für die Elite der Elite durchzusetzen. Vielleicht sorgten auch die horrenden Verluste im Kampf gegen die Fahrt aufnehmende große Ori-Invasion dafür, dass man die ausfallenden Soldaten nicht auf die Schnelle gleichwertig ersetzen konnte.
Doch seine Erfolge gaben Cant trotz der widrigen Umstände stets Recht, was unter anderem mit seiner Ernennung zum Colonel im Juli 2010 gewürdigt wurde. So sah er natürlich auch nie die Notwendigkeit, an seinem Führungsverhalten etwas grundlegend zu ändern. Gesellschaftlich weiter aufgewertet wurde seine Stellung darüber hinaus im Frühjahr 2011 durch den Abschluss seines Fernstudiums, woraufhin er sich fortan Master of Strategic Studies nennen durfte.
Im Teamgefüge von SG4 hatte das Ausscheiden von Asturia jedoch eine nicht mehr zu schließende Lücke hinterlassen. Nach langem Zögern musste sich Cant jedoch im Januar 2010 endlich für einen Nachfolger entscheiden. Da alle brauchbaren Alternativen anderweitig gebunden waren, blieb ihm nichts weiter übrig, als einen der jungen und recht unerfahrenen Soldaten zu erwählen, die bereits unter seinem Kommando standen. Zunächst als vorübergehende Notlösung gedacht, übernahm der seit einem halben Jahr in SG4 dienende Joe Toye schließlich den Posten des Platoon Leaders. Von vornherein war es diesem somit nicht vergönnt, jemals eine Aussicht darauf zu haben, von Cant als gleichwertiger Partner akzeptiert zu werden.
Doch in dieser hektischen Phase des intergalaktischen Krieges blieb nicht viel Zeit, sich über solche Themen Gedanken zu machen. Priore der Ori breiteten sich zunehmend aus und nahmen den Platz der weitgehend besiegten Goa’uld als neue Hauptbedrohung der Erde ein. Der fehlende Zusammenhalt innerhalb von SG4 wirkte sich dabei oft hinderlich auf die Erfolgsquote aus. Cant verfolgte – getrieben von der um die üppigen Subventionen besorgten Generalität, ambitionierten Politikern und ihre eigenen Ziele verfolgenden Geheimdienstagenten – rücksichtslos seine oft moralisch fragwürdigen Aufträge, während die Masse seiner Untergebenen stets zwischen Gehorsam und Gewissen entscheiden musste. In zahlreichen Situationen zeigte sich, dass der Team Leader nicht mit bedingungsloser Unterstützung des Teams rechnen konnte und das distanzierte Verhältnis zu seinem neuen Platoon Leader war dabei auch nicht gerade förderlich. Die Bildung eines gegenseitigen Vertrauensverhältnisses war nahezu ausgeschlossen. Somit beschleunigte sich die Entfremdung zunehmend und die Gräben wurden tiefer.
Das Ende der Beziehung zu McLawrance tat sein Übriges, um Cant weiter in Richtung eines eiskalt berechnenden, Gefühlen gegenüber völlig unaufgeschlossenen und nur auf seinen Beruf fixierten Mann zu treiben. Auch die danach einsetzende längere Affäre mit Elizabeth McDarcy – einer Frau, die ihm schon bald ähnlich viel bedeutete wie einst McLawrance, auch wenn es nie zu einer Beziehung im eigentlichen Sinn kam – sollte ihn nicht mehr von diesem Weg abbringen, der dazu führte, dass er niederrangige Soldaten nur noch als Schachfiguren in seinem Great Game betrachtete, die er nach Belieben opfern konnte, um geringfügige Vorteile zu erlangen. Freundschaften mit Vertretern dieser Dienstgradgruppen waren mit wenigen Ausnahmen nahezu undenkbar.
Gleichzeitig wuchs Cants Selbstbewusstsein mit jedem Erfolg, den er gerade trotz seines von ihm wenig geschätzten Teams erreichte. Mit zahlreichen Orden geehrt, immer häufiger als Vorbild in Haltung und Pflichterfüllung dem Offiziersnachwuchs des Stargate Command präsentiert und zunehmend bei Beratungen der höheren Führung über strategische und militärpolitische Themen herangezogen, war dem von Geburt an in Cant vorhandenem Keim des Egoismus und Klassendenkens nun Tür und Tor geöffnet. Aufgewachsen in der Upper East Side Manhattans, unterrichtet in den elitären Hallen einer der ältesten High Schools des Landes und Harvards und nun regelmäßig im Zentrum der Macht verkehrend, erschienen die Jahre im Staub und Dreck als Speerspitze im heldenhaften Kampf für die Freiheit im Rückblick wie in eine kurzzeitige Verirrung, eine Jugendsünde im patriotischen Überschwall. Doch Cant war sich immer sehr wohl bewusst, was er dieser entbehrungsreichen Zeit zu verdanken hatte und wollte auf die damals gemachten Erfahrungen keineswegs verzichten.
Wöchentliche Flüge nach Washington, D.C. waren nun keine Seltenheit mehr und die flüchtigen Bekanntschaften in den Kreisen des Ministeriums sowie der Geheimdienste entwickelten sich teilweise zu regelrechten Freundschaften. All dies führte dazu, dass SG4 zwar zunehmend besonders geheime und brisante Aufträge erhielt, der Team Leader seinen Soldaten jedoch – wie sich bereits von langer Hand abgezeichnet hatte – immer weniger Vertrauen entgegenbrachte. Immer häufiger mit nur sehr begrenzten oder teils sogar bewusst falschen Informationen schickte Cant sein Team fortan in die Außenwelteinsätze, um dann dort so selbstständig wie möglich seine Befehle zu erfüllen. Des Öfteren war ihm dabei der Rest des Teams sogar eine Last, gerade wenn besonders aufrührerische Soldaten dabei waren. Denn trotz seines rasant steigenden Einflusses vermochte er es immer noch nicht, höhere Standards bei der Auswahl des Personals für die Elite der Elite durchzusetzen. Vielleicht sorgten auch die horrenden Verluste im Kampf gegen die Fahrt aufnehmende große Ori-Invasion dafür, dass man die ausfallenden Soldaten nicht auf die Schnelle gleichwertig ersetzen konnte.
Doch seine Erfolge gaben Cant trotz der widrigen Umstände stets Recht, was unter anderem mit seiner Ernennung zum Colonel im Juli 2010 gewürdigt wurde. So sah er natürlich auch nie die Notwendigkeit, an seinem Führungsverhalten etwas grundlegend zu ändern. Gesellschaftlich weiter aufgewertet wurde seine Stellung darüber hinaus im Frühjahr 2011 durch den Abschluss seines Fernstudiums, woraufhin er sich fortan Master of Strategic Studies nennen durfte.
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Kapitel XII: Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zug
Kapitel XII: Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht
Eine besonders heikle Situation ergab sich, nachdem SG4 auf eine in einem abgelegenen Sektor der Galaxis herrschende Alienrasse traf, die über sehr mächtige Technologien verfügte. Glücklicherweise hatten sie bisher die Funktionsweise des Stargate-Netzes noch nicht erkannt und verfügten nur über langsame Raumschiffe. Nichtsdestotrotz hatten sie bereits eine Vielzahl von primitiven Planeten unter ihre Kontrolle gebracht, als ihnen SG4 zum ersten Mal begegnete. Durch das unbedachte Plaudern eines Teammitglieds erfuhren diese Aliens schließlich von der Funktionsweise des Stargates und waren nun in der Lage, binnen kürzester Zeit zahlreiche Planeten weitab der Front zwischen Ori und freier Menschheit zu erobern.
Schon bald erkannte man auf höchster Ebene die von dieser Rasse ausgehende Gefahr und nahm diese neue Bedrohung sehr ernst, sodass manche Entscheidungsträger bereit waren, die neueste Kreation der Wissenschaftler von Area 51 gegen diesen Feind einzusetzen.
Dabei handelte es sich um genetisch stark manipulierte Käfer, die eine Größe von bis zu drei Metern erreichten und äußerst gefräßig und widerstandfähig waren. Mangelnde Intelligenz wurde durch einen ausgeprägten Herdentrieb wettgemacht. Ob man diese aggressiven Kreaturen würde kontrollieren können, war noch nicht vollständig erprobt worden, als durch unglückliche Umstände ein Schwarm dieser Bestien aus einer geheimen Forschungseinrichtung entkam und letztendlich sogar von jenem Feind gezähmt wurde, gegen den man sie einst einsetzen wollte. So wurde diese Waffe bald gegen das Stargate Command selbst und die mit ihm verbündeten Planeten gerichtet.
Zu allem Überfluss wurde Cant auch noch gefangen genommen und einer Gehirnwäsche unterzogen, wobei sich die Aliens dessen tief in seinem Bewusstsein verankerten Neigungen und Wünsche zu Nutze machten und ihn als Feldherr und Befehlshaber der unbarmherzigen Invasionshorde einsetzten. Erst als die Gedankenmanipulationen umgangen werden konnten und Cant wieder bei klarem Verstand war, erreichte man unter dessen Vermittlung einen Waffenstillstand mit den als zu mächtig erkannten Aliens, die sich fortan in ihrem Expansionsdrang etwas einschränkten und vornehmlich auf von Ori beherrschte Territorien konzentrierten.
Auf privatem Gebiet entwickelte sich zeitgleich eine Beziehung zwischen Cant und der Zivilistin Medea Sidarvich, die SG4 regelmäßig begleitete. Anfangs nicht gerade begünstigt durch seine übliche lockere Einstellung zum Thema Frauen und seine Verachtung für Zivilisten, deren finanzielles Vermögen unter einem bestimmten Betrag lag, schaffte es diese unkonventionelle Dame doch irgendwie, in Cant so etwas wie Gefühle zu wecken. Auch wenn er sich bald bemühte, diesen Emotionen etwas Freiraum zu geben, scheiterte das Ganze wie vorherzusehen schon bald wieder.
Darüber hinaus machte sich Cant auch noch einen Großteil seines damaligen Teams nun endgültig zum Feind, da er es mit seiner Rücksichtslosigkeit nach Meinung seiner Untergebenen zunehmend übertrieb. Einsicht oder gar Reue zeigte Cant nach außen hin freilich nicht, und so ließ er die schließlich ausgeschiedenen Teammitglieder schnell durch frische Rekruten ersetzen.
Eine große Hilfe war ihm die im Sommer 2012 ins Stargate Command zurückgekehrte Scarlett Asturia, sowohl innerhalb des Teams als auch in privater Hinsicht. Über das Scheitern seiner Beziehung zu Sidarvich tröstete sich Cant zudem wie eh und je durch zahlreiche bedeutungslose Affären hinweg, von denen nur wenige eine längere Zeit andauerten. Dazu zählten unter anderem die Verhältnisse mit Marie Magique und Alice Bonaventura.
Letzteres war insofern bemerkenswert, als dass sich die beiden aus der Schulzeit in der Upper East Side kannten und Bonaventura die Ex-Verlobte von einem von Cants besten Freunden war. Und damit nicht genug, vielmehr war die Beziehung zwischen Bonaventura und Cant von jeher sehr angespannt und kühl gewesen, weshalb das überraschende Aufeinandertreffen in der Basis des Stargate Commands für beide anfangs sehr unangenehm gewesen war. Doch als er zufällig in Vorbereitung auf einen Einsatz nach einem herausragenden Archäologen suchte, fiel ihm kein besserer ein als eben Bonaventura. Während der Mission wurden alte Vorurteile korrigiert und man kam sich schließlich in der Folge trotz der Vergangenheit näher, freilich hauptsächlich in körperlicher Hinsicht.
Eine besonders heikle Situation ergab sich, nachdem SG4 auf eine in einem abgelegenen Sektor der Galaxis herrschende Alienrasse traf, die über sehr mächtige Technologien verfügte. Glücklicherweise hatten sie bisher die Funktionsweise des Stargate-Netzes noch nicht erkannt und verfügten nur über langsame Raumschiffe. Nichtsdestotrotz hatten sie bereits eine Vielzahl von primitiven Planeten unter ihre Kontrolle gebracht, als ihnen SG4 zum ersten Mal begegnete. Durch das unbedachte Plaudern eines Teammitglieds erfuhren diese Aliens schließlich von der Funktionsweise des Stargates und waren nun in der Lage, binnen kürzester Zeit zahlreiche Planeten weitab der Front zwischen Ori und freier Menschheit zu erobern.
Schon bald erkannte man auf höchster Ebene die von dieser Rasse ausgehende Gefahr und nahm diese neue Bedrohung sehr ernst, sodass manche Entscheidungsträger bereit waren, die neueste Kreation der Wissenschaftler von Area 51 gegen diesen Feind einzusetzen.
Dabei handelte es sich um genetisch stark manipulierte Käfer, die eine Größe von bis zu drei Metern erreichten und äußerst gefräßig und widerstandfähig waren. Mangelnde Intelligenz wurde durch einen ausgeprägten Herdentrieb wettgemacht. Ob man diese aggressiven Kreaturen würde kontrollieren können, war noch nicht vollständig erprobt worden, als durch unglückliche Umstände ein Schwarm dieser Bestien aus einer geheimen Forschungseinrichtung entkam und letztendlich sogar von jenem Feind gezähmt wurde, gegen den man sie einst einsetzen wollte. So wurde diese Waffe bald gegen das Stargate Command selbst und die mit ihm verbündeten Planeten gerichtet.
Zu allem Überfluss wurde Cant auch noch gefangen genommen und einer Gehirnwäsche unterzogen, wobei sich die Aliens dessen tief in seinem Bewusstsein verankerten Neigungen und Wünsche zu Nutze machten und ihn als Feldherr und Befehlshaber der unbarmherzigen Invasionshorde einsetzten. Erst als die Gedankenmanipulationen umgangen werden konnten und Cant wieder bei klarem Verstand war, erreichte man unter dessen Vermittlung einen Waffenstillstand mit den als zu mächtig erkannten Aliens, die sich fortan in ihrem Expansionsdrang etwas einschränkten und vornehmlich auf von Ori beherrschte Territorien konzentrierten.
Auf privatem Gebiet entwickelte sich zeitgleich eine Beziehung zwischen Cant und der Zivilistin Medea Sidarvich, die SG4 regelmäßig begleitete. Anfangs nicht gerade begünstigt durch seine übliche lockere Einstellung zum Thema Frauen und seine Verachtung für Zivilisten, deren finanzielles Vermögen unter einem bestimmten Betrag lag, schaffte es diese unkonventionelle Dame doch irgendwie, in Cant so etwas wie Gefühle zu wecken. Auch wenn er sich bald bemühte, diesen Emotionen etwas Freiraum zu geben, scheiterte das Ganze wie vorherzusehen schon bald wieder.
Darüber hinaus machte sich Cant auch noch einen Großteil seines damaligen Teams nun endgültig zum Feind, da er es mit seiner Rücksichtslosigkeit nach Meinung seiner Untergebenen zunehmend übertrieb. Einsicht oder gar Reue zeigte Cant nach außen hin freilich nicht, und so ließ er die schließlich ausgeschiedenen Teammitglieder schnell durch frische Rekruten ersetzen.
Eine große Hilfe war ihm die im Sommer 2012 ins Stargate Command zurückgekehrte Scarlett Asturia, sowohl innerhalb des Teams als auch in privater Hinsicht. Über das Scheitern seiner Beziehung zu Sidarvich tröstete sich Cant zudem wie eh und je durch zahlreiche bedeutungslose Affären hinweg, von denen nur wenige eine längere Zeit andauerten. Dazu zählten unter anderem die Verhältnisse mit Marie Magique und Alice Bonaventura.
Letzteres war insofern bemerkenswert, als dass sich die beiden aus der Schulzeit in der Upper East Side kannten und Bonaventura die Ex-Verlobte von einem von Cants besten Freunden war. Und damit nicht genug, vielmehr war die Beziehung zwischen Bonaventura und Cant von jeher sehr angespannt und kühl gewesen, weshalb das überraschende Aufeinandertreffen in der Basis des Stargate Commands für beide anfangs sehr unangenehm gewesen war. Doch als er zufällig in Vorbereitung auf einen Einsatz nach einem herausragenden Archäologen suchte, fiel ihm kein besserer ein als eben Bonaventura. Während der Mission wurden alte Vorurteile korrigiert und man kam sich schließlich in der Folge trotz der Vergangenheit näher, freilich hauptsächlich in körperlicher Hinsicht.
Zuletzt geändert von Devin Cant am Dienstag 26. März 2013, 01:17, insgesamt 1-mal geändert.
- Devin Cant
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Kapitel XIII: Des Teufels rechte Hand
Kapitel XIII: Des Teufels rechte Hand
Beruflich wurde Cant jedoch auch im Jahr 2012 stark in Anspruch genommen. Besonders ungünstig wirkten sich diverse Wechsel auf entscheidenden Dienstposten in den relevanten Abteilungen des Ministeriums und des NID aus. Nach eingehenden Analysen kamen diese Personen zu der Erkenntnis, dass viele einst von Cant bei der Machtergreifung oder –sicherung unterstützten Regierende befreundeter Planeten bei Weitem nicht mehr so freundlich gegenüber der Erde eingestellt waren wie einst und ihre Lieferungsverpflichtungen vernachlässigten oder sogar mit den Ori sympathisierten.
Mit ungewohnter Kritik konfrontiert, war es nun an Cant, die Fehler von einst zu bereinigen und die missliebigen Machthaber durch andere zu ersetzen. Die Frage, ob man mit den gleichen Methoden wie früher diesmal nachhaltigere Erfolge erzielen konnte, stellte sich dabei nur beiläufig, denn Cant stand unter enormem Zeit- und kurzfristigem Erfolgsdruck. Für die Verantwortlichen im Stargate Command erschien sich die Bereinigung der alten Fehler jedoch bald zu einem zweifelhaften Privatfeldzug Cants auszuweiten, als dieser ohne Erlaubnis mit einem Team Marines und einer großen Menge Ausrüstung zu nicht vorgesehenen Planeten weiterreiste. SG4 wurde ihm daraufhin hinterhergeschickt, um den mutmaßlich durchgedrehten Colonel aufzuhalten. Was die Beteiligten nicht wussten, war die Tatsache, dass Cant bei seinen Einsätzen auf spezielle Dinge gestoßen war, die das Interesse des NID geweckt hatten. In einigen Abteilungen des Geheimdienstes dadurch wieder voll rehabilitiert und mit großem finanziellem Aufwand unterstützt, von anderen Abteilungen dagegen als unbequemer Mitwisser eingestuft und zum Abschuss freigegeben, zu allem Überfluss auch noch vom Verteidigungsministerium als verrückt und fahnenflüchtig betrachtet, fand sich Cant bald in einem verwirrenden Spiel wieder, bei dem er nicht nur die komplizierten Machtverhältnisse auf den von ihm ausgewählten Planeten beachten musste, sondern sich auch der Verfolgung durch SG4 und geheimen Todesschwadronen des NID erwehren musste.
Nur durch sein brillantes Erfassen der Situation, dank seiner Erfahrung in militärpolitischen und geheimdienstlichen Angelegenheiten und mit etwas Glück schaffte er es schließlich, die Operation mit einem vollen Erfolg abzuschließen. Die Gegner in den Reihen des NID gingen nach ihrer Niederlage dazu über, diesen ihnen einst so unbequemen Stabsoffizier vom Feind zum Freund zu machen und die Generalität konnte davon überzeugt werden, Cant für seine Taten zu belobigen statt zu bestrafen.
Beruflich wurde Cant jedoch auch im Jahr 2012 stark in Anspruch genommen. Besonders ungünstig wirkten sich diverse Wechsel auf entscheidenden Dienstposten in den relevanten Abteilungen des Ministeriums und des NID aus. Nach eingehenden Analysen kamen diese Personen zu der Erkenntnis, dass viele einst von Cant bei der Machtergreifung oder –sicherung unterstützten Regierende befreundeter Planeten bei Weitem nicht mehr so freundlich gegenüber der Erde eingestellt waren wie einst und ihre Lieferungsverpflichtungen vernachlässigten oder sogar mit den Ori sympathisierten.
Mit ungewohnter Kritik konfrontiert, war es nun an Cant, die Fehler von einst zu bereinigen und die missliebigen Machthaber durch andere zu ersetzen. Die Frage, ob man mit den gleichen Methoden wie früher diesmal nachhaltigere Erfolge erzielen konnte, stellte sich dabei nur beiläufig, denn Cant stand unter enormem Zeit- und kurzfristigem Erfolgsdruck. Für die Verantwortlichen im Stargate Command erschien sich die Bereinigung der alten Fehler jedoch bald zu einem zweifelhaften Privatfeldzug Cants auszuweiten, als dieser ohne Erlaubnis mit einem Team Marines und einer großen Menge Ausrüstung zu nicht vorgesehenen Planeten weiterreiste. SG4 wurde ihm daraufhin hinterhergeschickt, um den mutmaßlich durchgedrehten Colonel aufzuhalten. Was die Beteiligten nicht wussten, war die Tatsache, dass Cant bei seinen Einsätzen auf spezielle Dinge gestoßen war, die das Interesse des NID geweckt hatten. In einigen Abteilungen des Geheimdienstes dadurch wieder voll rehabilitiert und mit großem finanziellem Aufwand unterstützt, von anderen Abteilungen dagegen als unbequemer Mitwisser eingestuft und zum Abschuss freigegeben, zu allem Überfluss auch noch vom Verteidigungsministerium als verrückt und fahnenflüchtig betrachtet, fand sich Cant bald in einem verwirrenden Spiel wieder, bei dem er nicht nur die komplizierten Machtverhältnisse auf den von ihm ausgewählten Planeten beachten musste, sondern sich auch der Verfolgung durch SG4 und geheimen Todesschwadronen des NID erwehren musste.
Nur durch sein brillantes Erfassen der Situation, dank seiner Erfahrung in militärpolitischen und geheimdienstlichen Angelegenheiten und mit etwas Glück schaffte er es schließlich, die Operation mit einem vollen Erfolg abzuschließen. Die Gegner in den Reihen des NID gingen nach ihrer Niederlage dazu über, diesen ihnen einst so unbequemen Stabsoffizier vom Feind zum Freund zu machen und die Generalität konnte davon überzeugt werden, Cant für seine Taten zu belobigen statt zu bestrafen.
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Kapitel XIV: Die Saat des Untergangs
Kapitel XIV: Die Saat des Untergangs
Cants neue Freunde sollten sich bald als äußerst skrupellos und berechnend herausstellen – womit dieser freilich keine Probleme hatte, im Gegensatz zu einigen Mitgliedern seines Teams.
In einer uralten Tempelanlage der Antiker war ein SG-Team im Herbst 2012 auf eine tödliche biologische Waffe gestoßen. Es handelte sich um extrem aggressive und schwer zu verletzende Kreaturen, deren Nachkommen sich über den Umweg eines skorpionähnlichen, aus Eiern schlüpfenden Tieres, das den Embryo des neuen Aliens in die Speiseröhre eines Wirtskörpers – z.B. eines Menschen – einschleuste, im Magen jenes Wirtes entwickelten, um nach kurzer Zeit gewaltsam dessen Brustkörper zu durchstoßen und innerhalb weniger Stunden zu einem voll ausgewachsenen tödlichen Monster heranzuwachsen.
Nachdem das erste SG-Team chancenlos dahingemetzelt worden war, erkannte der NID das Potential dieser Wesen und plante, sie einzufangen, zu zähmen und für die eigenen Zwecke einzusetzen. Cant bot sich als loyaler und verschwiegener Erfüllungsgehilfe an und bewerkstelligte das äußerst riskante Unternehmen erfolgreich. Er konnte sogar dafür sorgen, dass das Antiker-Raumschiff (es handelte sich nämlich nicht um einen bloßen Tempel) zu einem entlegenen Planeten unter Ori-Herrschaft und ohne eigenes Stargate geflogen wurde, wo man die verheerende Wirkung der Waffe später hervorragend begutachten konnte. Dabei kostete es ihm kaum Überwindung, einen mutmaßlich mit einem Alienembryo infizierten Airman, der aufgrund seiner Gene zum Fliegen des Schiffes in der Lage war, den Befehl zu erteilen, das Schiff persönlich auf den Ori-Planeten zu landen. Dies hätte den sicheren Tod des Soldaten bedeutet, aber er war ein zu großes Sicherheitsrisiko, um ihn wieder zur Erde mitzunehmen – und wahrscheinlich sowieso schon hoffnungslos verloren. Nur durch das beherzte Einschreiten eines anderen Offiziers konnte der Airman gerettet werden und später stellte sich heraus, dass er glücklicherweise nicht infiziert worden war.
Ein eigenes fehlerhaftes oder zumindest fragwürdiges Verhalten erkannte Cant bei der Reflexion des Geschehenen freilich nicht. Auch das Schicksal der tausenden Opfer, die das Experiment auf dem Ori-Planeten hervorgerufen hatte, scherte ihn wenig. Auch nicht, als er die Folgen persönlich aus nächster Nähe begutachten konnte, als SG4 auf der Suche nach einem auf jener Welt vermuteten gefangen gehaltenen SG-Team war. Suspekt kam ihm lediglich die Tatsache vor, dass ein gewisser, sehr berüchtigter NID-Agent ebenfalls auf jenem Planeten tätig war, um eigene Proben der Alieneier sicherzustellen. Auch später, als man das verlorene SG-Team auf einem anderen Planeten tatsächlich fand – wobei sich jedoch auch ein Exemplar der grausamen Aliens dort eingeschlichen hatte – tauchte jener mysteriöse Mann mit der Augenklappe wieder auf, diesmal mit der Absicht, eine lebende Königin dieser blutrünstigen Rasse zu fangen. Doch es war nicht Cants Aufgabe, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Er führte seine Aufträge aus und gestattete den NID-Mitarbeitern, die ihren auszuführen, solange beides nicht in Konflikt zueinander geriet. Und obwohl er diesem Agenten namens Blade durchaus ein wenig misstraute, war er doch fasziniert von den Gerüchten über dessen Erfolge auf dem Gebiet der Forschung, sodass er ihn bereits wenige Tage später über außergewöhnliche Kräfte informierte, über die ein von O’Sheawns Team mitgeführtes und von diesem als Tochter adoptiertes künstlich hergestelltes Kind verfügte. Eine Rücksichtnahme auf die Gefühle seines langjährigen Bekannten kam ihm dabei ebenso wenig in den Sinn wie ein Appell an die Menschlichkeit.
Cants neue Freunde sollten sich bald als äußerst skrupellos und berechnend herausstellen – womit dieser freilich keine Probleme hatte, im Gegensatz zu einigen Mitgliedern seines Teams.
In einer uralten Tempelanlage der Antiker war ein SG-Team im Herbst 2012 auf eine tödliche biologische Waffe gestoßen. Es handelte sich um extrem aggressive und schwer zu verletzende Kreaturen, deren Nachkommen sich über den Umweg eines skorpionähnlichen, aus Eiern schlüpfenden Tieres, das den Embryo des neuen Aliens in die Speiseröhre eines Wirtskörpers – z.B. eines Menschen – einschleuste, im Magen jenes Wirtes entwickelten, um nach kurzer Zeit gewaltsam dessen Brustkörper zu durchstoßen und innerhalb weniger Stunden zu einem voll ausgewachsenen tödlichen Monster heranzuwachsen.
Nachdem das erste SG-Team chancenlos dahingemetzelt worden war, erkannte der NID das Potential dieser Wesen und plante, sie einzufangen, zu zähmen und für die eigenen Zwecke einzusetzen. Cant bot sich als loyaler und verschwiegener Erfüllungsgehilfe an und bewerkstelligte das äußerst riskante Unternehmen erfolgreich. Er konnte sogar dafür sorgen, dass das Antiker-Raumschiff (es handelte sich nämlich nicht um einen bloßen Tempel) zu einem entlegenen Planeten unter Ori-Herrschaft und ohne eigenes Stargate geflogen wurde, wo man die verheerende Wirkung der Waffe später hervorragend begutachten konnte. Dabei kostete es ihm kaum Überwindung, einen mutmaßlich mit einem Alienembryo infizierten Airman, der aufgrund seiner Gene zum Fliegen des Schiffes in der Lage war, den Befehl zu erteilen, das Schiff persönlich auf den Ori-Planeten zu landen. Dies hätte den sicheren Tod des Soldaten bedeutet, aber er war ein zu großes Sicherheitsrisiko, um ihn wieder zur Erde mitzunehmen – und wahrscheinlich sowieso schon hoffnungslos verloren. Nur durch das beherzte Einschreiten eines anderen Offiziers konnte der Airman gerettet werden und später stellte sich heraus, dass er glücklicherweise nicht infiziert worden war.
Ein eigenes fehlerhaftes oder zumindest fragwürdiges Verhalten erkannte Cant bei der Reflexion des Geschehenen freilich nicht. Auch das Schicksal der tausenden Opfer, die das Experiment auf dem Ori-Planeten hervorgerufen hatte, scherte ihn wenig. Auch nicht, als er die Folgen persönlich aus nächster Nähe begutachten konnte, als SG4 auf der Suche nach einem auf jener Welt vermuteten gefangen gehaltenen SG-Team war. Suspekt kam ihm lediglich die Tatsache vor, dass ein gewisser, sehr berüchtigter NID-Agent ebenfalls auf jenem Planeten tätig war, um eigene Proben der Alieneier sicherzustellen. Auch später, als man das verlorene SG-Team auf einem anderen Planeten tatsächlich fand – wobei sich jedoch auch ein Exemplar der grausamen Aliens dort eingeschlichen hatte – tauchte jener mysteriöse Mann mit der Augenklappe wieder auf, diesmal mit der Absicht, eine lebende Königin dieser blutrünstigen Rasse zu fangen. Doch es war nicht Cants Aufgabe, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Er führte seine Aufträge aus und gestattete den NID-Mitarbeitern, die ihren auszuführen, solange beides nicht in Konflikt zueinander geriet. Und obwohl er diesem Agenten namens Blade durchaus ein wenig misstraute, war er doch fasziniert von den Gerüchten über dessen Erfolge auf dem Gebiet der Forschung, sodass er ihn bereits wenige Tage später über außergewöhnliche Kräfte informierte, über die ein von O’Sheawns Team mitgeführtes und von diesem als Tochter adoptiertes künstlich hergestelltes Kind verfügte. Eine Rücksichtnahme auf die Gefühle seines langjährigen Bekannten kam ihm dabei ebenso wenig in den Sinn wie ein Appell an die Menschlichkeit.
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